Schildkröten im Garten halten: Im Freigehege fühlen sie sich wohl
Schildkröten wirken zwar pflegeleicht, brauchen aber sehr viel Aufmerksamkeit, genauso wie andere Haustiere. Und bleiben zudem für ein ganzes Leben.
Köln – Schildkröten sind beliebte Haustiere, die jedoch in der Pflege nicht ganz unkompliziert sind und bestimmte Bedingungen brauchen, um nicht zu erkranken. Besonders gut tut es den Tieren, wenn sie möglichst oft an der frischen Luft im Garten sein können. Damit dieser Aufenthalt jedoch für die Schildkröten sicher ist, müssen Gartenfans einige Vorüberlegungen treffen und bedenken, dass sie sich mit einer Schildkröte ein Haustier fürs Leben kaufen.
Schildkröten im Garten halten: So fühlen sich die Tiere bei Ihnen wohl
Schildkröten scheinen die perfekte Lösung zu sein, wenn sich Pflanzenfans ein Haustier wünschen, das nicht haart und wenig Arbeit macht. Doch den Kauf und die Pflege einer Schildkröte sollten Gärtnerinnen und Gärtner nicht unterschätzen, denn je nach Art brauchen Schildkröten unterschiedlich aufwendig präparierte Gehege und Auslaufmöglichkeiten sowie das passende Futter. Besonders wichtig zu beachten ist vor dem Kauf einer Schildkröte, dass die Tiere teilweise im Laufe ihres Lebens noch viel wachsen und den Käufer oder die Käuferin in der Regel ihr Leben lang begleiten. Es muss also klar sein, dass Schildkröten zwar pflegeleicht wirken, jedoch genau so viel Aufmerksamkeit benötigen wie andere Haustiere*.
Schildkröten im Garten halten: Das unterscheidet Landschildkröten und Wasserschildkröten
Grob lassen sich bei Schildkröten zwei Gruppen unterscheiden: Landschildkröten und Wasserschildkröten. In der Regel ist es leichter, Landschildkröten zu halten als Wasserschildkröten. Wasserschildkröten eignen sich also weniger gut als Haustiere.
Natürlich lässt sich auch nicht jede Landschildkröten-Art zu Hause halten, folgende Arten fühlen sich aber im Garten wohl:
- Griechische Landschildkröte
- Maurische Landschildkröte
- Breitrandschildkröte
- Pantherschildkröte
- Spaltenschildkröte
Diese fünf Exemplare zählen zu den Europäischen Landschildkröten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie mildere Temperaturen gewöhnt sind und draußen im Garten in einem speziellen Gehege gut überleben. Sogenannte Tropische Landschildkröten müssen das ganze Jahr über in einem großen Terrarium im Innenraum leben, da sie niedrigere Temperaturen nicht ertragen und draußen sterben würden.
Schildkröten im Garten halten: Die richtige Haltung
Ist die Wahl auf eine der Landschildkröten gefallen, kommt es auf die richtige Haltung an. Haben sich die Besitzerinnen und Besitzer für eine Haltung im Garten entschieden, ist es wichtig zu wissen, dass das nur in den warmen Monaten im Sommer möglich ist. In den Monaten, in denen die Temperaturen über 12 Grad Celsius liegen, können die meisten Schildkröten ohne Probleme im Garten im Freigehege verbringen.
Liegen die Temperaturen darunter, müssen sie ins sogenannte Frühbeet umziehen. Das ist ein besonderes Gehege, das geheizt und isoliert ist, sich aber dennoch draußen befindet. In diesem Frühbeet muss die Temperatur tagsüber mindestens 20 Grad Celsius betragen und nachts mindestens 14 Grad Celsius. Im Sommer können Gartenfreunde das Frühbeet einfach öffnen, die Temperatur passt sich dann an die natürliche Umgebungstemperatur an. Daneben ist es wichtig, eine UV-Lampe und Wärme-Lampe im Frühbeet zu installieren.
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Folgende Ausstattung muss ein Freigehege haben:
- Steine
- Sonnen- und Schattenplätze
- Versteckmöglichkeiten
- Wasserstelle
- Futterstelle
Besonders wichtig ist eine Umzäunung um das Freigehege. Ansonsten sind die Schildkröten Vögeln, Katzen und anderen Feinden schutzlos ausgeliefert. Außerdem können sich die Tiere so verirren und verschwinden. Schildkröten fühlen sich besonders wohl, wenn sie ihr Leben lang an einem Ort bleiben. Ständige Ortswechsel machen die Tiere auf Dauer krank.
Für den Winter ziehen die meisten Schildkröten dann in den Keller oder Kühlschrank. Was komisch klingt, hilft den Tieren jedoch. Denn ist es kalt genug, fallen sie in eine Kältestarre. Währenddessen nimmt die Schildkröte keine Nahrung zu sich, scheidet aber noch etwa einen Monat lang Kot aus. Laut Planet-Wissen gräbt sich die Schildkröte danach ein. Am besten verträgt die Schildkröte die Winterzeit in einem Kühlfach, das eine Temperatur zwischen vier und sechs Grad Celsius hat. Haustierbesitzer hüllen die Schildkröte dafür am besten in Moos und Blätter ein und legen sie vorsichtig in den Kühlschrank.
Schildkröten im Garten halten: Das richtige Futter
Schildkröten sind beim Futter wählerisch. Am besten funktioniert die Ernährung der Tiere, wenn sie sich an deren natürlichen Fressverhalten orientiert. In der Regel bietet sich eine vegetarische Ernährung an, die beispielsweise aus Löwenzahn, Klee, Huflattich oder Spitzwegerich besteht. Ohne genügend Vitamine und Mineralstoffe geht es den Schildkröten schnell schlecht. Experten raten zudem deutlich davon ab, den Tieren Küchenabfälle, Brötchen oder Gemüse und Obst zu verfüttern. Zusätzliche Kalziumpräparate helfen den Tieren dabei, ihren Kalziumhaushalt aufrechtzuerhalten. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.