Essbare heimische Nüsse: Diese Baumfrüchte können Sie bedenkenlos sammeln
Nüsse werden im Herbst reif und schmecken lecker. Aber wussten Sie, dass es neben Hasel- und Walnuss weitere essbare Nüsse gibt, die bei uns wachsen?
Bonn – Pflanzen sammeln und essen, das geht im Spätsommer und Herbst wunderbar. Doch neben Obst und Beeren lassen sich auch Nüsse einfach sammeln und teils sogar roh essen. Neben den bekannten Beispielen Haselnuss und Walnuss gibt es aber noch weitere essbare Nüsse, an die sich kaum jemand traut.
Essbare heimische Nüsse: Diese Baumfrüchte können Sie bedenkenlos naschen
Essbare Nüsse sollten zunächst näher definiert werden, denn nicht alle davon sind in rohem Zustand essbar. Grundsätzlich hat die Natur deutlich mehr essbare Pflanzenteile zu bieten, als man vermuten würde. Einige Blätter von Bäumen sind beispielsweise essbar und sogar Sonnenblumenböden lassen sich wie Artischocken zubereiten. Allerdings können die falschen Pflanzen natürlich auch zu Magen- und Darmbeschwerden, Erbrechen oder gar Vergiftungen führen, daher sollten Sammler von Früchten immer wissen, ob sie essbar sind.
Die heimischen Bäume haben tatsächlich mehr zu bieten, als gedacht. Folgende heimische Nüsse sind beispielsweise essbar:
- Buchecker (nich roh)
- Eicheln (nicht roh)
- Esskastanie (Edelkastanie, Maroni)
- Haselnuss
- Walnuss
Nun muss allerdings noch zwischen roh und gekocht beziehungsweise vorbereitet essbar unterschieden werden.

Essbare heimische Nüsse: Walnuss, Haselnuss und Esskastanie
Einige der heimischen Nüsse lassen sich roh verzehren, dazu gehören Haselnuss, Walnuss und (bedingt) die Esskastanie. Bei Walnüssen ist es allerdings wichtig, dass sie wirklich reif sind. Reife Walnüsse können das Gedächtnis unterstützen und haben einige weitere Vorteile für die Gesundheit. Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet, soll der Verzehr von Mandeln und Nüssen wahrscheinlich das Risiko für koronare Herzerkrankungen senken. Die DGE empfiehlt auch aufgrund anderer Vorteile der Nüsse täglich eine Handvoll ungesalzener Nüsse und Mandeln, das seien rund 25 Gramm.
Auch Haselnüsse lassen sich gut roh essen und sind ab Herbst meist regional im Supermarkt verfügbar, ebenso wie Walnüsse. Natürlich schmecken sie vom eigenen Baum noch besser. Auch die Früchte der Edelkastanie sind im Vergleich zu denen der Rosskastanie essbar.
Roh können Maroni theoretisch ebenfalls verzehrt werden. Um die Früchte nicht zu verwechseln, sollten Sie Maronen aber besser kaufen oder bei Bekannten oder vom eigenen Baum sammeln. Ab Ende September steht die Ernte bei der Esskastanie an. Gekocht, gebacken oder direkt frisch erhitzt vom Stand schält man sie vor dem Verzehr. Namentlich nicht zu verwechseln übrigens mit Maronen als Kurzform für den Maronenröhrling, einem Speisepilz, der roh nicht verzehrt werden sollte.
Will man die Früchte der Edelkastanie roh essen, sollte die Schale entfernt werden, rät Oekotest. An der Frage, ob Maronen roh essbar sind, scheiden sich aber die Geister. Manche nennen die Maronen als roh verzehrbare Nuss, andere empfehlen das überhaupt nicht. Rohe Maroni sind schwerer verdaulich und sollten geschält und gut gekaut werden. Giftig sind sie aber nicht. Die erhitzte Variante ist dennoch deutlich bekömmlicher.
Essbare heimische Nüsse: Bucheckern und Eicheln
Bucheckern haben viele von uns vielleicht schon als Kinder gegessen. Allerdings sollten Bucheckern nicht roh verzehrt werden. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) enthalten Bucheckern viel Fett, außerdem Eisen, Zink und Mineralstoffe. Sie enthalten roh laut NABU jedoch auch den Stoff „Fagin“, der für Bauchschmerzen sorgen kann, nach einigen Minuten in der Pfanne werde der aber abgebaut.
Neben den Bucheckern sind zudem Eicheln essbar, was kaum einer vermuten würde. Allerdings keinesfalls roh. Eicheln kennen viele von uns nur zum Basteln oder als Tierfutter, ans Essen denkt da kaum einer. Roh, so berichtet GEO, enthalten Eicheln viele Gerbstoffe, die zu Magen-Darm-Problemen führen würden. Essbar sind Eicheln dennoch, aber eben nicht roh. Die Zubereitung von Eicheln beinhaltet Trocknen, das Entfernen der Schale, Zerkleinern und Wässern und ist recht komplex und dauert ein wenig. Fragen Sie daher Großeltern oder Urgroßeltern, die den Krieg miterlebt haben, sie kennen die richtige Methode oft noch. Alternativ gibt es natürlich Anleitungen dazu. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Gerbstoffe alle ausgewaschen wurden. Aus Eicheln lässt sich dann übrigens sogar Kaffee-Ersatz machen.
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Essbare heimische Nüsse: Sammeln, aber wo?
Nun stellt sich die entscheidende Frage: Woher bekomme ich die Nüsse überhaupt? Natürlich unter anderen aus dem Supermarkt oder vom Markt. Dann ist wichtig, dass es sich um regionale Ernte handelt, bestenfalls in Bio-Qualität. Alternativ können Sie natürlich beim Nachbarn oder nächsten Hofladen nachfragen.
Idealerweise steht sogar im eigenen Garten ein Nussbaum. Allerdings sind Walnussbäume recht groß, das Laub verrottet nur langsam, Haselnussbäume sind nicht für Allergiker geeignet* und auch Esskastanien sind für viele Gärten zu groß. Von Eichen oder Buchen ganz zu schweigen. Wer ein großes Grundstück mit Waldgarten hat, kann sich einige der Bäume natürlich pflanzen, ansonsten kann auch draußen in Parks oder am Waldrand gesammelt werden. Stellen Sie nur sicher, dass das erlaubt ist und die Früchte weder verdreckt noch beschädigt sind. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.