Wespennest entfernen: Deswegen muss immer eine Fachperson entscheiden
Wespennester hängen teilweise an sehr störenden Stellen wie etwa dem Rollladenkasten. Entfernen dürfen Sie sie aber nur mit Erlaubnis.
Hannover – Wespen, Hornissen, Zecken und Grasmilben gehören genauso zum Sommer dazu wie die sehr beliebten Bienen, Schmetterlinge und Libellen. Doch auch wenn viele Gärtnerinnen und Gärtner von Wespen und Hornissen lieber nichts wissen wollen, müssen sie sich spätestens mit ihnen beschäftigen, wenn sie ein Nest im Garten oder am Haus gebaut haben. Zu drastischen Mitteln müssen Gartenfreunde dann nicht greifen, denn sowohl Wespen als auch Hornissen sind nur für eine Saison im selben Nest. Wer das Nest jedoch entfernen möchte, sollte sich einen Experten dazuholen.
Wespennest entfernen: Diese Schutzvorkehrungen müssen Sie treffen
So sehr Naturfreunde Wespen und Hornissen vielleicht unterstützen wollen, manchmal hängen ihre Nester einfach an ungünstigen Stellen. Zum Beispiel im Garten, wo viele Kinder spielen oder in der Nähe der Terrasse, wo im Sommer viel Betrieb ist und sowohl Tiere als auch Menschen sich gegenseitig zu sehr stören. Bevor Gärtnerinnen und Gärtner aber selbst einschreiten und versuchen, das Nest zu entfernen, sollten sie sich lieber ausführlich informieren.
Denn an ruhigeren Stellen im Garten sind Wespen- und Hornissennester eigentlich kein Problem und Pflanzenfreunde und Tiere können entspannt nebeneinander her leben. Die Tiere leisten nämlich auch im Garten gute Arbeit und fressen Schädlinge wie Raupen und Fliegen. Nur selten kommt es zu Fällen wie in Spanien, wo sich die Vespa velutina ausbreitet und den Bienen das Leben schwer macht*.
Entschließen sich Gartenfreunde, das Nest in Ruhe zu lassen, müssen sie laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) nur auf folgende Dinge achten:
- Im Bereich um das Nest herum sollten Sie Erschütterungen vermeiden, damit sich die Tiere nicht gestört fühlen.
- Sie sollten sich in der Nähe des Nestes langsam bewegen.
- Verstellen Sie das Flugloch nicht und pusten Sie nicht hinein.
Die zu den Faltenwespen zählenden Hornissen sind in der Regel sehr soziale Tiere und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Auch Langkopfwespen, die ihre Nester freihängend bauen, stellen kein Problem dar, sie sind recht friedfertig. Nur bei Kurzkopfwespen kann es störend werden, denn sie bauen ihre Nester im Boden und haben meist sehr große Völker.
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Wespennest entfernen: So gehen Sie vor
Grundsätzlich gilt, dass Wespennester unter Schutz stehen und nicht ohne Grund einfach entfernt werden dürfen. Haben Menschen jedoch eine Allergie gegen Wespenstiche oder ist das Nest an einer sehr ungünstigen Stelle, können Gartenfans eine Entfernung bei der jeweils zuständigen Behörde beantragen. Allgemein gilt, dass Nester im Sommer bleiben müssen, wo sie sind, da sie dann voll besetzt sind. Ausnahmen gibt es jedoch immer.
Zwischen folgenden Tiere müssen Sie beim Entfernen des Nestes unterscheiden:
- Hornissen: Hornissen stehen unter Artenschutz und Gartenfreunde dürfen weder einfach ihre Nester entfernen, noch die Tiere töten. Stören die Tiere zu stark, müssen Gärtnerinnen und Gärtner vor jeder Handlung, die das Tier betrifft, eine behördliche Ausnahmegenehmigung einholen und eine Fachperson hinzuziehen. Die Untere Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises leitet laut dem NABU entsprechende Kontaktdaten von Expertinnen und Experten gerne weiter.
- Kurzkopfwespen: Da diese Wespengattung gerne im Dunkeln brütet, kann sie sich auch schon mal im Rollladenkasten ein Nest bauen. Dann heißt es erst mal warten und den Rollladen nicht benutzen. Ist der erste Frost gekommen, sterben in der Regel alle Arbeiterinnen ab und nur die Jungköniginnen überwintern, das Nest ist also dann sehr leicht. Gartenfreunde heben es vorsichtig ab und werfen es in den Restmüll. Bis es also kalt genug ist, lohnt sich die Anschaffung eines Fliegennetzes vor dem Fenster, damit die Tiere sich nicht ständig im Zimmer verirren.
Das Ausräuchern der Nester ist nicht empfehlenswert, da es die Wespen sehr aggressiv macht und das Nest schnell Feuer fängt. Wem das eigenständige Entfernen des Nestes zu heikel ist, holt sich am besten immer den Rat eines professionellen Schädlingsbekämpfers. *costanachrichten.com ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.