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Erythrit: Das steckt hinter der kalorienarmen Zuckeralternative

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Von: Anna Katharina Küsters

Erythrit galt eine Zeit lang als das Diät-Versprechen schlechthin. Es schmeckt süß, ist aber kalorienarm, also der perfekte Zuckerersatz. Doch Gartenfans müssen aufpassen.

Bonn – Eine Welt, in der Gärtnerinnen und Gärtner unbegrenzt Süßes naschen können, ohne dabei zuzunehmen, ist für viele ein Traum. Mit einigen Zuckeralternativen, die es mittlerweile auf dem Markt gibt, schien die Erfüllung dieses Wunsches näherzurücken. Doch Zuckerersatz wie Erythrit müssen Gartenfreunde genauer unter die Lupe nehmen. Erythrit ist zwar nicht per se schädlich, Köchinnen und Köche sollten es aber mit Bedacht einsetzen.

Erythrit: Das steckt hinter der kalorienarmen Zuckeralternative

Industrieller Zucker steht schon länger im Verdacht, in größeren Mengen schädlich für den Körper zu sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen bei einer täglichen Energieaufnahme von 2.000 Kilokalorien gerade mal 50 Gramm freien Zucker pro Tag. Diese 50 Gramm entsprechen etwa zehn Teelöffeln. Unter freiem Zucker versteht die DGE beispielsweise keinen natürlichen Zucker, der in Obst oder Gemüse enthalten ist. Vielmehr bezieht sich die Gesellschaft dabei auf alle Zuckerverbindungen, die Hersteller Lebensmittel hinzufügen, aber auch Honig, Sirup und Fruchtsäfte. In der Realität sieht der Zuckerkonsum jedoch ganz anders aus: Laut der DGE nimmt eine erwachsene Frau im Durchschnitt 61 Gramm Zucker, ein erwachsener Mann 78 Gramm Zucker pro Tag zu sich.

Zu sehen ist eine dunkle Steinplatte, auf der eine Holzkelle liegt, die weißen Zuckerersatz verstreut (Symbolbild).
Erythrit ist ein kalorienfreier Zuckerersatz (Symbolbild). © seramo/Imago

Durch einen dauerhaft zu hohen Zuckerkonsum entstehen auf längere Sicht körperliche Probleme. Dazu zählen zum Beispiel:

Eine geregelte Zuckeraufnahme und ab und an ein sogenannter Zuckerentzug helfen dem Körper also, auf Dauer gesund zu bleiben und nicht immer mehr der süßen Leckerei zu fordern.

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Erythrit: Ein kalorienarmer Zuckerersatz

In den vergangenen Jahren fanden genau aus diesen Gründen Zuckeralternativen großen Anklang. Erythrit ist einer dieser viel beschworenen Wundermittel. Der Stoff kommt zwar in geringen Mengen auch in Obst, Gemüse und Käse vor, doch ist der Anteil so gering, dass Hersteller den Zuckerersatz chemisch produzieren müssen. Laut der Verbraucherzentrale nehmen Hersteller dafür Pilze aus Kohlenhydraten wie etwa Glukose oder Saccharose, also normaler Haushaltszucker, zur Hand und stellen mithilfe von mikrobieller Fermentation Erythrit her.

Dabei bringt Erythrit als Zuckerersatz viele Vorteile mit sich. So ist kalorienfrei, fördern Karies nicht und haben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Das bedeutet, dass beispielsweise Menschen mit Gewichtsproblemen durchaus in Maßen zu diesem Zuckerersatz* greifen dürfen. Es sollte jedoch immer klar sein, dass Erythrit nur teilweise in den Blutkreislauf gelangt.

Das bedeutet, dass der Rest des Zuckeralkohols in den Darm gelangt, wo sich Bakterien über das Fressen freuen. Diese Bakterien wiederum lassen Gase und Wasser entstehen, wenn sie verdauen. So passiert es, dass eine hohe Erythrit-Aufnahme zu Blähungen und Durchfall führt. Wichtig ist auch, zu erkennen, dass Erythrit keinesfalls als natürliches Süßungsmittel durchgeht. Auch wenn Hersteller es eventuell so anpreisen, das Mittel entsteht mit viel Energieaufwand und lässt sich nicht einfach von Pflanzen oder deren Früchten ernten. Die Herstellung ist also teuer, aufwendig und das Produkt stark verarbeitet.

Übrigens: Erythrit kommt nicht nur in Lebensmitteln zum Einsatz. Der Stoff findet auch als Geschmacksverstärker, Feuchthaltemittel, Stabilisator, Verdickungsmittel, Füll- und Trägerstoff Verwendung. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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