„Öko-Test“: Nur jeder zweite Ketchup ist empfehlenswert

Bräunlich-rot, leicht musig bis glatt und mit starker Tomatennote - so beschreiben die Öko-Tester die besten Ketchups. Bei anderen üben sie Kritik in Bezug auf Zuckeranteil und Schimmelpilzgifte.
Frankfurt/Main - Für die Zeitschrift „Öko-Test“ kann die Grillsaison mit neun Ketchups beginnen. Das ist von den 20 für die Ausgabe 03/2023 getesteten Sorten nur rund jede zweite Flasche. Als klare Testsieger werden zwei sehr gute Produkte empfohlen: der Bio-Ketchup von Zwergenwiese (3,29 Euro für 500 ml) und das günstige Produkt vom Discounter Penny von Dawtona (1,69 Euro für 500 ml). Überraschend: Marktführer Heinz-Ketchup enttäuscht mit der Note „ungenügend“ auf ganzer Linie.
Sieben weitere Ketchups schneiden mit „gut“ ab. Doch was ist an den übrigen elf Sorten (2 x befriedigend, 7 x ausreichend, 1 x mangelhaft, 1 x ungenügend) auszusetzen?
Da ist einmal der Zucker: Der Spitzenreiter im Test strotzt mit 25,5 g auf 100 ml davon - das ist ein Viertel. Zum Vergleich: Der Hersteller mit dem niedrigsten Wert braucht nur 13 g auf 100 ml für einen guten Geschmack.
Schimmelpilzgift durch schimmelige Tomaten?
Der zweite große Kritikpunkt ist nicht süß, sondern giftig: Die Tester stoßen auf teilweise sehr hohe Mengen vom Schimmelpilzgift Alternariol, das von überreifen oder gar schimmeligen Tomaten kommen kann und laut Öko-Test auch das Erbgut schädigen könnte. Auch das Schimmelpilzgift Tenuazonsäure taucht in einzelnen Ketchup-Flaschen auf.
Der Tipp der Tester: Ketchup selbst herstellen. Dazu 150 g Tomatenmark, 100 ml Wasser, 2 EL Apfelessig mit je einem halben TL Salz und Paprika pürieren. Möglichst sparsam süßen. dpa/red