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Zucchini-Samen gewinnen: Manchmal werden die Früchte giftig

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Von: Ines Alms

Die Zucchini-Ernte ist in vollem Gange, lassen sich daraus nicht gleich Samen für das nächste Jahr ernten? Das ist möglich, jedoch muss man vorsichtig sein.

Für viele Gemüsesorten wie Tomaten oder Bohnen macht es Spaß, Saatgut aus einer liebgewonnenen Sorte zu ernten und im nächsten Jahr zu kultivieren. Und in der Regel erzielt man damit gute, wenn auch oft überraschende Ergebnisse, wenn das Erscheinungsbild vom Vorjahr abweicht. Bei Zucchini sollte man diese Praxis jedoch mit Vorsicht genießen, da die Früchte in der nächsten Generation giftig werden können.

Zucchini-Samen gewinnen: Manchmal werden die Früchte giftig

Eine Frau hält in einem Garten erfreut eine ungewöhnlich geformte grüne Zucchini
Die Zucchini-Ernte lief offensichtlich gut. Aber es ist keine gute Idee, aus den Samen selbst Pflanzen zu ziehen. © Westend61/Imago

Wenn bei der Zucchini-Zucht etwas schiefgegangen ist, merkt man das erst zu einem späten Zeitpunkt – nämlich wenn die Früchte reif sind –, dann aber recht schnell: Die Zucchini schmeckt bitter. Dann sollte sie in den Biomüll, da sie möglicherweise den giftigen Stoff Cucurbitacin enthält, der zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen kann. Wenn die Zucchini beim Aufschneiden „schwitzt“, muss man sich übrigens keine Gedanken machen.

In den im Supermarkt oder in erster Ernte aus dem Garten gewonnenen Zucchini ist dieser Bitterstoff herausgezüchtet. Erntet und sät man nun selbst Samen von diesen Früchten, aktiviert man unter Umständen durch Mutationen diesen vorübergehend ausgeschalteten genetischen Teil des Erbguts, berichtet das Mdr Fernsehen.

Auch bei folgendem Gemüse ist es laut Plantura.garden möglich, dass die nächste selbst gezogene Pflanzengeneration Bitter- bzw. Giftstoffe entwickelt, da sie wie die Zucchini zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) gehören:

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Wie Bayern 1 erklärt, ist bei dem selbst gewonnenen Saatgut aus Zucchini vor allem der gleichzeitige Anbau von Zierkürbissen problematisch: Beide Arten können sich kreuzen und da die Kürbisse sehr viel Cucurbitacin enthalten, würde diese Eigenschaft auch an die Zucchini vererbt.

Solange man die selbst gezogene Zucchini also nicht verzehrt, hat man schlimmstenfalls viel Zeit, Mühe und Gießwasser in die Pflanzen investiert. Wer aber keine ausgesprochen große Lust auf Experimente hat, sollte lieber auf gekauftes Saatgut zurückgreifen.

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