Chicorée: Mit diesen Tricks schmeckt das Wintergemüse mild und lecker
Bitterstoffe im Chicorée lassen sich minimieren. Wer die bittere Note des Wintergemüses nicht mag, sollte dennoch ab und zu von ihnen kosten. Denn die Inhaltsstoffe stärken unser Immunsystem.
Bochum – Ist es draußen kalt und lange dunkel, haben die meisten Pflanzen Ruhepause und im Gemüsebeet ist es deutlich leerer als im Sommer. Doch neben vielen Kohlsorten hält sich zum Beispiel auch der Chicorée gut und trotzt der Kälte. Das Wintergemüse ist pflegeleicht und in der Küche vielfältig einsetzbar.
Chicorée: So pflanzen und pflegen Sie das Wintergemüse
Seinen Ursprung hat der Chicorée in der Heilpflanze Wegwarte. Aus den Wurzeln der Wegwarte wird laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) auch heutzutage noch Chicorée gezüchtet. Die Chicorée-Sprossen sind sehr gesund und versorgen den Körper mit vielen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen. (Mineralstoffmangel: Diese Lebensmittel aus dem Garten helfen)
Zum Beispiel:
- Vitamin A, B und C
- Folsäure
- Kalium
- Zink
- Inulin
- Beta-Carotin
Zudem eignet sich Chicorée durchaus zum Abnehmen. Denn das Gemüse hat pro 100 Gramm gerade mal 16 Kilokalorien. Und auch wenn Chicorée etwas bitter schmeckt: Der Bitterstoff Lactucopikrin regt laut t-online die Bauchspeicheldrüse an und stimmt Magen und Darm wohl. (Kalorienarmes Obst: Dieses können Sie auch ohne schlechtes Gewissen essen)
Chicorée: So gelingt der Anbau
Beim Chicorée ist der Anbau etwas speziell, gelingt aber auch Anfängern. Diese müssen nur ein paar Sachen wissen. Ab Mai, wenn die Nächte keinen Frost mehr bringen, ist eine Aussaat im Freiland möglich. Dafür stecken Gartenfreunde die Samen in den Boden und warten die Keimphase ab. Nach etwas einem Monat ist diese abgeschlossen, dann müssen Gartenfreunde darauf achten, dass die Pflänzchen genug Abstand voneinander bekommen. Etwa zehn Zentimeter zwischen jeder Jungpflanze muss vorhanden sein. Das bedeutet, dass einige gezogene Pflanzen auf den Kompost wandern müssen.
Dann heißt es, der Natur ihre Zeit zu geben. Im ersten Jahr sehen Gartenfreunde, dass sich oberirdisch grüne Blätter zeigen. Aber Vorsicht, die Blätter sehen denen des Löwenzahns ähnlich. An diesen Blättern wächst eine Pfahlwurzel tief in den Boden. Diese lassen Gemüsefreunde bis zum zweiten Jahr wachsen, dann sehen sie, dass sich aus der Wurzel der eigentliche Chicorée-Spross bildet. (Holländern: So funktioniert die Methode zur Bodenlockerung)
Chicorée: So gelingt die Ernte
Wer nach zwei Jahren erntereife Chicorée-Pflanzen im Beet hat, kann sich an die Ernte machen. Der beste Zeitpunkt dafür ist zwischen Oktober und April. Haben Gartenfreunde die Pfahlwurzeln ausgegraben, ist es gut, sie noch zwei Tage auf dem Beet liegen zu lassen. So erhalten sie weitere Nährstoffe aus den Blättern. Danach trennen Gemüsefans die Blätter ab und füllen einen Licht undurchlässigen Behälter mit nährstoffreicher Erde. Da hinein setzten sie nah aneinandergeschmiegt die Wurzeln.
Nach dem Einsetzen in die Erde brauchen die Wurzeln ein wenig Wasser. Dann verschließen Gartenfreunde den Behälter mit einem Deckel und stellen ihn in einen dunklen Raum bei etwa 18 Grad Celsius Raumtemperatur. Nun heißt es wieder warten. Aber nach rund vier Wochen sind an den Wurzeln die Chicorée-Sprossen herangereift und können vorsichtig abgeschnitten werden. (Gemüse und Obst: Dieses sollten Sie im Herbst und Winter nicht mehr kaufen)
Die Wurzeln haben zudem noch den Vorteil, dass sie den ganzen Winter über immer wieder Sprossen bilden. Das heißt, auch nach einer Ernte haben Gärtnerinnen und Gärtner bei der richtigen Handhabung noch den ganzen Winter über immer wieder frische Chicorée-Sprossen zur Verfügung.
Chicorée: So verhindern Sie mit der richtigen Pflege einen zu großen Bitterstoffanteil im Gemüse
Chicorée mögen einige Menschen nicht, da ihnen das Gemüse zu bitter ist. Die Bitterstoffe im Chicorée lassen sich aber leicht verringern. Wenn Sie auf folgende Dinge achten, schmeckt Chicorée nicht mehr so bitter:
- Die Chicorée-Sprossen sollten nicht lange ans Licht, das rät auch merkur.de*. Sind sie zu lange am Licht, verfärben sie sich grün und schmecken nicht mehr gut. Der Anteil der Bitterstoffe steigt dann rasant an.
- Vor der Zubereitung können Köchinnen und Köche die Sprossen auch einige Minuten lang in warme Milch einlegen. Das mindert die Bitterkeit.
- Zudem hilft es, den Strunk des Chicorées abzuschneiden.
- Bei den Rezepten können Sie auf eine Zubereitung mit Äpfeln, Rosinen, Fenchel und Avocado achten. Diese Lebensmittel wirken den Bitterstoffen etwas entgegen.
- Auch bei der Sortenauswahl haben Sie etwas Spielraum. So ist Roter Chicorée wesentlich milder und kann gut im winterlichen Salat zur Geltung kommen.
Wer auf diese Dinge achtet, vermeidet einen allzu bitteren Geschmack des Chicorées. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks