Tödliche Lebensmittel: Ab dieser Dosis werden einige bekannten Dinge giftig
Kräuter, Gewürze und Pflanzen eignen sich wunderbar zum Kochen, Backen, Grillen oder roh essen. Nur die Dosis muss stimmen, denn manche Lebensmittel werden sonst giftig.
München – Lebensmittel liegen im Supermarkt oder auf dem Markt für Verbraucher bereit, oft fertig verarbeitet und verpackt wie bei Gewürzen. Wer also im Gegensatz zu Selbstversorgern nichts selbst verarbeiten, konservieren oder trocknen muss, der weiß oft gar nicht, in welchen Zuständen oder auch Dosierungen Lebensmittel ungenießbar oder gar giftig werden können. „Die Dosis macht das Gift“ ist also keinesfalls nur eine Redewendung.
Tödliche Lebensmittel: Ab dieser Dosis werden einige bekannte Dinge giftig
Schon seit einer halben Ewigkeit nutzen Menschen Pflanzen zum Kochen, Würzen oder Heilen. Teils ist Wissen unserer Vorfahren verloren gegangen, teils hat es sich wie bei manchen Pflanzen der Signaturenlehre als falsch oder eher zufällig zutreffend herausgestellt. Anderes dagegen ist schlichtweg vielen unbekannt. Unter diese Kategorie fällt die Dosierung mancher Lebensmittel, denn die Dosis macht manchmal tatsächlich das Gift. Bekannte Lebensmittel, die in bestimmten (meist geringen) Dosierungen harmlos oder gar gesund sind, können in hohen Dosen schaden oder töten. Im Normalfall kommt es dazu nicht, denn lange vor diesen Mengen streiken Magen oder Intuition.

Dennoch sollte jeder auch wissen, was wann in den Müll gehört oder nur vorsichtig dosiert werden sollte. Daher möchten wir im Folgenden einige Lebensmittel vorstellen, die ab einer gewissen Dosis gefährlich werden können:
- Salz: Salz ist gesund und wichtig für unseren Körper. Doch ab 150 Gramm, also etwa 10 Esslöffeln, wird es für Erwachsene gefährlich. Etwas konkreter beginnt die gefährliche Dosis bei etwa 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Durch große Mengen Salz gerät der Körper durcheinander, wenn nicht mit Wasser ausgeglichen wird, Ödeme entstehen, der Blutdruck steigt, es kann schließlich zu Herzstillstand und Atemstillstand kommen. Realistisch betrachtete passiert das kaum, gerade bei Kindern ist aber Vorsicht geboten bei der Salzmenge.
- Grüne Bohnen: Hierbei macht es nicht nur die Menge, sondern auch der Verarbeitungszustand. Grüne Bohnen sind roh giftig, das liegt am Eiweiß Phasin. Nach mindestens zehn Minuten Kochzeit wird das Protein aber weitgehend zerstört, so die Verbraucherzentrale Bayern. Zudem sollten Kochfans das Wasser nach dem Blanchieren wegschütten, auch das enthält Phasin. Bei Kindern reichen laut Verbraucherzentrale schon fünf bis sechs rohe Bohnen für Symptome aus, größere Mengen können tödlich enden.
- Muskat: Muskat ist ein tolles Gewürz und wird eher selten als ganze Nuss gekauft. Doch egal ob Nuss oder Pulver: Muskat sollte vorsichtig dosiert werden. Ab etwa fünf Gramm kann die Muskatnuss berauschend wirken und vor allem giftig sein. Das entspricht für Erwachsene etwa einer oder zwei Nüssen, ab drei wird es dann lebensgefährlich. Für Kinder bereits früher. Gefahr besteht daher vor allem, wenn Kinder Muskatnüsse selbst erreichen können. Übrigens ist auch Schwangeren von größeren Mengen Muskat abzuraten und für Tiere sollte das Gewürz unerreichbar sein.
- Bittermandeln: Sie enthalten Amygdalin, das wird im Körper in Blausäure umgewandelt. Bittermandeln enthalten roh bis zu 3000 Milligramm Blausäure pro Kilogramm. Tödlich für Menschen sind etwa 0,5 bis zwei Milligramm Blausäure pro Kilogramm Körpergesicht. Das entspräche etwa 50 oder mehr Bittermandeln für Erwachsene. Für Kinder heißt das, dass bereits fünf Mandeln lebensgefährlich werden können. Auch Aprikosenkerne sollten nicht einfach gegessen werden. Doch im Grunde passiert das selten, denn Bittermandeln werden oft nur in Apotheken oder mit Warnhinweisen verkauft. Normale, süße Mandeln sind unbedenklich, die Empfehlung lautet hier etwa 20 Gramm pro Tag.
- Kartoffeln: Keimende Kartoffeln enthalten Solanin. Der Stoff kann beispielsweise bei falscher Lagerung vermehrt gebildet werden. Entsorgen Sie daher beschädigte oder grüne Knollen umgehend. Auch stark keimende Kartoffeln sollten lieber nicht verzehrt werden. Bewahren Sie Kartoffeln daher immer dunkel, trocken und kühl auf.
- Eier: Eier werden ebenso wie Kartoffeln gefährlich, wenn sie falsch gelagert werden. Gelangen Salmonellen in das Ei und vermehren sich dann, wird es gefährlich. Auch Lebensmittel wie Tiramisu oder Mayonnaise, die rohe Eier beinhalten, sollten daher unbedingt richtig gelagert und schnell verbraucht werden.
- Grüne Tomaten: Auch grüne Tomaten enthalten Solanin, ab etwa 100 Gramm kann es zu Symptomen kommen. Nutzen Sie daher lieber nur reife Tomaten und seien Sie bei verarbeiteten unreifen Tomaten in Konfitüren oder eingelegt vorsichtig. Es gibt aber natürlich auch Tomaten, die reif grün bleiben, etwa Green Zebra, die können Sie bedenkenlos essen.
Nicht in der Liste enthalten sind viele weitere Lebensmittel, die bei falscher Lagerung oder unzureichender Kühlung schnell schlecht werden. Darunter etwa Fleisch und Fisch. Auch bei Rohmilch sollten Sie vorsichtig sein und sie nur von guten Quellen beziehen oder vorab abkochen. Muscheln sollten bestenfalls nur außerhalb der Algenzeit gekauft werden, testen Sie vor der Verarbeitung zudem, ob die Muscheln gut riechen und geschlossen sind.
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