Tisch decken: So platzieren Sie Besteck und Geschirr richtig auf der Tafel
Kommt Besuch, ist ein schön gedeckter Esstisch meist schon die halbe Miete zum Wohlfühlen. Doch oft fragen sich Gartenfreunde, wie sie das Besteck am besten anordnen.
München – Die guten Knigge-Regeln kennen viele vom Hören, was sie aber genau vorschreiben, weiß oft keiner so genau. Und das ist auch gar nicht schlimm, denn wer sich an ein paar grundlegende Regeln beim Tischdecken hält, sollte keine Probleme bekommen. Es gibt für jede Gelegenheit den richtigen Platz für Gabel, Messer, Löffel und Teller.
Tisch decken: So platzieren Sie Besteck und Geschirr richtig auf der Tafel
Zu Beginn sei gesagt, dass auch nicht perfekt gedeckte Tische eine wunderschöne und gemütliche Tafel sein können, an der Gäste gerne essen und sich wohlfühlen. Doch wer gerade eine neue Outdoor-Küche eingerichtet hat oder die Freunde das erste Mal auf die neue Terrasse einlädt, macht sich vielleicht mehr Gedanken über die Gestaltung als andere Gartenfans. Gärtnerinnen und Gärtner, die also ein paar Freunde eingeladen haben und sich für Tischkultur interessieren, sind hier genau richtig.
Tisch decken: Dieses Besteck darf nicht fehlen
Die Grundvoraussetzung, dass sich jeder Gast wohlfühlt, ist genügend Platz. Denn wer eingequetscht am Tisch sitzt, hat sicherlich weniger Freude an den Speisen. Deswegen ist eine ausreichend große Tafel wichtig. Jeder Gast sollte etwa 60 Zentimeter in der Breite Platz bekommen. Ist das geklärt, geht es an die Utensilien, die auf keinem Tisch bei einem Drei-Gänge-Menü fehlen dürfen.
Für die Vorspeise benötigen Gartenfreunde folgendes Besteck:
- Gabeln: Salatgabel (relativ klein, vier Zinken) und bei Bedarf Fischgabel (relativ klein, breit, vier Zinken und manchmal ein Loch in der Mitte, damit die Flüssigkeit ablaufen kann)
- Messer: Buttermesser (vorne abgerundet, breite Fläche), bei Bedarf Fischmesser (scharfe Spitze, zahnlose Fläche)
- Löffel: Suppenlöffel (große, ovale Fläche), bei Bedarf Bouillonlöffel (kleiner, kreisrunde Fläche)
Für die Hauptspeise bietet sich folgendes Besteck an:
- Gabeln: Tafelgabel (vier Zinken) oder Menügabel (etwas kleiner, vier Zinken)
- Messer: Tafelmesser oder Menümesser (beide leicht rund, beide mit Zahnung an der Schneidefläche), bei Bedarf Steakmesser
- Löffel: meist nicht nötig, wenn doch dann großer Löffel mit runder Fläche
Als letzter Gang folgt das Dessert. Dabei brauchen Gartenfreunde folgendes Besteck:
- Gabeln: Kuchengabel (drei Zinken, klein) oder Dessertgabel (vier Zinken, klein)
- Messer: Dessertmesser (klein), bei Bedarf Käsemesser (klein, scharfkantig, zwei angedeutete Zinken an der Spitze)
- Löffel: Dessertlöffel, bei Bedarf langstieliger Eislöffel (oval, leicht abgerundet)
Haben Gartenfreunde diese drei Optionen für jeden Gang abgeklärt, fehlt noch das Geschirr.
Tisch decken: Dieses Geschirr darf nicht fehlen
Mit der richtigen Geschirrwahl lässt sich das Ambiente des Abends deutlich verschönern und der Tisch stilvoll decken. Auf keinen Fall fehlen darf bei einem herrlichen Festmahl daher der sogenannte Platzteller. Er steht als unterstes auf dem Tisch und bleibt während des ganzen Essens dort. So ist er ein Platzhalter und schöne Dekoration in einem. Daneben dürfen für ein Drei-Gänge-Menü die jeweiligen Menüteller und Suppenteller nicht fehlen. Die stellen Gartenfreunde dann bei jedem Gang einfach auf den Platzteller. Auch ein Brotteller darf in den meisten Fällen nicht fehlen.

Tisch decken: Diese Gläser dürfen nicht fehlen
Ein Essen wäre nichts ohne die passenden Getränke. Und deswegen muss auch auf einem gut gedeckten Tisch für alle Eventualitäten gesorgt sein. Das bedeutet, dass Gastgeberinnen und Gastgeber sowohl ein Weißweinglas, ein Rotweinglas als auch ein Wasserglas auf den Tisch stellen müssen. Je nach Vorlieben der Gäste können die dann wählen oder sich nach den Getränke-Vorschlägen des Hosts richten.
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Tisch decken: So gelingt es Schritt für Schritt
Haben Gartenfreunde alles beisammen, geht es ans Tischdecken. Dabei gehen Gärtnerinne und Gärtner wie folgt vor:
- 1. Gastgeber müssen sich zuerst entscheiden, ob sie eine Tischdecke oder Tischsets auslegen wollen.
- 2. Dann platzieren sie das den Platzteller am jeweiligen Sitzplatz*. Der Teller muss dabei einen Zentimeter weit vom Tischrand entfernt stehen.
- 3. Darauf kommt nun der Menüteller und darauf der Vorspeisenteller oder Suppenteller. So entsteht ein eindrucksvolles Gebilde aus drei Teller-Etagen. Falls gewünscht, platzieren die Gastgeber den kleineren Brotteller auf der linken Seite, sodass er mit dem Hauptgangteller abschließt.
- 4. Nun geht es ans Besteck: Grundsätzlich gilt, dass Messer und Löffel auf der rechten Seite des Tellers liegen, die Klinge des Messer zeigt dabei nach innen. Die Gabeln liegt auf der linken Seite des Tellers. Da die Gäste das Besteck von außen nach innen nutzen, müssen ganz innen Messer, Gabel und Löffel für den Hauptgang liegen, ganz außen Messer, Gabel und Löffel für die Vorspeise. Kleine Besteckteile wie Dessertlöffel oder Kuchengabel liegen am oberen Rand des Teller. Der Griff des Dessertlöffels zeigt dabei nach rechts, der Griff der Käsegabel nach links.
- Weitere Tipps für Vollprofis: Die Messer richten Gastgeber nach unten aus. Gabel und Löffel hingegen nach oben versetzt. Die unteren Enden der Zinken der Vorspeisen-Gabel liegen gleichauf mit den oberen Enden der Hauptganggabel.
- 5. Dann sind die Gläser an der Reihe. Dafür stellen die Gastgeber das Rotweinglas über das Hauptgangmesser auf Höhe des Dessertbestecks. Das Wasserglas steht rechts unterhalb des Rotweinglases, genau so wie das Weißweinglas.
- 6. Am Schluss platzieren Gastgeber noch die gestärkten Servietten. Dabei können sie ruhig kreativ sein, denn ob die Serviette nun links vom Teller oder auf dem Vorspeiseteller drapiert ist, kommt auf den Anlass an.
Stehe alles an seinem richtigen Platz, fehlt noch die Dekoration. Die sollte in der Regel eher dezent ausfallen, da ein zu opulent dekorierter Tisch schnell überladen aussieht. Salzstreuer, Blumen oder Kerzen kommen dabei in die Mitte des Tischs. Ein hilfreicher Tipp ist, Kerzen bereits ein Mal kurz anzuzünden. So lassen sie sich am Abend selbst schneller erleuchten. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.