Rhabarber ernten: Im Juli nicht mehr, er braucht Ruhe
Am 24. Juni ist traditionell Schluss mit der Ernte von Rhabarber, denn das Gemüse wird ungesünder und muss sich für die nächste Saison regenerieren.
München – Auch wenn man ab und an noch vereinzelt Rhabarber im Supermarkt findet – dass das Stangengemüse ab dem 24. Juni (Johannistag) nicht mehr geerntet wird, haben viele schon gehört. Aber warum eigentlich? Dafür gibt es gute Gründe, denn der Rhabarber steigert im Laufe des Jahres seinen Gehalt an giftiger Oxalsäure und benötigt außerdem eine Ruhephase, um Kraft für den Winter und das nächste Jahr zu tanken.
Rhabarber ernten: Im Juli nicht mehr, er muss sich regenerieren

Mit zunehmend mehr Sonne bildet Rhabarber mehr Oxalsäure aus, die in hohen Dosen giftig ist, da sie Nierenschäden verursachen kann. Außerdem raubt sie dem Körper Nährstoffe, da sie Kalzium, Eisen und Magnesium bindet und für den Organismus nicht mehr verfügbar macht. Letztendlich büßt der Rhabarber damit aber auch Geschmack ein. Ende Juni ist schließlich der Zeitpunkt, an dem die Pflanze nach der Schafskälte einen neuen Wachstumsschub bekommt, den man nicht unterbrechen sollte.
So bereiten Sie die Rhabarberpflanze schon im Juli für die kältere Jahreszeit vor:
- Blütentriebe ausbrechen, da sie die Pflanze viel Kraft kosten. Dabei sollte man die Blüte mit der Hand ausdrehen und nicht mit einem Messer abschneiden.
- Lassen Sie die bis Ende Juni nicht geernteten Rhabarberstangen stehen, mindestens ein Drittel davon – mit Ausnahme von welken oder kranken Stielen. So kann die Pflanze mit den verbliebenen Blättern Photosynthese betreiben und für das nächste Jahr kräftig werden.
- Einen Teil der Rhabarberblätter, die für den Verzehr sowieso nicht geeignet sind, können Sie noch als Mulch für Gemüsebeete, als natürlichen Dünger oder gegen Blattläuse verwenden.
- Eine Düngung Ende Juni, zum Beispiel mit Kompost oder Hornspänen, fördert das Wachstum der stark zehrenden Pflanze.
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Wenn Sie im Juli noch die eine oder andere Stange pflücken, wird das weder dem Rhabarber noch Ihnen schaden, dennoch ist es sinnvoll, den Rhabarber so zuzubereiten, dass ihm möglichst viel Oxalsäure entzogen wird.
Wer das Gemüse so sehr liebt, dass er auch im Laufe des Sommers nicht darauf verzichten möchte, dem sind sogenannte Herbst-Rhabarbersorten zu empfehlen, die bei der Ernte eine Ausnahme machen und bis in den Oktober gepflückt werden können.