Der Australische Marienkäfer bekämpft Schmierläuse sogar bei starkem Befall
Er kommt per Post in einem Schälchen und macht sich daheim über den Wolllaus-Befall an den Zimmerpflanzen her: Der Australische Marienkäfer ist zwar klein, aber effektiv.
Ihren Namen haben Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, nicht von ungefähr. Wie kleine Wattebällchen sitzen diese gern an Blättern und Blattachsen. Doch so plüschig sie auch klingen, an den Zimmerpflanzen möchte sie niemand haben. Hier kommt ein kleiner, eher noch unbekannter Nützling ins Spiel: Der Australische Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri), der im Aussehen unseren einheimischen Marienkäfern ähnelt, ist der wirkungsvollste Vertilger der Läuse.
Schmierläuse bekämpfen: Australischer Marienkäfer ist effektiv

Wollläuse sind haarige Schmierläuse, die wiederum zu den Schildläusen zählen. Sie sitzen bevorzugt an Zitruspflanzen, Oleander, Sukkulenten und Orchideen, was sie auch zu einem typischen Schädling im Wintergarten macht.
Normalerweise endet die Wirksamkeit von Nützlingen wie Raubmilben, Nematoden, Florfliegen & Co. bei starkem Befall der Pflanzen mit Schädlingen. Doch der Australische Marienkäfer und seine Larven haben einen so guten Hunger, dass sie auch mit einer großen Schar an Schmierläusen klarkommen. Etwas verwirrend ist vielleicht zunächst, dass die Larven des Australischen Marienkäfers selbst den Wollläusen ähneln. Aber so kann sich der „Wolf im Schafspelz“ gut getarnt durch die Läuseherde, deren Larven und ihre Eier fressen.
Wohlfühlmaßnahmen für den kleinen Nützling
Je nach Größe und Befall der Zimmerpflanzen benötigt man zwei bis fünf Käfer pro Pflanze, im Gewächshaus und Wintergarten zwei bis fünf Käfer pro Quadratmeter, rät Oekolandbau.de. Sobald die Zusendung des Marienkäfers erfolgt ist, setzt man diese am frühen Morgen oder späteren Abend möglichst dicht bei den Woll- oder Schmierlauskolonien aus. Die Tiere beginnen sofort nach Nahrung zu suchen. Am besten rückt man befallene Pflanzen dicht zusammen, damit die Nützlinge von einer zur anderen wandern können.
Damit der Nützling optimal wirken kann, sollte man ihm folgende Bedingungen bieten:
- Idealerweise sollte die Raumtemperatur bei 20 bis 25 Grad Celsius liegen, nachts sind etwas niedrigere Temperaturen in Ordnung.
- Er benötigt ausreichend Luftfeuchtigkeit, gerne um die 70 Prozent, beispielsweise durch Besprühen der Pflanzen mit Wasser.
- Bevor man den Nützling an die Pflanzen setzt, sollte man diese vier Wochen lang nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt haben.
Keine Angst, mit dem Australischen Marienkäfer holt man sich keine exotische Art ins Haus, die man nie mehr loswird. Die Tiere wandern nicht in die Wohnung, sondern sterben nach durchschnittlich 50 Tagen meist ab, wenn die Schädlinge gefressen sind. Finden Sie keine Wollläuse mehr, greifen sie manchmal auch zu Blattläusen, erklärt Oekolandbau.de. Da der Nützling bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius in eine Art Winterschlaf verfällt, ist er für den Garten nicht geeignet.