Weniger Buntspechte und Finken am Futterhaus? Daran könnten Eicheln schuld sein
Viele Eicheln, Bucheckern und Zapfen können die Ursache sein, wenn Sie dieses Jahr nicht so viele Vögel wie Spechte oder Finken am Futterhaus sehen.
Normalerweise nehmen Wintervögel die angebotenen Saaten im Futterhaus und Fettfutter wie Meisenknödel gerne an. Wenn sich die Tiere einmal an den Standort des Futterspenders im Garten oder auf dem Balkon gewöhnt haben, kommen sie regelmäßig vorbei und lassen sich dort gut beobachten. Bestimmte Vogelarten könnten sich in diesem Winter aber rarmachen, weil ihnen das sogenannte Mastjahr genug andere Futterquellen bietet.
Kaum Vögel wie Buntspechte am Futterhaus? 2022 ist ein Mastjahr

Wie Leif Miller vom Naturschutzbund Deutschland in einer Pressemitteilung erklärt, bedeutet dies, dass Eichen, Buchen, Fichten und andere Samen liefernde Bäume über den Sommer und Herbst außerordentlich viele Früchte gebildet haben – an denen sich die Vögel regelrecht mästen können. „Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, Buchfink und auch der Bergfink als Wintergast, sowie der Erlenzeisig leben von den Baumfrüchten. Für sie ist der Tisch in diesem Winter überreich gedeckt“, so Miller.
Mastjahre sind in den letzten Jahren ungewöhnlich häufig aufgetreten, vermutlich infolge des Klimawandels. Warme, trockene Sommer fördern die Bildung vieler Blüten. Auch die Spätfröste, die es durch den Klimawandel vermehrt gibt, begünstigen ein Mastjahr im folgenden Jahr. Das führt im Wald zu sogenannten Stressblühereignissen und der massenhaften Bildung von Früchten wie Zapfen & Co.. „Interessant wird sein, wie sich die typischen Waldvogelarten diesen Winter verhalten werden“, meint Miller. „Möglicherweise bleiben sie eher im Wald und kommen nicht so oft in die Siedlungen. Das würde bedeuten, dass wir weniger Futterhausgäste sehen.“
Auch wenn manche Vögel das angebotene Futter verschmähen, kann man ihnen noch auf andere Weise etwas Gutes tun und sie in den Garten oder auf den Balkon locken: mit heimischen Gehölzen, Stauden und Kräutern.