Zecken im Garten loswerden: So vertreiben Sie die lästigen Tiere wieder
Zecken können mit ihren Stichen einige Krankheiten übertragen, im eigenen Garten wollen wir sie daher nicht unbedingt. Doch Zecken können aus dem Garten vertrieben werden.
München – Zecken gehören im Sommer zu den draußen lauernden Gefahren dazu. Wer in der Nähe von Gebüsch oder hohen Wiesen unterwegs ist, kommt früher oder später auch mit Zecken in Kontakt. Im eigenen Garten ist das ein größeres Problem, vor allem wenn Kinder und Haustiere draußen sind. Bestenfalls sorgen Sie daher dafür, dass Zecken sich im Garten nicht wohlfühlen.
Zecken im Garten loswerden: So vertreiben Sie die Blutsauger
Zecken können vor allem Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose übertragen. Während die Zecken-Impfung gegen FSME wirkt, gibt es bei uns derzeit noch keine Impfung gegen Lyme-Borreliose*. Allerdings wirken Antibiotika gut gegen die bakterielle Infektion. Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Zecken so schnell wie möglich entfernt werden oder sich bestenfalls gar nicht erst im Garten ansiedeln.
Denn neben Wald oder Wiese kann auch der Garten ein schöner Lebensraum für Zecken sein. Ziel der Gartenfans sollte daher sein, den Garten so zeckenunfreundlich wie möglich zu gestalten, und das geht so:
- Gehen Sie nicht gegen Wirtstiere wie Mäuse, Igel und Co. vor. Auch wenn die Tiere oft Krankheitserreger in sich tragen, erfüllen sie doch wichtige Aufgaben im Garten.
- Rasen mähen: Egal ob hohe Blumenwiese oder normaler Rasen, bestenfalls wird regelmäßig und recht kurz gemäht. Denn Zecken sind keine Fans trockener Orte. Wer dennoch eine Blumenwiese hat, sollte bei deren Pflege vorsichtig sein und den Körper danach immer auf Zecken kontrollieren.
- Rückschnitt von Bäumen und Büschen: Viele Ziersträucher und kleinere Bäume wachsen überhängend, sodass man schnell an ihnen hängen bleibt oder sehr dicht. Lichten Sie die Pflanzen regelmäßig etwas aus, so finden Zecken weniger Versteckmöglichkeiten.
- Totholz ja, aber nicht am Haus: Zum Naturgarten oder allgemein zum tierfreundlichen Garten gehören oft Totholzstapel, Reisighaufen und auch Behausungen für Vögel und andere Tiere. Auch Holzstapel sind neben diesen Gegenständen gute Rückzugsorte für Zecken. Daher sollte Totholz, Brennholz und alles, worin sich Zecken aufhalten könnten, nicht direkt in Hausnähe und möglichst hell stehen.
- Bodendecker vermeiden: Bodendecker sind wunderschön und ersparen viel Arbeit und Pflege im Sommer. Andererseits freuen sich auch Zecken über die wuchernden Pflanzen. Entweder Sie stellen sicher, dass Kinder oder Tiere die Bodendecker nicht betreten oder aber Sie beschränken die Pflanzen auf einige wenige Stellen.
- Beikraut und Co.: Auch Beikraut, herumliegende Blätter und alles, was sich so an der Rasenkante oder vor einer Mauer sammelt, sollte regelmäßig entfernt werden. Bestenfalls schaffen Sie aber für Nützlinge an einer anderen Stelle im Garten Ausgleich.
- Barrieren schaffen: Wer wilde Bereiche im Garten möchte und dennoch Angst vor Zecken hat, kann es mit Barrieren versuchen. Das können Kies oder Holzschnitzel (Mulch) sein, mit denen Sie einzelne Gartenbereiche voneinander abtrennen. Natürlich können die Zecken dennoch an Haut oder Kleidung mit wandern.
- Kinderspielplätze abtrennen: Wer Spielgeräte für Kinder im Garten hat, sollte diese bestenfalls auch mit beispielsweise Mulch von den umliegenden Flächen abtrennen und nicht direkt neben dichtes Gebüsch stellen.
- Hausmittel einsetzen: Zu guter Letzt gibt es natürlich auch ein bewährtes Hausmittel gegen Zecken. Das besteht aus Zitrusfrüchten wie Grapefruit, Limetten, Orangen und/oder Zitronen und nach Belieben etwas Pfefferminze und ätherischen Ölen. Die Früchte köcheln etwa eine Stunde lang und anschließend kommt alles durch ein Sieb und darf abkühlen. In eine Sprühflasche gefüllt, können Sie mit dem Sud nun den Garten besprühen. Innerlich angewendet soll Knoblauch die Plagegeister vom Menschen fernhalten.
Zecken lieben es schattig und feucht, sie mögen Büsche und Gräser. Einfacher ausgedrückt heißt das für den Garten dann: so sonnig wie möglich. Alte Vogelnester können Sie im Spätherbst nach der Brutzeit auch entfernen. Natürlich schließt das Ganze keine ruhigen Ecken mit Wildpflanzen und Totholz für Tiere aus, ganz im Gegenteil. Mit Kies und Mulch lassen sich aber gut Barrieren schaffen. Zudem sollten Sie Kinder und auch Haustiere natürlich regelmäßig auf Zecken kontrollieren, wenn sie im Garten waren.
Es gäbe daneben auch noch Zeckenrollen, das sind Fallen mit behandelten Baumwollfasern, die Wirte wie Mäuse verschleppen sollen, stechende Zecken werden durch das enthaltene Mittel dann vergiftet. Angeblich sind diese Rollen für andere Tiere unbedenklich.
Falls Sie unsicher sind, ob sich im Garten Zecken aufhalten, gibt es einen einfachen Test: Legen Sie ein weißes oder helles Tuch entweder direkt über die Vegetation oder streifen Sie damit (Stock als Abstandshalter!) am Boden und Gebüsch entlang. Zecken zählen zu den Spinnentieren und Milben, sie sind optisch recht einfach zu identifizieren mit ihren acht Beinen. Übrigens treten nicht alle Zecken nur an Sommertagen auf, die Auwaldzecke beispielsweise kommt auch mit niedrigeren Temperaturen klar. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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