Kartoffeln lagern: Wie es geht und ob keimende Kartoffeln essbar sind
Kartoffeln sind beliebt und passen als Beilage zu vielen leckeren Gerichten. Damit sie nach der Ernte lange essbar bleiben, sollten sie gut gelagert werden, ohne zu keimen.
Bonn – Kartoffeln anzubauen geht sehr einfach, sie wachsen bei ansonsten guter Pflege recht schön und meist groß. Je nach Sorte sind Frühkartoffeln dann schon ab Juni erntereif, alle anderen etwas später im August oder gar September. Diese können wunderbar eingelagert werden, sofern man es richtig macht.
Kartoffeln lagern: Wie es geht und ob keimende Kartoffeln essbar sind
Kartoffeln gibt es keineswegs nur hell, sondern auch in violett oder rötlich. Je nach Sorte sind sie mehlig kochend, festkochend oder vorwiegend festkochend. Zudem gibt es Unterschiede zwischen Saat- und Speisekartoffeln, auch wenn Speisekartoffeln unter Umständen durchaus keimen und ausgepflanzt werden können.
Sind die Kartoffeln aus eigenem Anbau dann richtig geerntet, geht es an die Lagerung. Frühkartoffeln eignen sich für längeres Lagern nicht, mittelfrühe und späte Kartoffeln dagegen durchaus. Bei guter Lagerung halten Kartoffeln einige Monate und bieten daher auch den Winter über die Grundlage für leckere Kartoffelsalate, Bratkartoffeln und vieles mehr.
Wichtig bei der Lagerung von Kartoffeln sind:
- Temperatur: maximal zehn Grad Celsius sollten es sein, aber frostfrei
- Licht: Kartoffeln unbedingt dunkel lagern, ansonsten kann sich Solanin bilden und die Kartoffel keimt
- Feuchtigkeit: Lagern Sie Kartoffeln immer trocken, die Schale sollte vor dem Lagern also Zeit zum Abtrocknen haben. Die Luftfeuchtigkeit im Lagerraum sollte dennoch rund 90 Prozent betragen, was in Kellern oft gegeben ist.
- in Kisten regelmäßig wenden
- Lagern Sie Kartoffeln nicht neben Pflaumen, Bananen, Äpfeln oder Birnen, da diese Ethylen absondern
Ähnlich wie bei Karotten, die beinahe dieselben Bedingungen brauchen, wäre also die Lagerung von Kartoffeln im Keller oder in Sand geeignet. So verlieren die Knollen kein Wasser und keimen vor allem nicht frühzeitig. Auch die Lagerung im Kühlschrank ist grundsätzlich möglich.

Bestenfalls wird die Kartoffel ungewaschen eingelagert, es sollten keine Druckstellen entstehen und beschädigte oder gar schimmelige Knollen sollten Sie ohnehin vorab entfernen.
Kartoffeln lagern: Deshalb sollten Kartoffeln nicht vorzeitig keimen
Kartoffeln können trotz eigentlich guter Lagerung irgendwann keimen, wenn sie ein wenig Licht abbekommen. Für die Kartoffel ist das sinnvoll, denn sie will sich vermehren. Allerdings enthalten Kartoffeln Solanin, das normalerweise vor Fressfeinden schützen soll. Kartoffeln mit grünen Stellen oder keimende Kartoffeln sollten Kochfans daher großzügig beschneiden.
Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) gibt an, dass ein Erwachsener mehr als zehn Portionen Pellkartoffeln für eine Solaninvergiftung essen müsste. Es wird empfohlen, Kartoffeln vor dem Verzehr zu schälen oder pellen und grüne oder leicht keimende Stellen großzügig zu entfernen. Ist ein Großteil der Kartoffel betroffen, dann rät das BZfE zum Wegwerfen.
Daher gilt:
- Schälen Sie Kartoffeln vor dem Verzehr.
- Schneiden Sie grüne oder wenig keimende Stellen großzügig ab.
- Essen Sie Kartoffeln, die stärker keimen oder mehrere grüne Stellen haben nicht mehr.
- Schrumpelige und bitter schmeckende Kartoffeln sollten laut BZfE ebenfalls nicht verzehrt werden.
- Solanin ist hitzestabil, entsorgen Sie das Kochwasser daher oder nutzen Sie es zum Putzen*.
- Laut BZfE sollten vor allem kleine Kinder Kartoffeln nicht mit Schale essen.
Wird all das beachtet, dann können Kartoffeln bedenkenlos gegessen werden. Wer sie bis dahin nicht im Keller in einer Kartoffelkiste lagern kann, kann sie auch beispielsweise einkochen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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