Nacktschnecken bekämpfen: Diese Methoden zur Abwehr gibt es
Schnecken erwachen im Frühjahr entweder aus dem Winterschlaf oder schlüpfen. Dann erkunden sie wieder unsere Gärten. Und richten dabei Schaden an. Doch Schnecken lassen sich bekämpfen.
München – Schnecken sind der Feind vieler Gärtner. Die kleinen, schleimigen Tiere fressen zwar eigentlich nur, aber leider viel zu oft an unserem mühsam gezogenen Gemüse. Damit das nicht oder seltener passiert, gibt es Methoden zur Schneckenbekämpfung. Einige harmlose und manche, die ganz und gar nicht nett sind und die wir definitiv nicht empfehlen.
Schnecken bekämpfen: Diese Methoden zur Abwehr gibt es
Meist sind es Nacktschnecken, die Gärtner zur Verzweiflung bringen. Die Tiere tauchen scheinbar aus dem Nichts auf und machen sich dann über unsere Pflanzen her. Genaugenommen halten viele Schnecken einfach eine Art Winterschlaf, viel mehr überwintern aber als Ei und schlüpfen dann im Frühjahr. Das macht die Schnecken-Invasion absehbar und ermöglicht eine gezielte Bekämpfung. Wer viele Methoden kombiniert, kann Nacktschnecken dann meist ebenso erfolgreich vom Gemüse fernhalten wie mit Schneckenkorn.
Die Methoden zur Schneckenbekämpfung im Überblick:
- Schneckenkorn: Sieht dem Blaukorn ähnlich, ist aber zur Schneckenbekämpfung gedacht. Das Granulat zieht Schnecken über große Strecken an. Die Schnecken fressen die Körner oder kommen mit ihnen in Berührung. Meist sterben die Schnecken dann rasch, einige Mittel wirken aber auch verzögert erst nach Tagen. Die Probleme dabei: Schneckenkorn ist nicht nur für schädliche Schnecken tödlich. Einige Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecke stehen unter Naturschutz und könnten daran ebenfalls sterben. Zudem kann es bei Kindern und Tieren wie Hunden zu Vergiftungen kommen*, wenn Metaldehyd enthalten ist. Wir raten allgemein eher von Schneckenkorn ab.
- Schneckenresistente Pflanzen: Viele Pflanzen haben natürliche Abwehrmechanismen gegen Schnecken entwickelt. Nicht immer hält das die Tiere von Fressen ab, gerade bei Jungpflanzen. Doch mit schneckenresistenten Pflanzen schaffen Sie eine gute Grundlage, auch als Beet-Umrandung.
- Schneckeneier finden: Eine sehr simple Methode ist es, die Gelege der Schnecken zu finden. Je nach Gartengestaltung müssen Sie danach nichts tun, Tiere werden die Eier begeistert fressen. Unter Büschen und Stauden, aber auch unter Steinen, Totholz oder einer Schale können sich Schneckengelege finden. Alternativ können Sie die Eier natürlich auch sammeln und über die Tonne entsorgen.
- Rindenmulch überprüfen und austauschen: Häufig legen Schnecken auch in den Rindenmulch Eier. In dem Fall sollte der Mulch einfach entsorgt und neuer ausgebracht werden. Durchsuchen der Rindenstücke wäre recht mühsam.
- Lebendfallen: Die dienen der Umsiedlung von Schnecken. Das kann ein umgedrehtes Gefäß sein, unter dem es dunkel ist oder ein anderer Unterschlupf. Die dort angekommenen Schnecken können Sie dann immer wieder umsiedeln. Futter verstärkt die Erfolgschancen der Falle natürlich. Unter einem Kilometer Entfernung zieht es die Schnecken aber gerne wieder in den Garten zurück. Natürliche Barrieren wie Bäche wären ideal für die Umsiedlung.
- Keine Bierfallen: Bierfallen sind selbst gebaute Fallen zur Schneckenbekämpfung, die Bier als Lockmittel nutzen. Mit denen fangen Sie zwar Schnecken, locken aber auch viel davon mehr an, als Ihnen lieb sein dürfte. Sie sind daher keine gute Idee.
- Laufenten: Wer lieber niedliche Gartenbewohner als Schädlingsbekämpfer möchte, sollte über Laufenten nachdenken. Natürlich ist so ein Haustier eine Anschaffung für mehrere Jahre und braucht das entsprechende Umfeld und Pflege. Aber gerade Laufenten vertilgen liebend gern Schnecken und deren Eier. Das Problem bei der Sache: Wenn ein Gewässer oder Teich vorhanden ist, wird das den Schnecken vorgezogen.
- Igel: Ebenfalls ein nützliches Tier im Garten ist der Igel. Einen igelfreundlichen Garten zu gestalten ist nicht schwer. Und das Stacheltier wird neben anderer Nahrung im Notfall auch Schnecken verzehren.
- Schneckenzaun errichten: Auch das ist eine gute Option und geht leicht. Mechanisch werden dabei bestimmte Bereiche wie Beete für Schnecken unzugänglich gemacht.
Hausmittel wie getrocknete Eierschalen oder Kaffeesatz können zwar geringfügig helfen, jedoch gibt es einige Videos, die das Gegenteil beweisen. Am effektivsten ist wohl das Absammeln der Eier, das kann bereits im Winter geschehen. Auch Pflanzen, die von Schnecken gemieden werden, sind eine gute Option und wenn dann noch natürliche Feinde der Schnecke anwesend sind, wird der Bestand genug dezimiert.
Für Beete und andere Pflanzgefäße eigen sich Schneckenabwehrzäune gut. Schneckenkorn sollte immer der letzte Weg sein, denn Sie wissen nie, welches Tier die verendete Schnecken danach frisst und eventuell Schaden nimmt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.