Wespen vertreiben: Diese Hausmittel halten die gelb-schwarzen Insekten fern
Wespen sind nicht alle aufdringlich. Wer aber eine der beiden Wespen erwischt hat, die Fleisch und Kuchen bevorzugen, sollte sie mit sanften Mitteln vom Tisch fernhalten.
Berlin – Wespen sind an sich recht friedliche Tiere, solange man sie nicht stört oder reizt. Und dann gibt es da noch die beiden Wespenarten, die uns hartnäckig am Esstisch verfolgen, Kuchen oder Fleisch anknabbern wollen und notfalls auch zustechen. Aggressiv werden im Sommer nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Alle anderen Arten sind zwar da, Gartenfans bemerken sie meist aber gar nicht. Bestenfalls werden die provokanteren Vertreter der Wespen einfach mit Hausmitteln verscheucht.
Wespen vertreiben: Diese Hausmittel halten die gelb-schwarzen Insekten fern
Wespen sind aggressiv, das ist ein bekannter Irrglaube. Genaugenommen haben einfach zwei Arten den Ruf aller Wespen ruiniert. Am spätsommerlichen Esstisch finden sich nämlich nur die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe ein, auf der Suche nach Futter für sich und den Nachwuchs. Kurz bevor die Wespen dann bis auf die Jungköniginnen sterben, müssen sie ihre Nahrung selbst beschaffen. Ein reich gedeckter Esstisch kommt da wie gerufen. Meist sind Wespen daher besonders ab August angriffslustiger und aufdringlicher.
Und dann folgen eine Reihe von Missverständnissen zwischen Tier und Mensch. Denn die Wespen riechen die Nahrung natürlich auch in unserem Gesicht, kommen angeflogen, der Mensch reagiert panisch. Kohlendioxid, wildes Gefuchtel und Panik können die Wespen dann tatsächlich aggressiv machen, sie stechen. Womit sich für Menschen dann das Bild der aggressiven Wespe bestätigt. Wichtig wäre daher: Bewahren Sie Ruhe und treffen Sie Vorkehrungen. Denn wo Wespen bereits zu Beginn mit Hausmitteln vertrieben werden, stechen sie auch nicht.
Wespen vertreiben: Die besten Hausmittel
Vorab sei angemerkt, dass Wespen weder getötet noch gefangen oder verletzt werden dürfen. Laut dem Bußgeldkatalog drohen gerade für besonders geschützte Arten sonst hohe Strafen. Grundsätzlich stehen sämtliche Wespen unter Arten- und Naturschutz. Hornissen beispielsweise sind besonders geschützt. Bedenken Sie das auch, wenn Sie Wespennester entfernen möchten.
Vertreiben ist also angesagt. Nicht vom Brutplatz, sondern vom Esstisch. Diese Hausmittel schrecken Wespen ab:
- Obst, Kräuter, Gewürze: Viele Tiere mögen bestimmte Düfte gar nicht. Gegen Wespen können beispielsweise Orangen- oder Zitronenscheiben helfen, in die Sie Nelken stecken. Auch Basilikum und Tomaten finden die Tierchen nicht so toll. Die Gerüche lassen sich natürlich auch als ätherische Öle nutzen. Beispielsweise eignen sich an ätherischen Ölen auch Lavendel oder Pfefferminze.
- Knoblauch: Frisch geschnittener Knoblauch soll die Tiere ebenfalls fernhalten. Diesen Trick empfehlen wir aber maximal zum Grillabend, ansonsten werden wohl am nächsten Tag auch die dort anwesenden Menschen gemieden.
- Fliegengitter halten Wespen, Hornissen, Mücken, Fliegen und andere Insekten effektiv ab.
- Kaffee: Auch Kaffeegeruch sollen Wespen nicht mögen. Sie können daher entweder Bohnen oder Kaffeepulver verteilen. Einige raten auch dazu, dass das Kaffeepulver brennen beziehungsweise glimmen sollte.
- Sprühflaschen: Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) empfiehlt, Wespen mit zerstäubtem Wasser zu besprühen. Das Tier denke dann, dass es regnet und kehrt ins Nest zurück. Die Flasche sollte unbedingt sauber sein, keine Rückstände von Reinigungsmitteln oder gar Giftstoffen enthalten und mit Wasser gefüllt sein.
- Lockmittel: Klingt etwas absurd, aber bieten Sie den Wespen doch einfach Alternativen an. Öko-Test rät beispielsweise zu Trauben als Lockmittel, die sollten reif, süß und aufgeschnitten sein. Etwas entfernt vom Esstisch platzieren und die Tiere bleiben bestenfalls dort. Es kann aber durchaus auch passieren, dass Sie damit noch mehr Tiere anlocken.
Vor allem bei Pflanzen als Barriere kann es sein, dass sie Wespen nur bedingt abhalten. Auch der bekannte Trick mit Kupfermünzen auf dem Tisch ist wenig erfolgversprechend. Zu bevorzugen wären daher die Methode des LBV, bestenfalls kombiniert mit alternativen Futterstellen. Gerade im Sommer können Sie ohnehin Futterstellen für Schmetterlinge mit geschnittenem Obst bauen, auch Wespen werden diese gerne aufsuchen. Tragen Sie keine duftenden Kosmetikprodukte oder Parfum, das lockt Wespen zusätzlich an*.
Grundsätzlich sollten Sie Wespen, die Sie nicht in Hausnähe wollen, erst gar keine Möglichkeit zum Nestbau bieten. Das bedeutet beispielsweise, dass Öffnungen an Rollladenkästen und anderen Stellen (frühzeitig!) verschlossen werden, auch Fliegengitter können Sie an einigen Stellen anbringen. Sind die Wespen schon da, ist besonders bei Kindern Vorsicht geboten. Säubern Sie kleineren Kindern nach dem Essen Gesicht und Hände und erklären Sie ihnen, möglichst ruhig zu bleiben. Decken Sie Getränke ab oder nutzen Sie Strohhalme.
Beachten Gartenfans diese Punkte, dann steht dem friedlichen Zusammenleben mit Wespen normalerweise nichts im Weg. Im Café oder Biergarten dagegen kann es vorkommen, dass die Tiere durch andere Besucher aufgescheucht und dann aggressiver werden. In diesem Fall sollten Sie vorsichtshalber kühlendes Gel dabei haben. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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