Schmierläuse bekämpfen: Retten Sie Ihre Zimmerpflanzen vor Wollläusen
Sie sind klein, weiß und plüschig: Schmierläuse oder auch Wollläuse genannt. Mit den richtigen Mitteln und Nützlingen werden Sie die Schädlinge wieder los.
München – Haben Sie kleine weiße „Flecken“ auf ihren Zimmerpflanzen? Dann sollten Sie mal beobachten, ob die sich vielleicht bewegen, denn meist sind es Schmierläuse. So schnell wie Spinnmilben richten sie keinen Schaden an, können aber überaus lästig sein. So werden Sie sie wieder los.
Schmierläuse bekämpfen: So retten Sie Zimmerpflanzen vor den Wollläusen
Was sind Wollläuse oder Schmierläuse eigentlich? Sie gehören zu den Schildläusen und dürften vor allem Zimmerpflanzenfans auch unter der englischen Übersetzung „mealybug“ bekannt sein, denn die Tiere werden unter Hobby-Gärtnern gerne diskutiert. Es gibt rund 1.000 Arten in der Familie, auf deren Unterschiede wir nicht näher eingehen. Grob lässt sich sagen: Die Tiere können einen bis zwölf Millimeter groß werden, sind meist weißlich (teils auch rosa oder hellbraun) und sehen meist behaart und flauschig aus. An Pflanzen entdecken Sie sie oft etwas geschützt an Blattachsen als eher reglosen weißen Punkt, es gibt sie auch als Wurzelläuse. Je nach Art saugen sich die Weibchen fest und bleiben dann an Ort und Stelle.

Schmierläuse bekämpfen: Das Schadbild
In Europa kommt vor allem die Zitrusschmierlaus als Schädling vor, ebenfalls die langschwänzige Schmierlaus, das Tückische an den Tieren ist die Schutzschicht, die sie bedecken kann, damit sind sie recht unempfindlich gegenüber einigen Mitteln. Ebenfalls gemein: Wollläuse sind in der Lage, sich über sogenannte Jungfernzeugung zu vermehren, rund 600 Eier kann das Weibchen jeweils ablegen. Eine Wolllaus macht also nicht viel, werden es mehr, haben Sie aber definitiv ein Problem. Der Schaden entsteht durch Saugen an den Pflanzen und dabei abgesondertes Gift. Honigtau begünstigt zudem Rußtaupilz. So erkennen Sie Schmierlaus-Befall:
- Kleine, oft weiße Tiere an Blattachsen oder anderen versteckten Stellen.
- Blattverfärbungen und Einrollen der Blätter bis hin zu Blattverlust. Auch Blüten können Schaden nehmen.
- Klebrige Rückstände, sogenannter Honigtau.
- Weiße Spuren an den Topfinnenseiten.
- Ach Gespinste können sichtbar sein, die aber eher grob wirken, als hätte es auf die Pflanze geschneit und ganz anders aussehen als die von Spinnen oder Spinnmilben.
Entgegen manch anderem Schädling mag es die Schmierlaus lieber hart, sie befällt beispielsweise Grünlilien, Yucca, Gummibaum oder Orchidee. Selbst der Kaktus ist nicht sicher.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Schmierläuse bekämpfen: So werden Sie sie los
Idealerweise schleppen Sie sich die Tierchen gar nicht erst ein, daher sollte jede neue Zimmerpflanze kontrolliert werde und einige Wochen isoliert stehen. Haben Sie den Befall aber schon, ist längst nicht alles verloren. Einzelne Tiere können Sie ganz pragmatisch per Hand absammeln, doch oft sieht man nicht alle.
Folgende Methoden helfen gegen Wollläuse:
- Zunächst sollte die Pflanze isoliert werden, stark befallene Teile können Sie dabei direkt entfernen. Auch gründliches Abwaschen zu Beginn kann nicht schaden.
- Behandlung per Hand: Dazu nehmen Sie ein mit Spiritus getränktes Tuch und wischen die Tiere alle paar Tage ab. Alleine wird das oft nicht reichen.
- Bei Wurzelläusen muss die Erde komplett getauscht werden, säubern Sie vorsichtig auch die Wurzeln. Frisches Substrat kann vorher im Backofen sterilisiert werden.
- Nützlinge: Die beste Option sind natürliche Feinde, so fressen beispielsweise Marienkäferlarven Schmierläuse. Außerdem geeignet sind Florfliegenlarven und Schlupfwespen, wobei Florfliegen auch eine Reihe anderer Schädlinge vertilgen.
Bei größeren Pflanzenmengen im Haus sollten Sie ohnehin regelmäßig vorbeugend Nützlinge einsetzen, denn wie die Schmierlaus lebt so mancher Schädling lange unentdeckt. Haben Sie dagegen nur ein paar Pflanzen, ist regelmäßige Kontrolle nötig, idealerweise, wenn Sie gießen oder die Blätter reinigen. Zu viel Stickstoffdünger kann Wollläuse übrigens begünstigen.