Meerrettich: So unterstützt die Heilpflanze des Jahres 2021 die Gesundheit
Meerrettich schmeckt nicht nur als Beilage lecker, sondern ist auch sehr gesund. Er ist die Heilpflanze des Jahres 2021. Grund genug, sich die Inhaltsstoffe näher anzusehen.
Chemnitz – Meerrettich ist den meisten im Glas oder auf dem Teller als Sahnemeerrettich oder frisch gehobelt bekannt. Je nach Zubereitungsart ist die Pflanze recht scharf, dafür aber überaus gesund. Sie gehört zu den Kreuzblütengewächsen und heißt auch Kren. Kürzlich wurde der Meerrettich Heilpflanze des Jahres 2021. Das steckt alles in der Pflanze.
Meerrettich: So gesund ist die Heilpflanze des Jahres 2021
Der Meerrettich (Armoracia rusticana) wird schon lange angebaut, belegt ist das seit dem 12. Jahrhundert. Auch bei Hildegard von Bingen kommt die Heilpflanze vor. Ob zu Fisch, Fleisch oder Kartoffelpuffern – Meerrettich überzeugt am Esstisch mit angenehmer bis extremer Schärfe, je nachdem ob er frisch gerieben ist. Im Garten kann die Pflanze ebenfalls angebaut werden und heißt in Österreich Kren.
Zudem zählt Meerrettich zu den bekannten Heilpflanzen und wird gemeinsam mit Kapuzinerkresse auch gerne als pflanzliche Antibiotika-Alternative genutzt. Die Experten-Jury des NHV Theophrastus hat den Meerrettich außerdem zur Heilpflanze des Jahres 2021 gewählt, wie bereits 2020 bekannt gegeben wurde. „Meerrettich hat als Heilpflanze ein großes und leider bisher zu wenig ausgeschöpftes Potenzial“, so Konrad Jungnickel, Erster Vorsitzendes des Vereins. Grund genug also, sich mit dem Meerrettich einmal näher auseinander zu setzen. Gepflanzt wird Meerrettich übrigens ab Mitte April im Beet oder alternativ im Herbst, geerntet wird dann im Winter.
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Meerrettich: Die gesunden Inhaltsstoffe der Pflanze
Bekannt ist längst, dass sich die Antibiotika-Resistenzen mehren. Pflanzliche Alternativen versprechen da Hoffnung, auch für Menschen, die auf pflanzliche Hilfe statt Tabletten setzen. Mit Meerrettich gibt es längst Präparate zu kaufen und auch außerhalb der Heilwirkung hat die Pflanze einiges zu bieten. Vor allem aber ist er einfach eine leckere Beilage zu vielen Gerichten.
Das macht Meerrettich so gesund:
- Senföl: Das ist einer der wichtigsten Inhaltsstoffe der Wurzel. Die Stoffe wirken gegen Krankheitserreger und Keime. Auch entzündungshemmend sollen die Senföle wirken. Dafür muss die Wurzel entweder zerkleinert oder geraspelt werden, sonst werden die wichtigen Bestandteile nicht freigesetzt.
- Cumarin: Das ist ein krampflösender und entzündungshemmender Pflanzenstoff, der beispielsweise auch in Zimt vorkommt. Zu viel davon sollte aber nicht eingenommen werden.
- Vitamin C: Aufgrund seines Vitamin-C-Gehalts war Meerrettich früher auch gegen Skorbut bei Seefahrten im Einsatz.
- Gut für Kreislauf und Stoffwechsel sowie gegen Rheuma und Gicht: Ob nun der Kreislauf in Schwung kommen soll oder Rheuma- und Gichtpatienten Meerrettich in die Ernährung integrieren, bei all dem kann er unterstützend helfen. Bei Gicht oder Rheuma kommt er vorwiegend äußerlich als Umschlag zum Einsatz, um auch die Durchblutung zu fördern. So kann er auch gegen Muskelschmerzen helfen.
- Hilft gegen Harnwegsinfekte: das ist zumindest für Frauen wohl die bekannteste Anwendungsmethode des Meerrettichs. Die Senföle wirken in den Harnwegen gegen Keime und Bakterien. Präparate mit Meerrettich können oft schon ohne Antibiotikum ausreichend sein.
- Hilft gegen Atemwegs-Erkrankungen: Bakterien halten sich aber nicht nur in der Blase auf. Auch in den Atemwegen wirkt Meerrettich antibakteriell. Er kann beispielsweise als Sirup angewendet werden.
Das macht Meerrettich zu einem wahren Allrounder unter den Heilpflanzen. Jedoch mag nicht jeder seine Schärfe. Wer die Wurzel lecker findet, kann sie aber gelegentlich in die Ernährung integrieren und so Krankheiten bestenfalls schon vorbeugen. Beim Schneiden und Zubereiten sollten Sie vorsichtig sein, denn ähnlich wie beim Zwiebelschneiden kommen einem oft die Tränen.
Menschen mit empfindlichem Magen können auf Meerrettich in höheren Dosen mit Magen-Darm-Beschwerden reagieren, testen Sie also lieber vorsichtig, wie viel Sie vertragen.