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Hühnerhaltung im eigenen Garten: Mit diesen Tipps gelingt es auch Anfängern

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Von: Jasmin Farah

Jeden Tag frische Eier auf dem Frühstückstisch – für viele ein Traum. Wer Platz für Hühner im eigenen Garten hat, kann sich ihn erfüllen. Eine Anleitung für Beginner.

München – Viele Menschen begeistern sich für die Idee, sich selbst so gut es geht selbst zu versorgen und unabhängiger vom Markt zu werden. Neben dem Obst- und Gemüseanbau geht der Trend auch immer mehr in Richtung eigene Hühnerhaltung im Garten.

Schließlich versorgen Sie diese täglich mit frischen Eiern und führen gleichzeitig ein besseres und artgerechteres Leben als so manches Legehuhn in Legebatterien. Doch viele Neugierige stellen sich die Frage: Wo fange ich an? Welche Hühnerrassen gibt es überhaupt? Und wie pflege ich sie richtig? Das erfahren Sie hier Schritt für Schritt.

Hühner halten im eigenen Garten: Mit diesen Tipps gelingt es auch Ihnen als Anfänger

Wer sich für Hühner entscheidet, wird meistens schnell belohnt – und zwar mit bis zu hunderten Eiern pro Jahr. Zudem ist das Haushuhn ein Allesfresser und daher auch ein beliebter Speiseresteverwerter, was außerdem sehr nachhaltig ist.

Doch auch Hühner brauchen wie jedes andere Haustier viel Zeit und Aufmerksamkeit. So brauchen sie ebenfalls viel Bewegung und müssen jeden Tag in den Auslauf, kurz vor Sonnenuntergang sollten sie dann wieder zurück in den Hühnerstall oder ins Hühnerhaus. Zudem brauchen sie täglich frisches Futter und Wasser. Die Stellen dafür müssen Sie ebenfalls regelmäßig reinigen.

Stall und Auslauf gehören ein- bis zweimal pro Woche gesäubert. Somit sollten Sie etwa 15 bis 25 Minuten pro Tag für die Haltung und Pflege der Hühner einplanen. Zudem dürfen Sie nicht vergessen, Ersatz zu suchen, wenn Sie einmal länger verreisen wollen. Die Tiere müssen schließlich weiterhin versorgt werden.

Hühnerhaltung im eigenen Garten: Diese Dinge brauchen Sie unbedingt für den Start

Das brauchen Sie für einen Hühnerstall:

Das brauchen Sie für einen Hühnerauslauf:

Das brauchen Sie für das Hühnerfutter:

Darüber hinaus benötigen Sie Transportboxen für die Hühner, Eierkartons sowie Mittel gegen Parasiten.

Kosten für die Hühnerhaltung im Garten: So teuer ist die Anschaffung

Tierarztkosten, Medizin und Futter: Wer sich Hühner im eigenen Garten halten will, macht sich Gedanken, wie teuer der Spaß werden kann. Auf der einen Seite stehen die einmaligen Kosten für die Erstausstattung (Hühnerstall, Legenester & Co.) und die Anschaffung der Tiere, auf der anderen Seite die Futter- und Unterhaltskosten für die Hühner.

Günstiger wird es am Anfang, wenn Sie zum Beispiel den Hühnerstall oder die Nester selbst bauen. Kaufen Sie dagegen ein fertiges Hühnerhaus, müssen Sie für kleine Modelle mit 100 bis 500 Euro rechnen. Darüber hinaus kommen die Anschaffungskosten für die Inneneinrichtung, den Auslauf sowie die Umzäunung gegen Fressfeinde wie Fuchs, Marder & Co dazu.

Der Preis eines Huhns hängt von verschiedenen Faktoren ab. Alte bzw. seltene Rassen sind oftmals teurer. Das gleiche gilt auch für Junghennen im Alter zwischen vier und sechs Monaten. Dann beginnt die Legeperiode und somit sind die Tiere gefragter als etwa Küken.

Außerdem spielt es auch noch eine Rolle, ob Sie die Hühner im Winter oder im Sommer kaufen, in oder außerhalb der Brutsaison. Grundsätzlich kostet ein Huhn allerdings zwischen zehn und 15 Euro. Hinzu kommen noch die laufenden Kosten wie Futter, Einstreu, Sand, Ergänzungsfutter, Wasser, Strom, Tierarztkosten (Impfungen, Wurmkuren) sowie die jährliche Meldung des Hühnerbestandes.

Hühnerhaltung: Balkon, Kleingarten & Co. – Wo es erlaubt ist

Grundsätzlich dürfen Sie in Ihrem eigenen Garten Hühner halten, solange diese sich artgerecht bewegen können. Daher sind Balkone oder Terrassen für die Hühnerhaltung nicht erlaubt. Hühnerbesitzer dürfen sich also im eigenen Grün bis zu 20 Hühner anschaffen – solange sich nicht die Nachbarn beschweren. Klagt ein Nachbar, entscheidet meist im Einzelfall das Gericht.

Meist geht es dann um Lärmbelästigung, wenn zum Beispiel das Hahnenkrähen am frühen Morgen die Nachbarn stört. Um dem zu entgehen, halten viele Menschen Hühner ohne Hahn, denn es braucht keinen, damit Hühner Eier legen. Wollen Sie also keine große Gruppe oder gar Küken selber aufziehen, brauchen Sie auch keinen Hahn zu halten.

Leben Sie als Mieter in einer Familiensiedlung sind Sie zudem verpflichtet, vorher Ihren Vermieter um Erlaubnis für die Hühnerhaltung bitten. Verfügen Sie über eine Eigentumswohnung mit Garten, müssen Sie sich an die Beschlüsse und Vereinbarungen der Wohnungseigentümergemeinschaft halten.

Außerdem ist die Haltung der Tiere laut Bundeskleingartengesetz auch in Kleingärten untersagt. Ist die Hühnerhaltung laut Vereinssatzung bzw. Nutzungsordnung doch erlaubt, sollten Sie die private Hühnerhaltung dennoch vorher mit dem Vorstand abklären. Übrigens: Die Eier Ihrer Hühner selbst dürfen Sie nach den Regeln der Gewerbeordnung auch problemlos an Ihre Nachbarn verkaufen. Daraus hergestellte Produkte allerdings gesetzlich nicht.

Um erstens so wenig wie Arbeit wie möglich zu haben und zweitens auch mit der Gemeinde vor Ort klarzukommen, empfiehlt es sich, kleine mobile Hühnerställe inklusive Freilauffläche in den Garten zu stellen. Feste Hühnerställe haben den Nachteil, dass Sie den Vorschriften des öffentlichen Baurechts unterliegen, die Sie vor dem Aufstellen bei dem jeweiligen Bauamt der Gemeinde erfragen müssen.

Der Hühnerstall muss von der Fläche her zudem die Haltungsbedingungen von Hühnern gemäß der Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung erfüllen. Grundsätzlich ist es im Sinne einer artgerechten Haltung besser, wenn Sie den Tieren viel Platz einräumen und zum Beispiel dafür weniger Hühner halten. Eine gute Faustregel ist, maximal sechs Tiere pro Quadratmeter Stallfläche zuzulassen und pro Tier mindestens vier Quadratmeter Freilauffläche im Außenbereich einzuberechnen.

Hühnerhaltung im Garten: Hühnerrassen für Anfänger – Tipps für den Kauf

Es gibt allein in Europa über 180 Hühnerrassen, doch nicht jede Rasse ist für jeden Halter geeignet. Daher sollten Sie vor dem Kauf genau überlegen, welche am besten zu Ihnen und den örtlichen Gegebenheiten sowie deren Haltungsbedingungen passen. Für einen Anfänger empfehlen sich grundsätzlich erst mal robuste, pflegeleichte Hühnerrassen, die ruhig und zahm sind. (Igel im Garten: So fühlt sich das nützliche Stacheltier im Garten wohl)

Dazu gehören:

Praktisch: Fast alle Hühnerrassen gibt es auch als Zwergrasse. Am besten fragen Sie als Anfänger einen erfahrenen Züchter, ob er Sie bei der Auswahl beraten kann. Beim Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V. (BDRG) mit Sitz in Offenbach am Main finden Sie außerdem Rassetafeln, die Auskunft über Herkunft, Aussehen, Größe, Legeleistung sowie Farbe und Größe der Eier geben.

Von einem erfahrenen Züchter aus Ihrer Nähe können Sie schließlich auch die ersten Küken oder Junghennen erwerben. Adressen und Ansprechpartner gibt es bei den örtlichen Geflügelzuchtvereinen oder bei den Interessenverbänden der jeweiligen Rassen.

Achten Sie vor dem Kauf allerdings darauf, dass die Tiere bereits entwurmt und geimpft sind. Zudem sollten sie fit und aktiv wirken, klare Augen und ein sauberes Gefieder haben. Läuft den Hühnern zum Beispiel Flüssigkeit aus der Nase, sollten Sie besser vorsichtig sein. Erwerben Sie am besten erst einmal eine Gruppe von zwei bis drei Tieren, um zu sehen, wie Sie mit der Fütterung und Pflege klarkommen. Hühner-Anfänger sollten auch bestenfalls von Beginn an Fehler bei der Hühnerhaltung vermeiden.

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