Wintervögel im Garten: Sonnenblumenkerne mag jede Art
Im Winter sind unsere Singvögel keineswegs verschwunden. Vor allem an unseren Futterstellen lassen sich die gefiederten Wintergäste nun besonders gut beobachten.
Im Winter ist es draußen meist still und kalt. Viele Tiere halten Winterruhe oder Winterschlaf, Vögel gehören aber nicht dazu. Die gefiederten Gartenbesucher kommen auch im Winter gerne, wenn auch nicht ganz so lautstark wie im Sommer, an die Futterstelle.
Vögel im Winter: Das sind die häufigsten Gäste an der Futterstelle

Nachts ziehen sich Singvögel gerne in Nistkästen oder andere Höhlen und Nester zurück, um sich zu wärmen. In einer kalten Winternacht kann ein kleiner Vogel 10 bis 20 Prozent seines Körpergewichts verlieren. Auch Vögel lassen es im Winter daher oft ruhig angehen, freuen sich aber über eine stets gefüllte und gesäuberte Futterstelle. Das richtige Ambrosia-getestete und bestenfalls selbstgemachte Futter ist dabei ebenso entscheidend wie eine zusätzliche Wasserschale, die auch im Winter frostfrei bleibt. Nistkästen aufzuhängen, hilft ebenso im Winter.
Vögel im Winter: Die häufigsten Vögel im Überblick
Auch jetzt können Vogelfreunde „ihre“ Gartenvögel schon besser kennenlernen. Beobachten Sie doch einfach mal einige Minuten die Futterstelle, viele Besucher kündigen sich lautstark an. Häufige Vögel im Winter an der Futterstelle und ihre Leibspeise sind beispielsweise:
- 1. Blaumeise: Leicht zu erkennen an ihrem typischen, am Rücken bläulichen, Gefieder. Die Blaumeise ist etwas kleiner als die Kohlmeise, hat aber ebenso eine Vorliebe für Erdnüsse und Sämereien. Auch Sonnenblumenkerne stehen laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf dem Speiseplan.
- 2. Kohlmeise: Die Kohlmeise hat unten einen typischen schwarzen Längsstrich ab der Brust, das Gefieder ist dort sonst gelb, die Wangen weiß, wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) berichtet. Typisch und unverkennbar ist auch ihr Ruf. Kohlmeisen mögen ebenso wie Blaumeisen Erdnüsse, ebenso Fettfutter, Sonnenblumenkerne und ölhaltige Samen.
- 3. Amsel: In Siedlungen immer anzutreffen, hat auch die Amsel einen unverkennbaren Ruf und Gesang und kommt schon in Kinderliedern vor. Die Weibchen haben dunkelbraunes Gefieder, die Männchen schwarzes. Amseln sind Fans von Beeren, Samen und Früchten und bevorzugen Futter auf dem Boden, notfalls auch mal im Futterhaus. Laut NABU sind auch Äpfel und gehackte Nüsse gern gefressenes Futter.
- 4. Sperling (Feld- und Haussperling): Beide Arten kommen in unseren Gärten im Winter vor. Leichter zu unterscheiden sind Männchen, da ihr Gefieder auffälliger ist. Haussperlinge haben laut LBV einen grauen Scheitel, Feldsperlinge dagegen einen dunkelbraunen. Beide Arten mögen Sämereien, vor allem Haussperlinge fressen aber alles, was ihnen unterkommt.
- 5. Rotkehlchen: Gut zu erkennen an der orange-roten Brust. Rotkehlchen zieht es eher im Winter in den Garten. Haben sie sich einmal eine Winter-Futterstelle auserkoren, werden sie auch nach monatelanger Abwesenheit den Sommer über im Winter zurückkommen. Ebenso wie die Amsel bevorzugt das Rotkehlchen Futter am Boden. Im Winter fressen an Futterstellen, sie auch gerne weiche Früchte und durchwühlen den ein oder anderen Laubhaufen. Gehackte Nüsse und Getreide nimmt das Rotkehlen laut NABU aber auch.
- 6. Kleiber: Er hängt schon mal kopfüber am Baum. Der Kleiber hat einen kräftigen Schnabel, sein Gefieder ist am Rücken vorwiegend blau. Er frisst laut LBV unter anderem Baumsamen, beispielsweise Bucheckern, mag aber auch Nüsse an der Futterstelle. Hanf verschmäht er auch nicht.
- 7. Buntspecht: Der Specht hat für den Winter eine ganz eigene Strategie, Vorrat anzulegen. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist, kommt er auch an Futterstangen oder Silos.
- 8. Buchfink: Buchfink-Männchen sind oben am Kopf blau, das Gefieder ansonsten vorne rostbraun, die Seiten auch weiß und schwarz gemischt mit anderen Brauntönen. Der Buchfink mag Sämereien und frisst laut LBV gerne am Boden.
- 9. Tauben: Sie kommen sowohl in der Stadt als auch auf dem Land vor und suchen gelegentlich ebenfalls Futterstellen auf. Tauben fressen meist auf dem Boden. Türkentauben beispielsweise mögen auch mal Beeren, fressen ansonsten Samen, Keimlinge und Früchte.
- 10. Stieglitz: Den Stieglitz oder Distelfink werden Sie ohnehin anlocken, wenn in Ihrem Garten Pflanzen wie Disteln, wilde Karde, Wegwarte oder andere Wild- und Heilpflanzen wachsen dürfen. Distelfinken ernten diese im Spätherbst gerne ab. Im Winter fressen sie laut LBV vor allem Baumsamen. Ihr bekanntestes Merkmal ist ihre rote Gesichtsmaske. Stieglitze mögen Samen und werden sich daher eher an Futterhäuschen mit Wildsamenmischungen einfinden.
- 11. Grünfink: Wie bei allen Finken ist auch sein Schnabel kräftig. Der Grünfink trägt gelbe Abzeichen an den Flügeln und frisst ebenfalls gerne ölhaltige Samen.
Nicht jeder Vogel mag alles, sodass Sie auch (in Maßen!) Futter für verschiedene Vorlieben bereitstellen können. Was aber immer geht, sind Sonnenblumenkerne, die sind laut soester-anzeiger.de als erstes aufgefressen.
All diese Vögel finden sich im Winter häufig an Futterstellen und sind in ganz Deutschland anzutreffen. Einzelne detaillierte Portraits der Vögel bieten NABU und der LBV, teils inklusive Malvorlage für Kinder. Je nach Region oder Landschaft um den Garten herum, können aber auch ganz andere Gäste im Winter auftauchen.
Damit sich Vögel nicht nur im Winter in Ihrem Garten wohlfühlen, sind neben Futterstelle und Wasser auch Sandbadeplätze beliebt. Nistkästen sorgen für Wohnraum und Brutplätze, vor allem für Sperlinge werden die zunehmend weniger und sogar seltenere Vögel wie Schwalben können Sie geeignete Nisthöhlen in Kombination mit Lehmkuhlen bieten. Alle Vögel, aber auch Insekten und andere Tiere im Garten freuen sich zudem im nächsten Jahr über blühende heimische (Wild-)Pflanzen, Vogelschutzgehölze und Insektennährgehölze.