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Holzkohlegrill oder Elektrogrill? Darauf müssen Sie beim Grillkauf achten

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Von: Anna Katharina Küsters

Der Kauf eines Grills will gut geplant sein, denn nicht jeder Grill passt überall hin. Bei wenig Platz ist ein Schwenkgrill etwa wenig sinnvoll und ein Elektrogrill passender.

Rain – Der Sommer ist neben Sonne und Urlaub auch ein Inbegriff fürs Grillen. Echte Grillfans braten ihr Fleisch und Gemüse an jedem ihnen zur Verfügung stehenden Ort und Tageszeit. Da spielt es auch keine Rolle, ob viel Platz in einem grünen Garten vorhanden ist oder weniger Platz auf einem kleinen Stadtbalkon. Je nach Umgebung und kulinarischen Ansprüchen sollte der Grillkauf wohl überlegt sein, denn nicht jeder Vermieter erlaubt einen Holzkohlegrill auf dem Balkon. Zudem fungiert ein Elektrogrill bei wenig Platz beispielsweise auch gut als Tischgrill.

Grill: Die Befeuerungsart entscheidet über Geschmack und Handhabung

Für jede Situation und Umgebung gibt es den richtigen Grill. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass sich die einzelnen Angebote vor allem in ihrer Befeuerungsart unterscheiden. Unter der Befeuerungsart verstehen Expertinnen und Experten die Art und Weise, wie das Essen auf dem Grill erhitzt wird. Grills gibt es als:

Bei einem Holzkohlegrill dient Holzkohle als Hitzequelle. Die Vorteile eines Holzkohlegrills sind laut dem Hagebaumarkt ein niedriger Kaufpreis und das rauchige Fleisch-Aroma, das sich beim Grillen entwickelt. Allerdings dauert es seine Zeit, bis die Holzkohle heiß genug ist, und Grillmeister sollten den entstehenden Funkenflug im Auge behalten. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt zudem, keine herkömmliche Holzkohle zu kaufen, sondern Olivenkernbriketts zu wählen. Die sind umweltfreundlicher, zünden schneller und produzieren weniger Rauch.

Zu sehen ist brennende Kohle mit Grillrost darüber auf dem Würstchen und Steaks liegen (Symbolbild).
Wer mit Kohle grillt, muss auf Funkenflug achten (Symbolbild). © Patrick Pleul/picture alliance / dpa

Wer einen Grill für seinen Balkon sucht, sollte sich zudem lieber keinen Holzkohlegrill zulegen. Beim Grillen kann starker Rauch entstehen, weswegen Holzkohlegrills auf Balkonen von Mietwohnungen sowieso meist verboten sind. Kleine handliche Tischgrills sind an dieser Stelle eher angebracht.

Grill: Darin unterscheiden sich Elektrogrill und Gasgrill

Beim Elektrogrill entwickelt sich die Hitze zum Grillen über eingebaute Heizstäbe. Dadurch entsteht deutlich weniger Rauch als bei einem Holzkohlegrill. Er ist die perfekte Alternative für Menschen, die auf ihrem Balkon oder sogar in der Wohnung grillen wollen. Elektrogrills gibt es als Flächengrills oder als Kontaktgrills. Bei einem Flächengrill besitzt das Gerät eine Abdeckung und Grillfreunde müssen das Essen hintereinander von beiden Seiten garen lassen. Kontaktgrills hingegen erhitzen das Fleisch und Gemüse direkt von beiden Seiten. Laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) sind Elektrogrills im Vergleich zu Holzkohlegrills meist nicht so heiß. Das Fleisch sollte deswegen Raumtemperatur haben, bevor es auf den Tischgrill kommt. Einziger Nachteil: Es muss eine Steckdose in erreichbarer Nähe sein.

Ein Gasgrill funktioniert mit Gasflaschen. Beim Grillen mit Gas ist es deutlich einfacher möglich, eine gewünschte Temperatur exakt einzustellen. Dabei entwickelt sich auch kein Funkenflug und die Rauchentwicklung ist ebenfalls wesentlich geringer. Gasgrills können Grillfreunde mittlerweile nicht nur zum Grillen, sondern auch Garen, Braten und Kochen verwenden. In der Anschaffung sind die Grillgeräte jedoch recht teuer.

Grill: Mit dem Kugelgrill indirekt grillen

Ist die Entscheidung für eine Befeuerungsart gefallen, gilt es noch, sich für eine äußere Erscheinungsform des Grills zu entscheiden. Dabei lassen sich verschiedene Formen aufzählen:

Der Kugelgrill trägt seinen Namen aufgrund seiner runden Form, die sich aus zwei halben Kugeln zusammensetzt. In der unteren Hälfte befinden sich das Kohlerost und das Grillrost. Auf dem Kohlerost liegt die Holzkohle, das Grillgut auf dem Grillrost darüber. Teilweise sind diese beiden Röste auch nicht direkt übereinander, sondern versetzt angebracht. Das ermöglicht das indirekte Grillen. Darunter verstehen Grillfreunde, dass das Fleisch und Gemüse nicht direkt über der Glut liegt. Die Kohle strahlt Hitze an den runden Deckel ab, der diese wiederum reflektiert und das Grillgut indirekt gart. Beim Camping ist diese Grillform sehr praktisch, da sie schnell auf und abgebaut ist.

Einen Schwenkgrill ist ebenfalls ein Holzkohlegrill und kein Elektrogrill. Das dreibeinige Gestell ist eher Raum einnehmend und passt besser in einen großen Garten. Das Grillrost hängt an drei spitz zusammenlaufenden Stäben, sodass das Fleisch, Gemüse und Fisch wie Lachs über der Glut schwenken kann. Unter dem Grillrost ist meist eine Feuerschale befestigt, in der die Kohle ruht. Die Zubereitung des Grillguts dauert zwar ihre Zeit, jedoch bedingt ein Schwenkgrill schonend und Aroma intensiv. Auch vegetarische Grill-Rezepte, mit Dips und leckerem Nachtisch ergänzt, lassen sich damit bestens ausprobieren.

Grill: Der Hype um den BBQ-Smoker

Viele Grillfans schwören mittlerweile auf einen Barbecue Smoker, der auch ein Holzkohlegrill ist. Das Gerät ist groß, sodass es am besten in einem Garten seinen Platz findet und sich nicht als Tischgrill eignet. Seine Größe erklärt sich mit seinem Zwei-Kammer-System. In einer Kammer befindet sich laut dem Gartencenter Dehner die heiße Kohle. Die dort entstehende Hitze sucht sich ihren Weg durch eine Öffnung in die zweite Kammer, in der das Fleisch und Gemüse indirekt gegart wird. Das Grillgut erhält so den rauchigen Geschmack, der beim Grillen mit Holzkohle entsteht. Für das schnelle Grillen ist solch ein Gerät jedoch weniger geeignet. Vielmehr eignet sich der BBQ-Smoker für große, knochige und sehnige Fleischstücke, Braten und beispielsweise Brathähnchen oder Spareribs. 

Grill: Grillzange und Grillmatte als nützliche Helfer

Um das Grillen mit Elektrogrill oder Holzkohlegrill etwas zu erleichtern, gibt es einiges an Zubehör. So zum Beispiel:

Ohne eine passende Grillzange ist das Grillen im Garten oder am Tischgrill kaum möglich. Mit ihr lassen sich Fleisch und Gemüse einfach vom heißen Grill herunternehmen und auf den Tellern verteilen. Eine Grillmatte verhindert das Anbrennen des Fleischs, indem Grillfreunde sie unter das Essen legen. Das ist ökologischer, als Alufolie zu nutzen, da die Grillmatten aus Edelstahl oder Teflon langlebig sind. 

Grill: Das kostet das Grillvergnügen

Der Preis eines Grills hängt immer von den Ansprüchen an ihn ab. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass beispielsweise ein Kugel-Holzkohlegrill deutlich preiswerter ist als ein Gasgrill. Billige Modelle kosten beispielsweise nur um die 20 Euro, Gasgrills je nach Ausstattung mehrere Hunderte. Elektrogrills gibt es ebenfalls in allen Variationen. Von 100 Euro bis zu 600 Euro ist alles dabei. Auch für einen BBQ-Smoker müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen – über 1000 Euro sind bei einer luxuriösen Ausstattung schnell bezahlt. Billige Einweggrills mögen zwar die preiswerteste Variante sein, umweltfreundlich und qualitativ hochwertig sind sie aber nicht. 

Grill: Fett und Ruß nach dem Grillen entfernen


Ist der Schmaus vorbei, steht das Putzen an. Bei einem Elektrogrill oder Tischgrill ist das meist sehr leicht, da seine Einzelteile oft spülmaschinenfest sind. Bei einem Holzkohlegrill erleichtern sich Grillfans die Arbeit, indem sie das Grillrost im Vorhinein schon mit etwas Öl einreiben. Kommt es dennoch zu hartnäckigen Verschmutzungen, sollte das Rost eine Nacht einweichen. Gartenfreunde machen es sich noch leichter, wenn sie das Rost in feuchtes Zeitungspapier wickeln, einweichen lassen und es dann mit einer Drahtbürste reinigen.

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