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Rosenkohl – schmeckt nicht? Darum verziehen Kinder bei diesem Gemüse das Gesicht

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Von: Anna Katharina Küsters

Rosenkohl schmeckt den wenigsten Kindern und das ist auch okay so. Denn sie nehmen die Inhaltsstoffe des Gemüses anders wahr als erwachsene.

Köln – Rosenkohl, aber auch Brokkoli und andere Kohlsorten gelten als äußerst gesund. Besonders im Winter liefern sie dem Körper wichtige Nährstoffe wie etwa Vitamine und schützen ihn so vor Erkältungen. Das Immunsystem freut sich also über eine regelmäßige Kohlzufuhr, doch Kinder sehen das oft anders. Kommt es zu Rosenkohl, fliegt das Essen schneller auf den Tisch oder Boden, als es im Mund landet. Doch Eltern sollten Nachsicht haben, denn die Abneigung von Kindern gegenüber Rosenkohl hat eine Ursache.

Rosenkohl – schmeckt nicht? Warum Kindern das Gemüse oft nicht mögen

Besonders in der Winterzeit müssen sich Erwachsene oft überlegen, wie sie sich ausgewogen ernähren, um ihren Körper vor Infektionen zu schützen. Denn der Spruch „Du bist, was du isst“ kommt nicht von ungefähr: Je besser sich Gartenfans ernähren, desto besser geht es ihrem Körper. Klar also, dass Erwachsene auch ihre Kinder direkt mit frisch Gekochtem versorgen und darauf achten, dass genügend Gemüse in die kleinen Münder kommt. Doch dabei stoßen Eltern nicht selten auf großen Widerstand, denn längst nicht jedes Gemüse schmeckt Kindern. Rosenkohl zum Beispiel steht auf der Beliebtheitsskala meist ganz unten.

Zu sehen ist ein Mädchen, dass eine Gabel in der Hand hält, auf der es einen Rosenkohl gespießt hat. Sie guckt sehr unglücklich (Symbolbild).
Kinder können sich mit der Zeit an den Geschmack von Rosenkohl gewöhnen (Symbolbild). ©  Westend61/Imago

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Grund dafür ist der für Kinder sehr bittere Geschmack des Rosenkohls. Der in ihnen verankerte Instinkt schlägt Alarm, sobald die Kinder etwas Bitteres in den Mund bekommen. Der noch aus der Steinzeit stammende Warnmechanismus beruht laut Quarks auf folgendem System: Aßen die Menschen damals bittere Sachen, bedeutete das nicht selten ihren Tod. Der bittere Geschmack hatte oft Giftstoffe in den Pflanzen als Ursache. Süße Sachen hingegen waren in den seltensten Fällen giftig und wurden daher bevorzugt gegessen. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrtausende dann der oben beschriebene Instinkt. Heute ist er zwar noch im Gehirn verankert, aber eigentlich überflüssig. Im Laufe des Lebens lässt er sich wegtrainieren, denn der Geschmack verändert sich ein Leben lang.

Rosenkohl – Das löst den bitteren Geschmack aus

Bei Rosenkohl kommt der bittere Geschmack durch das Substrat S-Methyl-l-Cysteinsulfoxid zustande. Im Mund des Kindes läuft dann folgender Prozess ab:

Laut Quarks sei dabei auch die Speichelzusammensetzung im Munde des Kindes entscheidend: Ist dort die Konzentration der Schwefelverbindungen hoch, mag es mit großer Wahrscheinlichkeit Rosenkohl noch weniger als andere Kinder. Mit etwas Zucker oder Brühe im Kochwasser des Rosenkohls lassen sich die Bitterstoffe etwas abmildern*.

Bei Erwachsenen hingegen sind diese Schwefelverbindungen im Speichel nicht relevant. Tastet sich das Kind langsam an den Genuss von Rosenkohl heran, stehen die Chancen aber auch bei den Kleinen gut, dass sie Gemüse schnell mögen. Denn das Gehirn merkt mit der Zeit, dass nach dem Verzehr von Rosenkohl keine negative Reaktion des Körpers folgt. Regelmäßiges Probieren von Gemüsesorten ist also Voraussetzung, um Kindern die gesunde Kost näherzubringen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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