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Siebenschläfer vertreiben: Räucherstäbchen mögen sie gar nicht

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Von: Anna Katharina Küsters

Siebenschläfer sind nicht gefährlich. Leben sie allerdings in größeren Gruppen im Garten, machen sie nachts teils viel Lärm.

Hamburg – Sind Siebenschläfer ab Ende Mai wieder nachts unterwegs, kann es im Garten schon mal laut werden. Die Tiere leben in Gruppen und fühlen sich besonders wohl in Gärten, in denen viele Bäume wachsen. Dort finden sie in Baumhöhlen Unterschlupf und genügend Nahrung. Gartenfreunde, denen die Tiere zu nahe rücken und Schäden im Garten sowie am Haus zufügen, können Siebenschläfer aber auch mit sachten Methoden vertreiben.

Siebenschläfer vertreiben: So werden Sie das Tier wieder los

Der Siebenschläfer macht seinem Namen alle Ehre und hält tatsächlich von Oktober bis Mai einen ausgiebigen Winterschlaf. Das Tier gehört zur Ordnung der Nagetiere und zur Familie der Bilche. Äußerlich ähneln sie Eichhörnchen, sind jedoch noch ein wenig kleiner als sie. Ihre Merkmale sind ein langer, buschiger Schwanz, ihr weißer Bauch, ihre schwarzen Augen und ihr dichtes, braunes Fell. Schwerer als 160 Gramm werden Siebenschläfer in der Regel nicht. Finden sie gute Lebensbedingungen vor, erreichen sie ein Alter von neun Jahren.

Sein Leben verbringt der Siebenschläfer hauptsächlich in und auf Bäumen. Mit ihren speziell ausgestatteten Sohlenballen, die wie Saugnäpfe funktionieren, können sie laut der Deutschen Wildtierstiftung auch senkrechte Flächen empor klettern. Ebenfalls hilfreich sind die langen Zehen des Siebenschläfers, die ihn leicht Bäume erklimmen lassen. Zudem ist der Siebenschläfer ein ganz besonders sensibles Tier, denn er hat nicht nur außergewöhnlich gute Ohren, sondern riecht sehr gut und findet sich mithilfe von Tasthaaren an der Schnauze in Baumhöhlen gut zurecht. Mit den Haaren gelingt es ihm, abzuschätzen, ob er in bestimmte Höhlen hineinpasst oder nicht. Daneben besitzt er sogenannte Tasthügel. Laut der Deutschen Wildtierstiftung sitzen die beispielsweise im Gesicht und an den Unterarmen. Die Tasthügel helfen ihm, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden.

Siebenschläfer vertreiben: So wehrt sich das Tier gegen Feinde

Besonders weit verbreitet ist der Siebenschläfer in Deutschland mittlerweile nicht mehr. Seine Population geht stark zurück, was nicht nur an Feinden wie Mardern, Hauskatzen und Eulen liegt, sondern auch am Eingreifen des Menschen in die Natur. Je mehr Bäume der Mensch fällt, desto weniger Schlafplätze hat der Siebenschläfer. Zudem ernährt er sich größtenteils von Eicheln, Bucheneckern und Baumrinde. Fehlen die Mischwälder, fehlt dem Tier auch seine Nahrung.

Bei Gefahr wendet der Siebenschläfer übrigens einen genialen Trick an: Ergreift ihn beispielsweise ein Marder am Schwanz, kann er seinen Schwanz einfach abwerfen. Dabei reißt die Schwanzhaut inklusive des Fells an einer bestimmten Stelle ab und zurückbleibt nur das Schwanzskelett. Die dann hautlosen Schwanzwirbel fressen sich die Tiere mit der Zeit ab oder sie fallen von alleine ab. Dann wächst die Haut nach und der Schwanz sieht aus wie vorher, nur etwas kürzer.

Siebenschläfer vertreiben: So verscheuchen Sie ihn aus dem Garten

Siebenschläfer sehen niedlich aus und sollten, wenn es irgendwie möglich ist, in Ruhe im Garten leben dürfen. Teilweise produzieren die Tiere jedoch nachts solchen Lärm und knabbern zu viele Bäume an, dass sich Gartenfreunde dazu entscheiden, die Tiere zu verscheuchen. Dabei ist wichtig, dass Gärtnerinnen und Gärtner Siebenschläfer nicht töten oder einfangen dürfen. Diese grausamen Methoden lassen sich aber auch leicht umgehen. Denn die Tiere haben eine sehr empfindliche Nase und lassen sich ähnlich wie Wühlmäuse mit Gerüchen verscheuchen.

Um einen Siebenschläfer sanft zu vertreiben, können Gartenfreunde folgende Gegenstände in der Nähe des Nestes verteilen:

Pflanzenfans müssen darauf achten, dass die Geruchsbomben immer (!) so verschlossen sind, dass die Tiere sie nicht essen können. Mit der Zeit sollte es den Siebenschläfern so stinken, dass sie freiwillig das Feld räumen. Bei einem starken Befall, vor allem auf Dachböden, müssen Gartenfreunde sich jedoch ähnlich wie bei Mäusen professionelle Hilfe bei einem Schädlingsbekämpfer holen*. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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