Teure Vanille: Warum das Gewürz fast so viel wie Silber kostet
Vanille-Stangen sind teuer, aber haben Sie schonmal den Kilopreis berechnet? Das Gewürz kann durchaus mit Edelmetall mithalten, das ist der Grund.
Hamburg – Vanille ist eines der Gewürze, die nicht nur an Weihnachten besonders beliebt, sondern allgemein auch recht teuer sind. Vor allem Vanilleschoten haben ihren Preis, ähnlich wie Safran. Um zu verstehen, wieso, sollte man die Herstellung und Ernte kennen. Denn von Vanille gibt es auch künstliche Kopien, die deutlich billiger sind.
Teure Vanille: Deshalb kostet das Gewürz fast so viel wie Silber
Safran und Vanille sind die beiden Gewürze mit den höchsten Preisen im Supermarkt. Wer auf Qualität setzt, kauft dabei kein Vanillearoma oder Vanillezucker, sondern ganze Vanilleschoten. Die kommen in einem Glasröhrchen und haben ihren Preis. Warum Vanille so teuer ist, hat mehrere Gründe:
- Ursprung: Die Vanilleschote ist die Kapselfrucht der Vanille-Orchidee. Ursprünglich stamme sie aus Zentralamerika und Mexiko, so der Norddeutsche Rundfunk (NDR), durch spanische Eroberer sei sie nach Europa gekommen. Inzwischen stamme Vanille unter anderem aus Madagaskar und den Nachbarinseln. Das Problem: Anbau und Ernte sind oft Handarbeit.
- Bestäubung und Ernte: Vanille, so der NDR, müsse an einigen Orten per Hand bestäubt werden. Nämlich dann, wenn passende Insekten oder Kolibris fehlen. Auch die Ernte sei Handarbeit. Es folgt ein ebenso aufwendiges Verfahren zum Trocknen und diese Arbeit hat ihren Preis. Hinzu kommt die Dauer: Bis zu zehn Monate reife Vanille heran, berichtet der NDR.
Daraus ergeben sich dann Kilopreise von 600 bis 700 Euro je nach Nachfrage. Zum Vergleich: Ein Kilogramm Silber kostete am 18. November 2021 knappe 710 Euro.

Teure Vanille: So unterscheidet sie sich von synthetischem Vanillin
Da sich nicht jeder teure Vanille leisten kann, gibt es aber auch Ersatz. Vanillin könne sowohl durch synthetische als auch durch natürliche Verfahren gewonnen werden, berichtet der Lebensmittelverband Deutschland. Jedoch sei natürliches Vanillin deutlich teurer, es werde aus den Kapselfrüchten isoliert. Synthetisches Vanillin dagegen habe meist Guajacol oder Ligin als Ausgangsstoff. Ligin ist quasi ein Nebenprodukt der Papierherstellung. Auch aus Eugenol kann Vanillin gewonnen werden.
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Für Käufer kann es daher wichtig sein, echte Vanille von synthetisch gewonnenem Vanillin zu unterscheiden. Daher sollten Sie sich an den Angaben der Verbraucherzentrale orientieren. Laut der ist echte Vanille enthalten, wenn folgendes in der Produktbeschreibung steht:
- gemahlene Vanilleschote
- Vanilleextrakt
- natürliches Vanillearoma
„Vanilla“ dagegen sei ein Kunstbegriff und nicht genau definiert. Achten Sie also beim nächsten Einkauf mal darauf. Übrigens lässt sich die Orchidee sogar selbst anbauen, so bekommen Sie mit passender Pflege vielleicht sogar eigene Vanille.