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Ernährung bei verklebten Faszien: So lösen Sie mit den richtigen Lebensmittel Rückenschmerzen

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Von: Jasmin Farah

Faszienrollen sind in aller Munde. Schließlich sollen sie dabei helfen, Verspannungen zu lösen und Rücken- sowie Kopfschmerzen zu lindern. Doch das geht auch mit der richtigen Ernährung.

München Rückenschmerzen zählen hierzulande zu den Volkskrankheiten. 66 Prozent der Deutschen gaben allein im Jahr 2019 an, im vergangenen Jahr mindestens einmal an Rückenbeschwerden gelitten zu haben. Auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten rückte in den letzten Jahren immer mehr das Faszientraining in den Fokus der Öffentlichkeit.

Ernährung bei verklebten Faszien: So lösen Sie mit den richtigen Lebensmittel Rückenschmerzen

Bei den Faszien handelt es sich um feine, dünne Bindegewebsfasern, die den gesamten Körper, darunter Muskeln, Knochen, Gelenke sowie innere Organe wie eine Schutzhülle umgeben und stützen. Sie bilden also ein umhüllendes Netzwerk aus Gewebe, das undurchdringlich ist und alles miteinander verbindet, um Körperbestandteile zu stabilisieren und zusammenzuhalten.

Es besteht unter anderem aus Kollagen, Elastin, Wasser und diversen Klebstoffen. Diese Mischung sorgt dafür, dass wir uns geschmeidig bewegen können. Schließlich besitzen sie sechsmal mehr Nervenzellen als etwa Muskeln und können dadurch Druck, Spannungsänderungen und Schmerz schnell registrieren. Darüber hinaus speichern Faszien ein Viertel des Körperwassers und versorgt damit Zellen und Organe. Zudem enthält es Abwehr- und Lymphzellen, ist damit sogar ein Teil des Immunsystems.

Lange Zeit wurden Faszien von Experten allerdings stiefmütterlich behandelt, doch heute weiß man, dass sie bei Bewegungsabläufen und auch bei der Schmerzentstehung eine große Rolle spielen. Vor allem bei letzterer sollen verklebte Faszien ein Grund dafür sein. Schließlich reagieren sie sensibel auf Stress, Überlastung, Verletzungen und Bewegungsmangel durch langes Sitzen.

Ernährung bei verklebten Faszien: In diesen Lebensmitteln steckt viel wertvolles Eiweiß

Die Folge: Die feinen Bindegewebsfasern verkleben miteinander und verhärten. Deren Nervenzellen reagieren und können am Ende Schmerzen in Nacken, Schultern, Rücken, Kopf oder Gelenken melden. Die Stellen am Körper, wo die Faszien verhärtet sind, kann man auch selbst gut erspüren, da sie empfindlich auf Druck reagieren.

Um die Faszien wieder geschmeidig zu machen, wird oftmals eine gezielte Bewegungstherapie wie Yoga, Pilates oder auch dynamisches Dehnen angewandt sowie Massagen verschrieben. Am bekanntesten ist allerdings die sogenannte Faszienrolle, eine härtere Schaumstoffrolle, mit der man über die betroffenen, verhärteten Stellen selbst massiert. Aber auch mit der richtigen Ernährung kann man dem Verkleben und Verhärten der Faszien entgegenwirken.

Wer viel Eiweiß und Vitamine sowie wichtige Nährstoffe zu sich nimmt, der sorgt dafür, dass die Bindegewebsfasern schön geschmeidig bleiben. Besonderes Augenmerk gilt den Aminosäuren Arginin, Glutamin, Lysin. Diese Strukturproteine verbessern nicht nur die Regenerationsfähigkeit der Muskeln, sondern sind auch wichtig für die Zellerneuerung und den Aufbau von Muskeleiweiß sowie von Kollagen für die Stabilität. Diese stecken in:

Ebenfalls wichtig ist die Aminosäure Prolin, die für eine bessere Bioverfügbarkeit am besten mit Vitamin C kombiniert wird. Das geht ganz einfach, indem Sie zum Beispiel Zitronensaft über den Fisch geben oder Obst mit Käse essen.

Ernährung bei verklebten Faszien: Wo Magnesium und Kalzium neben Milch noch enthalten ist

Neben Vitamin C sind allerdings auch Spurenelemente wie Zink oder Kupfer essenziell für die Reparatur und Regeneration der Bindegewebszellen. Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium oder Natrium unterstützen die Zellkommunikation sowie deren Stoffwechsel und regulieren außerdem den Wasser-Elektrolyt-Haushalt. Kalzium hingegen stärkt die Knochen und das Bindegewebe und ist neben Milch und Milchprodukten enthalten in:

Darüber hinaus sollten Sie auch viel Silizium, auch bekannt als Kieselsäure, zu sich nehmen. Das stärkt Faszien und macht sie elastisch. Silizium ist in:

Ernährung bei verklebten Faszien: Beeren, Gemüse und Kurkuma stärken das Bindegewebe

Generell gehört viel Obst und Gemüse bei einer gesunden Ernährung auf den täglichen Speiseplan. Laut Ernährungsexperten sollten es pro Tag fünf Portionen – drei davon Gemüse, zwei davon (zuckerarmes) Obst – sein.

Diese enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, wie zum Beispiel das Allicin aus Zwiebeln und Knoblauch oder die oligomeren Proanthocyanidine (OPC) aus roten Trauben, Heidelbeeren oder Cranberrys. Gewürze wie Chili oder Kurkuma sollen den Faszien mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff Capsaicin bzw. Curcumin gut tun.

Ernährung bei verklebten Faszien: Die richtigen Kohlenhydrate liefern viel Energie

Zu guter Letzt, um dem Körper die nötige Energie zu liefern, braucht er komplexe Kohlenhydrate. Daher sollten Sie am besten zu Vollkornvarianten von Brot, Nudeln und Reis greifen. Der Grund hierfür: Der Körper benötigt mehr Zeit, um deren Kohlenhydrate aufzuspalten, das macht länger satt und hält den Blutzuckerspiegel konstant.

Einfache Kohlenhydrate aus Weißmehl, Kuchen und Gummibären hingegen gehen rasch ins Blut und sorgen nur für einen kurzen Energieschub. Außerdem ist weißer Zucker in den vergangenen Jahren in Verruf geraten, da Experten herausgefunden haben wollen, dass dieser Entzündungen im Körper auslösen kann.

Ernährung bei verklebten Faszien: Darum sollten Sie immer genug trinken

Und nicht vergessen: viel trinken! Immerhin bestehen Faszien bis zu 80 Prozent aus Wasser. Aus diesem Grund sollten Sie jeden Tag mindestens 2,5 Liter nachtanken, insbesondere nach sportlicher Betätigung, aber auch nach dem Faszientraining.

Durch die Behandlung mit der Rolle wird das Bindegewebe wie ein Schwamm ausgedrückt, anschließend füllt es sich wieder mit neuer Flüssigkeit und will entsprechend versorgt werden. Weitere gesunde Getränke sind:

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