Vögel füttern im Winter: Das müssen Sie beachten und dieses Futter eignet sich gut
Ganzjahresfütterung, Winterfütterung oder gar nicht? Viele Naturliebhaber stellen sich die Frage nach der richtigen Fütterung von Vögeln auf Balkon, Terrasse oder im Garten.
Berlin – Vor einigen Jahren erschien das Buch „Vögel füttern – aber richtig“ von Peter Berthold (81). Der Ornithologe gilt noch immer als Fachmann für die Fütterung von Wildvögeln im Garten. Wo Berthold aber die Ganzjahresfütterung empfiehlt, gehen die Meinungen inzwischen bei Naturfreunden und Naturschutzorganisationen auseinander.
Vogelfütterung im Herbst: Das müssen Sie beachten
Nach der Brut im Sommer sind die Jungvögel endlich flügge. Von den Eltern lernen sie, wo es gutes oder schnell erreichbares Futter gibt. Etablierte Futterstellen werden also auch konstant von Vögeln aufgesucht, neue müssen sich erst „herumsprechen“. Gartenfreunde, die im Winter füttern möchten, sollten Futterhäuschen oder Futterspender also rechtzeitig im Spätsommer oder Herbst aufhängen. Bei Standort und Pflege gibt es ein paar Punkte zu beachten:
- Die Futterstelle sollte für die Tiere gut erreichbar sein, Katzen und andere Raubtiere dürfen in direkter Umgebung keine Versteckmöglichkeiten haben.
- Der Abstand zum nächsten Fenster sollte zwei Meter oder mehr betragen.
- Futtersilos können Gartenfreunde auch direkt am Fenster montieren.
- Die Vögel sollten nicht im Futter herumlaufen können, durch Kot wird es sonst verunreinigt.
- Reinigen Sie die Futterhäuschen oder Spender regelmäßig mit heißem Wasser.
- Bodenfütterung kann Ratten anlocken.
- Futterspender sind hygienischer als Futterhäuschen.
- Das Futter darf nicht nass werden.
- Neben dem Futter auch frisches Wasser bereitstellen, auch im Winter.
Vogelfütterung im Herbst: Dieses Futter eignet sich
Wo im Sommer oft über die Notwendigkeit der Fütterung und die mögliche Gefahr für Küken durch falsches Futter aufkommt, wird die Winterfütterung oft empfohlen. Artenschutz betreiben Gartenfreunde damit nicht, so die Deutsche Wildtierstiftung. Futterstellen erreichen etwa 15 Vogelarten, diese sind jedoch nicht gefährdet, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU). (Gartenpflege im Herbst: Ein unordentlicher Garten hilft Tieren)
Fütterung bedeutet aber auch, sich mit der Natur auseinanderzusetzen und zu beobachten. Gerade Kinder können davon profitieren. Der NABU rät zur Fütterung von November bis Ende Februar.
Verschiedene Vogelarten sind auf bestimmtes Futter spezialisiert, das erkennen Gartenfans oft schon am Schnabel. Im Folgenden finden Sie einige Vogelarten und das passende Futter für Herbst und Winter:
- Meisen: Mögen Fettfutter, zum Beispiel als Meisenknödel und Erdnussbruch, ebenso Samen und Nüsse
- Amseln: Mögen Äpfel, Beeren und Haferflocken
- Spatzen: Mögen Nüsse, Samen und andere Körner, fressen aber alles
- Buchfinken: Mögen ölige Samen, etwa Hanf, außerdem Nüsse, Beeren und Bucheckern
Körnerfresser sind laut NABU Sperlinge, Finken und Meisen; Weichfutterfresser Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönig und weitere Vögel. Der NABU bietet auf der Website ausführliche Informationen dazu, welcher Vogel im Garten was bevorzugt.
Stellen Naturfreunde eine große Auswahl an Futter – nicht zu viel auf einmal – bereit, locken sie damit auch unterschiedliche Vögel an. Wichtig dabei: Das Futter muss frei von Ambrosia sein. Der invasive Neophyt breitet sich ansonsten im Garten aus und kann bei Menschen Allergien hervorrufen. (Diese kranken Pflanzen dürfen auf den Kompost – unter einer Bedingung)
Vogelfütterung im Herbst: Einheimische Pflanzen und naturnahe Gärten
Noch besser als die ergänzende Vogelfütterung ist jedoch die naturnahe Gestaltung des Gartens mit einheimischen Pflanzen, Totholzhecken und Laubhaufen. Rotkehlchen und andere Vögel suchen unter Laub im Herbst nach Insekten. Die Deutsche Wildtierstiftung rät dazu, Blumen, Stauden und Hecken zu pflanzen, die das ganze Jahr rüber Nahrung bieten und Insekten anlocken. Denn vor allem für die Jungenaufzucht bei Vögeln sind Insekten wichtig. (Totholzhecke/Benjeshecke: So legen Sie die Hecke an und begrünen sie)