Bitterer Kürbis: Deshalb sollten Sie ihn nicht essen
Vor allem selbst angebaute Kürbisse schmecken gelegentlich bitter. Viele haben dann Angst vor dem Verzehr. Warum bittere Kürbisse nicht gegessen werden sollten.
Bonn – Herbstzeit ist Kürbiszeit, vor allem im Oktober geht die Jagd auf den schönsten oder leckersten Kürbis los. Die Felder und Märkte sind voll von den bunten Leckereien und viele Naturbegeisterte bauen Kürbisse auch selbst an. Doch wenn der Kürbis nach der Zubereitung plötzlich bitter schmeckt, sollten Sie skeptisch werden und ihn nicht essen. Daran liegt es.
Bitterer Kürbis: Deshalb sollten Sie ihn lieber nicht essen
Bevor Fans von Kürbissen die leckeren Früchte kaufen, sollten sie unbedingt auf die Beschreibung achten. Gerade auf dem Feld kann man essbare Kürbisse schnell mit Zierkürbissen verwechseln. Zunächst ist also wichtig, welche Kürbisse überhaupt essbar sind. Zudem stellt sich auch oft die Frage, ob die Schale mitgegessen werden kann. Beliebte Kürbis-Sorten für die Küche sind beispielsweise Hokkaido-Kürbis, Spaghetti-Kürbis, Butternut-Kürbis, Roter Zentner und einige weitere leckere Optionen. Daraus lassen sich dann leckere Kürbis-Suppen machen, Kürbis-Chutney, Kürbisparfait und vieles mehr. Manchmal stoßen Köchinnen und Köche aber auf ein Problem: Der Kürbis schmeckt bitter. Das ist ein eindeutiges Warnzeichen.
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Warum bittere Kürbisse nicht gegessen werden sollten:
- Giftige Bitterstoffe: Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) enthalten manche Kürbisse Cucurbitacine, also giftige Bitterstoffe, die dem Kürbis als Schutz dienen. Sie gehören laut BZfE zu den Triterpenen, die zu Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schleimhautreizungen beim Essen führen können. Bei größeren Mengen drohe schlimmstenfalls Tod durch Kreislaufversagen.
- Gefährdet seien vor allem ältere Menschen, Kranke und Kinder. Natürlich sollten aber auch alle Menschen vorsichtig sein, die allgemein empfindlich reagieren.
- Laut dem BZfE sind die Cucurbitacine aus kultivierten Kürbissen herausgezüchtet, in Zierkürbissen aber noch enthalten. Problemtisch wird es daher, wenn diese Kürbisse sich kreuzen. Das sei vor allem beim gleichzeitigen Anbau für Zier- und Speisekürbissen möglich. Zudem gebe es spontane Rückmutationen. Kürbisse setzen auf Fremdbestäubung durch Insekten, aber sollten Gartenfans sich bestenfalls für den Anbau von Zierkürbissen oder Speisekürbissen entscheiden und nicht mischen.
Fest steht also, dass bitterer Kürbis sofort auf den Kompost oder in den Biomüll wandern sollte, essen Sie ihn nicht. Um solche Verschwendung aber direkt auszuschließen, rät das BZfE dazu, Kürbis immer roh zu probieren, auch gekocht enthalten betreffende Kürbisse noch Bitterstoffe. Einige Kürbisse seien zudem jung essbar, entwickeln aber mit der Zeit mehr Bitterstoffe.
Übrigens gibt es Menschen, die Bitterstoffe schlichtweg nicht schmecken. Trifft das auf Sie zu, sollten Sie umso vorsichtiger sein und unbedingt andere Menschen vorher probieren lassen, um Beschwerden nach dem Verzehr auszuschließen.
Bitterer Kürbis: Was, wenn Sie schon bitteren Kürbis gegessen haben?
Idealerweise wissen Gartenfans also um die Gefahr und pflanzen entweder nur Zierkürbisse oder Speisekürbisse an. Zudem erspart einem der Test mit rohem Kürbis eine Menge unnötiger Arbeit in der Küche. Was aber, wenn Sie dennoch versehentlich nach dem Kochen und beim Essen bemerken, dass der Kürbis bitter war?
Wie beispielsweise Tox Info Suisse berichtet, häufen sich vor allem in den Herbstmonaten Anfragen zu bitteren Kürbissen. Auch, da Menschen durch die Medien verunsichert seien. Neben den von dem BZfE genannten Symptomen könne es laut Tox Info Suisse vor allem bei anhaltendem Durchfall oder Erbrechen zu gefährlichem Wasserverlust kommen. Kürbis, der bitter schmeckt, sollte direkt ausgespuckt werden. Wer ihn aber bereits gegessen hat und stärkere Magen-Darm-Symptome verspürt, sollte einen Arzt aufsuchen.
Übrigens gibt es aber nicht nur bitter schmeckende Kürbisse. Auch Zucchini oder Gurken können bitter schmecken und sollten dann ebenfalls nicht verzehrt werden. Bei Zucchini kann es beispielsweise in den Sommermonaten durch Hitzestress zur Bildung von Bitterstoffen kommen. Auch Rückkreuzungen sind natürlich möglich, der Anbau im eigenen Garten birgt daher ein gewisses Risiko.