Rhabarber: Gesund oder giftig? Das sollten Sie bei der Zubereitung von Rhabarber beachten
Rhabarber enthält viele Vitamine und Nährstoffe. Wer das beliebte Staudengewächs falsch zubereitet, kann allerdings seiner Gesundheit schaden. Was Sie bei der Zubereitung beachten sollten.
Düsseldorf – Mit Beginn des Frühlings startet im April für viele Gartenfreunde die heiß ersehnte Rhabarber-Saison. Obwohl das Staudengewächs ursprünglich aus Asien stammt, gehört Rhabarber mit seinem fruchtig-sauren Geschmack heute zu den echten Klassikern in der deutschen Küche. Egal ob eingekocht als Kompott, Marmelade oder in Kuchen und Desserts – die Vielfalt des Knöterichgewächses bereichert viele Speisen. Bei der Zubereitung sollten Sie allerdings ein paar Dinge beachten.
Rhabarber: Gesund oder giftig? Das sollten Sie bei der Zubereitung von Rhabarber beachten
Frischer Rhabarber ist nicht nur reich an gesunden Mineralstoffen wie Kalium und Kalzium sowie Vitamin C und Ballaststoffen, sondern enthält auch sehr viel Oxalsäure. Die natürlich vorkommende Fruchtsäure ist in kleinen Mengen zwar unbedenklich, kann unter Umständen allerdings die Nieren und Zähne angreifen und so dem Körper schaden.
Oxalsäure bindet Kalzium und andere Mineralstoffe aus der Nahrung. Die Folge: Der Körper kann die wichtigen Nährstoffe nicht mehr aufnehmen. Roh ist Rhabarber in größeren Mengen daher nicht empfehlenswert. So enthalten 100 Gramm Rhabarber rund 460 Milligramm Oxalsäure. Doch ist roher Rhabarber wirklich giftig?
Rhabarber: Blätter und grüne Stängel besser nicht essen
Wer nur ein oder zwei Stangen Rhabarber isst, stirbt nicht gleich davon. Denn die aufgenommene Oxalsäure bereitet in kleinen Mengen meist keine Probleme. Besonders viel Oxalsäure steckt allerdings in den Rhabarber-Blättern. Diese sollten daher keinesfalls verzehrt werden.
Beim Kochen, Backen und Dämpfen verringert sich der Gehalt der Oxalsäure im Rhabarber, er wird daher bekömmlicher. Zudem sollte Rhabarber laut Merkur.de nur bis Ende Juni*, traditionell bis zum Johannistag (24. Juni), geerntet werden, da in den Sommermonaten der Gehalt an Oxalsäure in den Stangen gesundheitsschädlich werden kann. Mit der Blüte hat der steigende Gehalt an Oxalsäure aber nichts zu tun. Je früher der Rhabarber geerntet wird, desto weniger Oxalsäure enthält er. Übrigens: Wer im Garten Rhabarber selber anbauen möchte, kann dies auch noch im Dezember tun, denn die Stauden sind besonders widerstandsfähig.
Rhabarber: So gelingt die Zubereitung
Mit folgenden Tipps können Gartenfreunde Rhabarber ganz ohne Bedenken und mit gutem Gewissen genießen:
- Beim Dämpfen und Kochen löst sich die Oxalsäure und wird durch das Wegschütten des Kochwassers entfernt.
- Da Rhabarber dem Körper Kalzium entzieht, sollten Gartenfreunde, das Staudengewächs am Besten in Kombination mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten oder Nüssen verzehren.
- Wer zu Nierensteinen neigt, sollte möglichst auf Rhabarber verzichten.
- Rhabarber vermindert die Aufnahme von Eisen. Eisenpräparate daher besser nicht gleichzeitig einnehmen.
Wer nach dem Verzehr von Rhabarber ein pelziges Gefühl auf der Zunge verspürt, sollte sich laut Verbraucherzentrale besser nicht sofort die Zähne putzen. Schuld daran ist ebenfalls die enthaltene Oxalsäure. Warten Sie mindestens eine halbe Stunde, da in dieser Zeit der Speichel den Zahnschmelz remineralisieren kann. Für Menschen mit einer Fructoseintoleranz ist Rhabarber anders als viele Obstsorten besonders gut geeignet, denn Rhabarber enthält nur sehr wenig Fruchtsäure.
Wer sich an diese Tipps hält, kann die Stangen als Rhabarber-Crumble, Rhabarber Muffins oder Rhabarber-Grieß-Auflauf genießen. Lecker schmeckt Rhabarber auch als Rhabarber-Butterkuchen, Rhabarber-Ingwerkompott mit Erdbeeren oder Rhabarber-Desserts mit Sauerrahm-Creme.*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.