Natron, Backpulver und Soda: Deshalb dürfen Sie nicht mit allen drei Pulvern kochen
Natron und Backpulver sind beliebt beim Kochen und Backen. Doch Soda sollte nicht mit den anderen beiden Pulvern in einem Topf landen.
München – Äußerlich sind die drei weißen Pulver nicht zu unterscheiden. Sowohl Natron als auch Backpulver und Soda sind in geriebener, pulverisierter Form erhältlich und im Haushalt vielfältig einsetzbar. Doch identisch sind sie nicht, auch wenn die Namensgebung auf den Verpackungen dies manchmal suggerieren.
Natron, Backpulver und Soda: Das sind die wichtigsten Unterschiede
Nicht nur in Back- und Kochrezepten, auch beim Wäschewaschen oder beim Reinigen des Badezimmers und der Küche spielen Natron, Backpulver und Soda eine entscheidende Rolle. Doch gibt es Unterschiede, die nicht wegzudiskutieren und auch wichtig sind. Denn wer die Pulver falsch verwendet, kann eine böse Überraschung erleben.
Natron trägt in seiner langen Form auch den Namen Natriumhydrogencarbonat. Es ist ein Salz, das zwar beispielsweise in Afrika und Nordamerika natürlich vorkommt. Das Natronpulver im Supermarkt ist jedoch meistens chemisch aus Kochsalz hergestellt. Natron wirkt in vielen Bereichen des Haushalts unterstützend:
- Beim Backen: Fügen Gartenfreunde es dem frisch zubereiteten Teig zu, lockert Natron das Gebäck. Laut der Verbraucherzentrale Bayern ist dies eine chemische Reaktion des Natronpulvers, sobald es mit Feuchtigkeit wie Wasser und Säure in Berührung kommt. Denn dann entstehen kleine Gasblasen, die den Teig auflockern. Säure erhält ein Teig beispielsweise, wenn Bäckerinnen und Bäcker dem Teig Joghurt hinzugeben.
- Beim Kochen: Zur Hochsaison verschiedenster Kohlsorten ist Natron ein beliebtes Mittel, um Blähungen und andere Darmaktivitäten aufgrund des Kohls zu mindern. Dafür reicht ein Teelöffel Natron im Essen aus und unserem Bauch geht es nach verspeistem Wintergemüse besser.
- Bei Getränken: Natron verwandelt hartes, kalkhaltiges Trinkwasser in weiches, weswegen Kaffeeliebhaber es auch gerne in kleinen Portionen in ihre Kaffeetassen geben. Dies funktioniert auch bei Kaffee-Ersatz.
- Beim Putzen: Natron als Putzmittel löst Fette und neutralisiert. Zudem hat es bleichende Wirkungen.
- Gesundheit: Aufgrund seiner neutralisierenden Eigenschaft nehmen Menschen mit Sodbrennen von Zeit zu Zeit etwas Natron ein. Das neutralisiert den übersäuerten Magen, denn das im Natron enthaltene Hydrogencarbonat wirkt basisch. Mischt man Wasser hinzu, entsteht CO2. Diese Mischung neutralisiert Säure. Außerdem senkt Natron in kleinen Mengen den Cholesterinspiegel und hilft bei rheumatischen Symptomen. Schwangere Frauen sollten Natron jedoch nur in Absprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin einnehmen.
Natron, Backpulver und Soda: Säuerungsmittel als wichtiger Bestandteil im Backpulver
Die Einsatzgebiete des Natrons sind geklärt. Doch häufig kommt es zu Verwechslungen mit Backpulver. Der wichtigste Unterschied zwischen Natron und Backpulver ist: Natron ist ein Bestandteil des Backpulvers. Nutzen Bäckerinnen und Bäcker also nur Natron, lockert das zwar den Teig. Jedoch braucht es für den sogenannten Treib-Effekt das Backpulver.
Denn neben Natron sind im Backpulver noch Säuerungsmittel und Trennmittel enthalten. Geben Bäckerinnen und Bäcker nun Backpulver in den Teig, entsteht Kohlenstoffdioxid und der Teig lockert sich nicht nur, sondern geht auch zeitgleich auf. Wer also einen lockeren und aufgegangenen Teig haben möchte, muss auf Backpulver statt nur Natron zurückgreifen.
Natron, Backpulver und Soda:
Soda hat im Essen nichts zu suchen. Denn es ist chemisch zwar verwandt mit Natron, jedoch reizt es bei falscher Anwendung unsere Schleimhäute und kann das Atmen erschweren. Umso nützlicher ist Soda, das auch den Namen Natriumcarbonat trägt, beim Putzen. Denn es bleicht nicht nur grau angelaufene Kleidungsstücke, sondern ist auch eine gute Beigabe zum normalen Waschmittel. Wichtiger Tipp: Wer im Geschäft „Speisesoda“ oder „Backing-Soda“ kauft, kauft zum Backen geeignetes Natron*! *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks