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Gemüse des Jahres 2021/2022: Deswegen fiel die Wahl auf den Mais

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Von: Anna Katharina Küsters

Gemüse des Jahres 2021/2022 ist laut dem VEN der Mais. Besonders alte Sorten sind mittlerweile in Vergessenheit geraten. Das will der Verein ändern.

Witzenhausen – Mais hat Reis und Weizen mittlerweile überholt. Er ist so gefragt in der Lebensmittelbranche, dass er in den vergangenen Jahren zur wichtigsten landwirtschaftlichen Kultur geworden ist. Das zeigt sich unter anderem auch dadurch, dass der aus Mais hergestellte Glucosesirup mittlerweile in fast jedem Lebensmittel zu finden ist, das auf den Tisch kommt. Um auch alten Maissorten mehr Beachtung zu schenken, hat der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) den Mais nun zum Gemüse der Jahre 2021/2022 erklärt.

Gemüse des Jahres 2021/2022: Deswegen fiel die Wahl auf den Mais

Mais kommt ursprünglich aus Mexiko und gehört zur Familie der Süßgräser. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) ist Mais vor etwa 4.000 Jahren vor Christus aus Süßgräsern entstanden. Nach Europa brachte ihn dann kein anderer als der Entdecker Christoph Kolumbus (55, † 1506). 1493 gelangte er nach Spanien und verteilte dort die von Übersee mitgebrachte Pflanze. Ein Großteil des produzierten Maises ist jedoch nicht für die Ernährung von Menschen, sondern von Tieren gedacht. Viele Tierfuttermittel haben Mais als Basis, weswegen zum Beispiel auch im Oktober oftmals vertrockneter Mais auf den Feldern zu entdecken ist. Der überreife Mais dient ab November dann als Futtermittelgrundlage.

Genau an diesem Punkt setzt auch der VEN an. Denn er kritisiert die oftmals in Verbindung mit Mais gebrachte Gentechnik. Der VEN unterstützt die mit der sogenannten Genschere veränderten Gene des Maises für eine größere Produktion nicht. Aus seiner Sicht ist der Eingriff in das Erbgut des Maises problematisch, da mit einem sinkenden Chemie-Einsatz beim Kultivieren von Mais seiner Meinung nach nicht zu rechnen ist. Zudem habe der Einsatz von Gentechnik bei Mais die Folge, dass alte, erfolgreiche Anbaumethoden in Vergessenheit geraten. Beispiele sind unter anderem die Milpakultur aus Lateinamerika. Auf diesen Punkt will der VEN aufmerksam machen und ernennt Mais zum Gemüse des Jahres 2021/2022.

Zu sehen sind mehrere bunte Maiskolben nebeneinander (Symbolbild).
Bunten Mais kennen viele Gartenfans nicht (Symbolbild). © blickwinkel/Imago

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Gemüse des Jahres 2021/2022: Diese alten Sorten sollten Sie kennen

Um den Rückgang alter, meist robuster Maissorten zu stoppen, pflanzt der VEN bestimmte Sorten aktiv an. Darunter sind zum Beispiel:

Besonders die Sorte Glass Gem fällt ins Auge. Denn die Körner sind nicht wie gewohnt gelb, sondern kunterbunt. Dieser Röstmais trägt nicht umsonst den Namen Rainbow-Corn, seine Körner decken wirklich das Farbspektrum eines Regenbogens ab. Wer solche Exemplare im Garten wachsen haben möchte, muss sich gut informieren, denn das Saatgut ist rar. Der Glass Gem wächst am besten an einem sonnigen oder halbschattigen Ort, ist eine einjährige Pflanze und kann bis zu drei Metern groß werden. Mais in seiner Vielfalt ist also nicht umsonst das Gemüse des Jahres 2021/2022.

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