Trinkwasser: Fünf häufige Irrtümer im Check
Mit Wasser abnehmen? Nur bei Durst trinken? Und mit kalten Getränken den Körper kühlen? Lesen Sie alles zu den häufigsten Mythen über Trinkwasser.
Düsseldorf – Wasser ist das mit Abstand wichtigste Lebensmittel. Denn obwohl man ohne Nahrung einige Tage auskommen kann, würden wir ohne Wasser bereits nach drei bis vier Tagen verdursten. Doch wie viel Wasser sollten Gartenfreunde täglich trinken? Ist Mineralwasser wirklich gesünder als Leitungswasser? Und sollte man tatsächlich erst bei Durst zum Wasser greifen? Wir klären fünf verbreitete Mythen und Irrtümer rund um das Thema Trinkwasser auf.
Trinkwasser: Mineralwasser ist gesünder
Obwohl Leitungswasser hierzulande zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln zählt, greifen viele Deutsche immer noch lieber zu gekauftem Wasser aus der Flasche. So hält sich der Irrglaube hartnäckig, dass Mineralwasser die gesündere Wahl ist. Dabei enthält Mineralwasser kaum mehr Mineralien als Leitungswasser. Auch gesundheitliche Gefährdungen durch Rückstände aus der Landwirtschaft wie Pestizide oder Nitrat sind nur sehr unwahrscheinlich.
Verbraucher müssen zudem für ein Liter gekauftes Mineralwasser deutlich tiefer in die Tasche greifen als für einen Liter aus der Leitung. Zum Vergleich: Ein Liter Leitungswasser kostet in Hamburg laut Geo.de gerade einmal 0,4 Cent, ein prestigeträchtiges Mineralwasser kostet dagegen rund 250-mal so viel.
Trinkwasser: Wer mehr Wasser trinkt, nimmt automatisch ab
Dass Wasser trinken beim Abnehmen helfen soll, ist ein verbreiteter Glaube. Tatsächlich erhöht sich durch das Trinken von Wasser der Energieverbrauch des Körpers, wie eine Studie der Charité Berlin zeigte. Die Forscher fanden heraus, dass bei einer Flüssigkeitsmenge von zwei Litern täglich der Verbrauch um rund 100 Kilokalorien ansteigt.
Das aufgenommene Wasser verdünnt das Blut für kurze Zeit. Dadurch wird ein Reflex in der Leber ausgelöst, der wiederum das sympathische Nervensystem aktiviert. Wer seinem Körper etwas Gutes tun möchte, kann zudem zu einem selbst gemachten Detox-Tee greifen. Dieser soll nicht nur bei der Entgiftung helfen, sondern lässt sich auch ganz einfach selbst zubereiten.
Trinkwasser: Eisgekühlte Getränke sorgen bei Hitze für eine Abkühlung
Bei heißen Temperaturen greifen viele Menschen häufig zu eisgekühlten Getränken. Dass der Körper infolge dessen allerdings noch mehr Wärme produziert, wissen nur die wenigsten. Denn eiskaltes Wasser versetzt den Körper in eine Art „Kälteschock“. Wüstenvölker schwören daher bereits seit Jahrhunderten darauf, an heißen Tagen zu warmen Getränken wie Tee zu greifen. Wer keine Lust auf Tee hat, sollte zumindest Wasser mit Zimmertemperatur wählen.
Trinkwasser: Wer dauerhaft zu wenig trinkt, riskiert Falten
Dass die Faltenbildung durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr verhindert werden kann, stimmt nur bedingt. Tatsächlich fördert regelmäßiges Trinken die Durchblutung der Haut und kurbelt den Stoffwechsel an. Die Haut wirkt frischer und jugendlicher. Ob viel Trinken auch langfristig die Faltenbildung verlangsamt, ist allerdings bisher wissenschaftlich nicht belegt.
Trinkwasser: Nicht erst bei Durst trinken
Viele glauben, man müsse schon, bevor sich das Durstgefühl einstellt, trinken. Das gilt jedoch nicht für jeden. Denn vor allem junge und gesunde Menschen sollten erst dann zum Wasserglas greifen, wenn sie Durst verspüren. Rund zwei bis drei Liter sollten Erwachsene täglich trinken*. Es gibt allerdings Gruppen, die aufgrund einer Erkrankung oder ihres Alters zu wenig trinken, da sie kein richtiges Durstgefühl entwickeln. Dazu zählen:
- kleine Kinder
- Senioren
- Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes und Nierenproblemen
Vor allem Senioren nehmen häufig nicht genügend Wasser zu sich. Schuld daran ist ein spezielles Hirnareal, welches mit dem Alter unzuverlässiger wird. Aber auch Diabetes-Patienten oder Menschen mit Nierenproblemen können sich nicht auf ihr Durstgefühl verlassen. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.