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Keimende Kartoffeln vermeiden: Ort, Raumtemperatur und anderes Obst ist entscheidend

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Sie haben gerade erst Kartoffeln gekauft und schon sprießen Keime aus der Knolle? Mit unseren Tipps passiert Ihnen das so schnell nicht wieder. 

Kartoffeln sind richtig lecker und passen als Beilage zu jedem Gericht. Gerade mit Beginn der Kartoffelsalat-Saison darf das Knollengemüse in keiner gut ausgestatteten Küche fehlen. Leider bleiben Kartoffeln nur eine gewisse Zeit lang frisch. Nach wenigen Wochen fangen sie zu keimen an und sollten dann nicht mehr verzehrt werden. Der Grund dafür ist der giftige Stoff Solanin, der Symptome wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. Bei einer größeren Verzehrmenge können auch Nierenschäden entstehen. Je mehr grüne Triebe aus der Kartoffel sprießen, desto giftiger ist die Knolle bereits.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, stellen wir drei Methoden vor, die das Keimen frühzeitig verhindern. Bei richtiger Lagerung sind Kartoffeln gleich mehrere Monate haltbar. Damit tragen Sie also gleichzeitig dazu bei, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Keimende Kartoffeln verhindern: 1. Lagern Sie die Kartoffeln richtig

Fünf keimende Kartoffeln
Keimende Kartoffeln sind gesundheitsschädlich, deshalb sollten sie richtig gelagert werden. © Niehoff/Imago

Idealerweise werden Kartoffeln an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort aufbewahrt. Dafür eignen sich beispielsweise der Keller, die Abstellkammer oder eine schattige Ecke im Haus. Oder Sie lagern Kartoffeln in einer Sandkiste, um sie länger frisch zu halten. Am besten nehmen Sie die Knollen aus der Verpackung, da dort leicht Feuchtigkeit entsteht, was wiederum die Schimmelbildung begünstigt.

Wenn die Erdäpfel in einem Korb oder Jutesack liegen, dann achten Sie darauf, dass diese luftdurchlässig sind – Kartoffeln brauchen Luft zum Atmen. Die Knollen sollten nie an einem Ort mit direkter Sonneneinstrahlung gelagert werden, da sie sich ansonsten grün färben und vermehrt Solanin bilden. Allerdings verhindert Dunkelheit allein nicht, dass es zur Keimbildung kommt. Je nach Sorte können Kartoffeln nämlich Licht- oder Dunkelkeimer sein. Am besten informieren Sie sich, welche Lagerbedingungen für die gekaufte Sorte empfohlen werden. Dunkelkeimer entwickeln dünne, weiße Triebe, während Lichtkeimer grün-rötliche Keime bilden.

Überprüfen Sie Ihre Kartoffeln also regelmäßig auf Anzeichen einer Keimbildung, selbst wenn sie im Keller gelagert werden. Beschädigte Kartoffeln sind anfälliger und sollten baldmöglichst verzehrt werden.

Keimende Kartoffeln verhindern: 2. Achten Sie auf die Raumtemperatur

Die optimale Lagertemperatur für Kartoffeln liegt zwischen vier und acht Grad. Der Kühlschrank ist allerdings der falsche Platz für die Knollen. Dort ist es einfach zu kalt und zu feucht. Außerdem kann die Luft im Kühlschrank nicht ausreichend zirkulieren, wodurch leicht Schimmel entsteht. Genauso wenig sollten Kartoffeln im Winter draußen gelagert werden. Die niedrigen Temperaturen führen nämlich dazu, dass die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird. Dadurch verändern sich Geschmack und Konsistenz der Erdäpfel. In der Folge können die gesundheitsschädlichen Stoffe Acrylamid sowie Solanin freigesetzt werden.

Werden Kartoffeln über einen längeren Zeitraum unter vier Grad gelagert, sind sie also nicht mehr zum Verzehr geeignet. Bei einer Lagertemperatur von über zehn Grad bilden sie dagegen Sprossen und beginnen zu keimen. Kartoffeln reagieren sehr sensibel auf Temperaturunterschiede. Ein einfaches Thermometer hilft dabei, die Raumtemperatur festzustellen und entsprechend anzugleichen.

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Keimen verhindern Tipp 3: Lagern Sie Kartoffeln mit Äpfeln

Ja, Sie haben ganz richtig gelesen: Das Aufbewahren von Kartoffeln mit Äpfeln verhindert den Keimprozess. Üblicherweise wird empfohlen, Gemüse nicht mit der Paradiesfrucht zu lagern. Genau wie bestimmte andere Obst- und Gemüsesorten wie Bananen, Avocados, Tomaten, Birnen und Brokkoli sondern sie nämlich Ethylen ab. Dieses Pflanzenhormon führt dazu, dass andere Lebensmittel schneller reif werden, was üblicherweise vermieden werden soll. Ganz anders sieht die Lage bei Kartoffeln aus: Hier wirkt Ethylen keimhemmend. Tatsächlich ist der Stoff mit Auflagen als Keimhemmungsmittel zugelassen.

Der Trick ist denkbar leicht umzusetzen: Geben Sie die Äpfel direkt in die Kiste oder den Sack mit Kartoffeln. Für zwei bis fünf Kilogramm der Erdfrucht reichen zwei Äpfel aus. Bei einer geringeren Menge genügt auch ein Apfel. Das Ethylen verteilt sich gleichmäßig durch Diffusion und den Luftstrom – und verhindert so auf ganz natürliche Weise, dass die Kartoffeln keimen. Allerdings sollten die Äpfel regelmäßig ausgetauscht werden, da sie ansonsten zu faulen anfangen. Einziger Nachteil: Laut der Verbraucherzentrale NRW können Kartoffeln aufgrund des Ethylens schrumpeln und an Aroma verlieren.

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