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Tomaten-Krankheiten: Das fehlt den Pflanzen wirklich und das hilft

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Von: Mattias Nemeth

Ist Ihnen ein Tomatentrieb abgebrochen, ist das kein Grund zur Panik. Hier gibt’s Hilfe für die häufigsten Tomaten-Krankheiten.

München – Endlich sind an den mühsam hochgezogenen Tomatenpflanzen die ersten Früchte zu erkennen, doch dann passiert die Katastrophe: Die Pflanze bricht ab. Aber mit etwas Glück und dem richtigen Trick lässt sich hier noch viel machen. Genauso lässt den ein oder anderen Hobbygärtner so manche Blattverfärbung panisch werden. Haben wir doch alle gleich die schlimmste aller Tomaten-Krankheiten im Kopf: die Kraut- und Braunfäule. Doch tatsächlich steckt hinter den meisten Blattschäden ein Nährstoffmangel.

Tomaten Krankheiten: Erste Hilfe für Ihre Pflanzen

Ist Ihnen ein Tomatentrieb abgebrochen, ist das kein Grund zur Panik. Denn dieser kann einfach in ein langes Gefäß mit Wasser gestellt werden und so neue Wurzeln bilden. Es ist sogar möglich, einen Trieb, der fast nur noch aus dem Fruchtstand besteht, zu bewurzeln. Allerdings ist dies nicht sinnvoll, da die Tomaten nicht mehr wachsen, sondern nur noch ausreifen. Aber ein großer Trieb, der abbricht, kann super bewurzelt werden und wächst auch schnell wieder in die Höhe.

Tomaten sind sehr hungrige Pflanzen, sie brauchen eine Vielzahl an Nährstoffen. Bekommen sie diese nicht, werden sie bockig: Was viele Hobbygärtner kennen, ist das Problem der gelben Blätter. Wenn sich die Blätter gelb verfärben, abfallen und sich vorwiegend dünne Triebe ausbilden, dann braucht Ihre Tomate dringend Stickstoff. Hält dieser Nährstoffmangel nämlich längere Zeit an, wird auch das Ausbilden neuer Blüten eingestellt. Dann kann es dazu kommen, dass Blüten abfallen, ohne das sich Früchte bilden. Das kann aber auch an fehlender Bestäubung liegen.

Tomaten-Krankheiten: Unterschiede bei gelben Blättern erkennen

Aber bei den gelben Blättern an Tomaten sollten Sie unterscheiden: Verfärben sich die Blätter gelb, aber behalten ihre grünen Adern, dann braucht die Tomate Magnesium. Nicht erschrecken, wenn die Blätter dann noch braune Flecken bekommen, die dann vertrocknen, das ist ebenfalls dem Magnesiummangel geschuldet.

Rollen sich allerdings die Blätter ein, ist es ein Zeichen, dass sie unter Trockenheit leiden, überdüngt wurden oder zu viele Blätter entfernt wurden. Die Pflanze ist dann allerdings nicht geschädigt, sondern hat lediglich ihren natürlichen Schutzmechanismus aktiviert, um sich zu erholen.

Tomaten-Krankheiten: Kaputte Früchte

Auch die Blütenendfäule oder auch Fruchtendfäule kann auf den ersten Blick erschreckend wirken. Diese zeigt sich daran, dass die Früchte am unteren Ende schwarze oder braune Flecken bekommt. Dies ist ein Zeichen für einen Kalziummangel. Dieser kann auch auftreten, wenn genug Kalzium in der Erde ist. Denn zu viel Stickstoff und Kalium kann die Aufnahme von Kalzium erschweren. Hier reicht es oft, Kalzium in die Erde zu geben und regelmäßig zu gießen.

Aber auch am anderen Ende der Tomatenfrucht kann sich dieser Mangel bemerkbar machen. Dann kommt es nämlich zum sogenannten Grünkragen. Dabei reift die obere Hälfte der Tomate nicht aus, sondern bleibt grün oder gelb. Bei Tomatenpflanzen, die unter diesem Mangel leiden, sollte kurzzeitig auf zu starkes Ausgeizen verzichtet werden.

Sind die Tomaten gleichmäßig gefärbt, aber platzen auf, dann kann dies mehrere Ursachen haben. Es gibt Sorten, die etwas dünnhäutig sind und deshalb schon mal platzen. Aber bei unregelmäßigem Gießen der Tomaten, und dazu zählt auch, wenn manchmal viel und manchmal wenig gegossen wird, kann dies auch bei Dickhäutern passieren*. Eine weitere Ursache können starke Temperaturschwankungen sein. Hier empfiehlt sich dann ein Umzug an einen geschützten Standort.

Tomaten-Krankheiten: Wassertomaten und der fehlende Geschmack

Aber selbst wenn die Früchte super aussehen, kann es sein, dass sie kein richtiges Aroma entwickeln – sogenannte Wassertomaten. Das ist auch das richtige Stichwort, denn es liegt in den meisten Fällen daran, dass zu viel gegossen wird. So hungrig Tomaten auch sind, so wenig sind sie durstig. Tatsächlich brauchen sie nur sehr wenig Wasser. Ich persönlich gieße meine Tomaten erst, wenn sie anfangen, ihre Blätter hängenzulassen. Allerdings muss hier aufgepasst werden: Tomaten im Topf brauchen ein bisschen mehr Wasser. Generell gibt es bei der Topfanzucht ein paar Punkte zu beachten.

Aber auch der bereits erwähnte Stickstoffüberschuss kann sich negativ auf den Geschmack auswirken. Tomaten brauchen, um leckere Früchte auszubilden:

Ein Trick, um mehr Geschmack zu erreichen, ist es, Backpulver zu verwenden.

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Tomaten-Krankheiten: Tomatenprophylaxe 

Grundsätzlich ist ein gesunder Boden, der eine gute Humusschicht hat und mit Kompost oder Bokashi versetzt wurde, eine gute Grundlage für gesunde Pflanzen. Auch effektive Mikroorganismen können helfen, einen gesunden Boden aufzubauen.

Aber auch auf die Beetnachbarn sollte geachtet werden. Denn Kartoffeln sollten sich nicht in der Nähe von Tomaten aufhalten. Diese können Krautfäule begünstigen und die dafür verantwortlichen Pilzsporen können vom Wind herübergeweht werden. Die Pflanzen können aber vorbeugend mit Magermilch behandelt werden, wie kraut&rüben berichtet. Gurken und andere Mehltau empfindliche Pflanzen sollten ebenfalls nicht in die Nähe von Tomaten gepflanzt werden.

Es gibt jedoch Begleitpflanzen, die Tomaten unterstützen. So beugen Petersilie und Basilikum zum Beispiel gegen Blattläuse vor. Generell gehört Basilikum zu Tomaten, denn es verbessert deren Aroma und schützt mit seinen Blättern auch noch die Tomatenpflanzen davor, dass Pilzsporen an deren Blätter gelangen. Knoblauch, Spinat und Ringelblumen halten Schädlinge ebenso fern und nutzen der Gesundheit der Tomaten.

Ja, Tomaten brauchen Aufmerksamkeit und jemand, der sich regelmäßig um sie kümmert. Aber Tomatenfans machen das doch gern. Und spätestens wenn wir in eine saftige, selbst gezogene Tomate beißen und ihr unvergleichliches Aroma schmecken, hat sich der ganze Aufwand doch mehr als gelohnt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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