Zugvögel gesichtet: Kommen jetzt die ersten Kraniche zurück?

Normalerweise kehren Zugvögel wie der Kranich erst wieder ab Februar oder März zurück nach Deutschland. Doch wer sie jetzt schon sieht, sollte sie melden.
Berlin – Frankreich, Spanien oder Nordafrika: Zugvögel suchen sich bekanntlich warme Plätze zum Überwintern aus. Doch die Tiere fliegen nicht etwa aufgrund der niedrigen Temperaturen Richtung Süden, sondern weil sie hier nicht mehr genug Futter finden. Denn Schnee und Kälte gepaart mit weniger Licht erschweren die Suche nach Insekten und anderem Futter. Es kann aber sein, dass Sie Vogelarten wie den Kranich trotzdem im Januar schon sehen. Wir erklären, woran das liegt und was Sie tun sollten.
Zugvögel gesichtet: Kommen jetzt die ersten Kraniche zurück?
Kraniche ziehen normalerweise ab Oktober in ihre südlichen Winterquartiere. Doch laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) ziehen längst nicht all Tiere um: Vor allem von Niedersachsen bis Thüringen und Brandenburg seien zurzeit noch 4.400 Kraniche gezählt worden. Es ist schwer zu erkennen, ob ein Kranich hierzulande überwintert, oder ob es sich schon um einen frühen Rückkehrer handelt. Deshalb rät der NABU unbedingt dazu, die Tiere samt Flugrichtung und Aufenthaltsort zu melden. Folgende Flugrouten von Kranichen gibt es:
- Den Westeuropäische Zugweg von Norwegen über Finnland, Frankreich, die Pyrenäen bis Andalusien
- Den Baltisch-Ungarische Zugweg, der nur selten über Deutschland führt und in Nordafrika endet
- Den Osteuropäische Zugweg über Russland, die Ukraine bis nach Israel
Die in Europa brütenden Kraniche nutzen unterschiedliche Zugwege in ihre Winterquartiere, je nach Lage ihres Brutgebietes. Über Deutschland ziehen nur Vögel des westeuropäischen Zugweges.
Zugvögel gesichtet: Überwintern zum Überleben
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Im Flug bilden Kraniche laut dem NABU eine V-förmige Formation mit kräftigen, erfahrenen Tieren an der Spitze. Es folgen Familien mit durchschnittlich zwei Jungtieren. Imposant: Bei konstanten Flugbedingungen könnten die Tiere ohne Halt bis nach Südeuropa fliegen. Sie legen aber Pausen ein und bleiben aufgrund von Wetter und Nebel auch mal tagelang am Boden, so der NABU.