Tomaten pflanzen: Die wichtigsten Tipps für Balkon und Garten
Vom Tomaten säen bis zur Ernte: Der Anbau auf dem Balkon oder im Garten glückt auch ohne Gewächshaus mit der richtigen Wahl von Pflanzzeit und Standort.
München – Tomaten sind laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) das liebste Gemüse der Deutschen. Aus gutem Grund: Von Cocktailtomaten bis Zebratomaten gibt es über 3000 Sorten, die das Herz von Hobbygärtnern und Feinschmeckern höher schlagen lassen. So findet jeder die passenden Samen oder Jungpflanzen, die sich auch von Anfängern gut auf dem Balkon oder im Garten kultivieren lassen – das klappt auch ohne Gewächshaus gut. Und das Beste: Gesund sind die Paradeiser auch noch. Damit die Ernte der Tomaten üppig ausfällt, sollten Sie für den Anbau jedoch ein paar Dinge hinsichtlich des Standorts und der besten Zeit zum Pflanzen beachten.
Pflanze | Tomate (Solanum lycopersicum) |
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Familie | Nachtschattengewächse |
Herkunft | Peru (Anden) |
Andere Bezeichnungen | Paradeiser, Liebesapfel, Paradiesapfel |
Sorten | > 3000 |
Erntezeit | Frühe Sorten ab Juni, späte Sorten im September |
Inhaltsstoffe | Carotinoide (v.a. Lycopin), Vitamin C, E und B-Vitamine, Kalium |
Tomaten pflanzen: Lieber säen oder Setzlinge verwenden?
Das ist Geschmackssache. Wenn Sie das Gärtnern nicht abwarten möchten, können Sie schon im März aussäen. Am besten in Anzuchterde. Dies gelingt leicht und meist keimt jeder Samen. Bedecken Sie die Samen dafür mit etwas Erde. Dann anfeuchten und entweder in ein Minigewächshaus setzen oder mit Folie abdecken und bei Zimmertemperatur acht bis zehn Tage warten, bis das erste Grün sprießt. Nach drei Wochen pikiert man die Keimlinge.
Wenn Sie eine Tomate gegessen haben, die Ihnen besonders gut geschmeckt hat, lohnt es sich, aus deren Samen eine neue Pflanze zu ziehen. Kratzen Sie dafür die Kerne aus der Frucht und lassen Sie diese gut getrennt voneinander auf Küchenpapier trocknen. Mitsamt dem Papier aufbewahren und innerhalb der nächsten fünf Jahre als Saatgut verwenden.
Wer sich für Setzlinge entscheidet, der muss noch ein paar Monate warten. Achten Sie beim Kauf der Jungpflanze auf einen kräftigen Wurzelballen und dunkelgrüne Blätter. Der Stängel sollte nicht zu dünn und hochgeschossen sein.
Wann pflanzt man Tomaten in den Garten?
Vor Mitte Mai, also den Eisheiligen, sollte man Tomaten nicht ins Freiland pflanzen. Unter zwölf Grad sollte die Temperatur nicht liegen. Falls die Temperaturen zu tief sinken, schützt man die Pflanzen zum Beispiel mit einem Schutzvlies. Am besten gewöhnen Sie die Pflanzen in ihrem Anzuchttopf nach und nach an die Außentemperatur. Achten Sie auch darauf, dass die jungen Pflanzen anfangs nicht in der prallen Sonne stehen, sonst droht ihnen ein Sonnenbrand.

Der richtige Standort: Warm, sonnig und regengeschützt
Auf dem Balkon, der Terrasse, im Beet im Freiland, im Hochbeet oder im Gewächshaus: Tomaten gehören in jedem Nutzgarten zur Grundausstattung. Und für jedes Plätzchen gibt es das passende Pflänzchen. Bei den Sorten haben Sie die Qual der Wahl: Von der winzigen Johannisbeertomate bis zur großen Ochsenherztomate, es gibt gelbe, weiße, schwarze, grüne und gestreifte Züchtungen. Achten Sie auf jeden Fall auf einen ausreichenden Abstand der Pflanzen von mindestens 50 Zentimetern und setzen Sie die Pflanzen ruhig etwas tiefer ein. Ansonsten mögen es Tomaten warm, sonnig und windgeschützt, Staunässe vertragen sie nicht.
Es ist kein Geheimnis, dass sich Tomaten im Gewächshaus besonders wohlfühlen. Damit lassen sich Tomaten früher und länger ernten. Wenn ein solches für Ihren Garten jedoch eine Nummer zu groß ist, können Sie sich mit einem so genannten Folientunnel behelfen, den man für wenig Geld kaufen kann. Dieser hat gegenüber einem geschlossenen Gewächshaus auch den Vorteil, dass die Bienen die Blüten leichter bestäuben können, falls der Wind das nicht erledigt.
Tomaten mögen keinen Regen. Denn der kann bei ihnen die Kraut- und Braunfäule verursachen, eine Pilzerkrankung. Wenn Sie nicht die Möglichkeit haben, die Pflanzen unter einen Dachvorsprung, in ein Gewächshaus oder unter einen Folientunnel zu stellen, dann dennoch am besten möglichst nah an die Hauswand. Dort sind sie wenigstens ein bisschen geschützter.
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Tomatenwurzeln benötigen Platz und Dünger
Wenn die Tomaten bis zur Ernte in Kübeln oder Pflanzsäcken bleiben sollen, müssen diese entsprechend groß sein, sodass eine Pflanze mindestens 20 Liter Erde zur Verfügung hat. Eine Ausnahme bildet die kleinwüchsige Buschtomate, die sich gut dafür eignet, Gemüse auf dem Balkon oder der Terrasse anzubauen: Ihr reichen fünf Liter Erde. Denken Sie auch bei Kübeln immer daran, ausreichend zu gießen. Je kleiner der Topf, desto eher trocknet die Erde aus. Inzwischen gibt es auch viele raffinierte Methoden, wie Sie Pflanzen bewässern, wenn Sie im Urlaub sind.
Sobald die Tomatenpflanze in der Erde gedeiht, vor allem im Freiland, benötigt sie Dünger. Denn Tomaten zählen zu den sogenannten Starkzehrern, ihre Wurzeln entziehen dem Boden viele Nährstoffe. Sehr gut eignet sich organischer Dünger wie Hornspäne oder Brennnesseljauche. Im Idealfall reichert man den Boden schon zuvor mit Kompost an.
Kann man Tomaten überwintern?
Es ist möglich, aber nicht sinnvoll, da Tomaten in Deutschland einjährig angebaut werden und nicht winterhart sind. In ihrer Heimat Südamerika finden sie angenehme Temperaturen und so viel Licht, dass sie mehrjährig gedeihen. In Deutschland drohen der Pflanze zum Winter hin außerdem Pilz- und Virenkrankheiten.
Sie möchten dennoch den Versuch wagen und die Pflanzen überwintern? Probieren Sie es mit Tomatenpflanzen im Kübel. Wildtomaten oder Buschtomaten sind dafür geeignet. Wichtig sind genügend Licht, zum Beispiel auf der Fensterbank oder in einem hellen Treppenhaus. Die Temperaturen sollten bei 22 bis 24 Grad liegen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Erde im Winter nicht austrocknet. Düngen Sie die Tomaten bei der Überwinterung wenn überhaupt nur sparsam.