Schädlingsbekämpfung mit Hubschrauber: Mecklenburg-Vorpommern sprüht gegen Eichenprozessionsspinner
Die Raupe des Eichenprozessionsspinners kann für die menschliche Gesundheit zu einem Problem werden. Biozide sollen die Schädlinge in Schach halten.
Ludwigslust-Parchim – Ein ausgiebiger Spaziergang in der Natur ist in der Regel immer eine gute Idee. Achtsam sollten Gartenfans aber dabei trotzdem sein und ihre Schritte lieber an Eichenwäldern vorbei lenken. Denn ab Ende April wachsen dort die Raupen des Eichenprozessionsspinners heran, deren Härchen der menschlichen Haut extreme Schäden zufügen kann. In Mecklenburg-Vorpommern bekämpfen Experten die Tiere nun sogar mit dem Hubschrauber, mit dessen Hilfe sie Biozide verteilen.
Schädlingsbekämpfung mit Hubschrauber: Mecklenburg-Vorpommern sprüht gegen Eichenprozessionsspinner
Die Gefahr steckt bei den Eichenprozessionsspinnern im Kleinen, denn die ausgewachsenen Nachtfalter können den Menschen nichts mehr anhaben. Die Raupen hingegen entwickeln laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) ab dem dritten Larvenstadium viele kleine Härchen am Rücken, mit denen die menschliche Haut besser nicht in Kontakt kommen sollte. Die Härchen enthalten das Eiweißgift Thaumetopoein. Bei Menschen löst dieses Gift folgende Reaktionen aus:
- Starker Juckreiz
- Hautentzündungen
- Nesselsucht
- Schwindel
- Benommenheit
- Augenreizung
- Atemnot
Finden die Härchen über die Atemwege in den Körper, kann die Reaktion besonders stark ausfallen. Daneben sind vor allem die Augen eine Schwachstelle des Menschen. Daher weisen Ärzte auch immer wieder darauf hin, sich nicht in oder an die Augen zu fassen, wenn Patienten mit dem Eichenprozessionsspinner in Kontakt gekommen sind. Duschen Sie warm und waschen Sie Ihre Kleidung bei 60 Grad Celsius, das zerstört das Gift der Raupen.

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Schädlingsbekämpfung mit Hubschrauber: Bundesland kämpft gegen Ausbreitung
Der Klimawandel sorgt seit Jahren für immer höhere Temperaturen auch in nördliche Regionen. Für den Eichenprozessionsspinner sind das optimale Bedingungen, um sich zu vermehren. So zum Beispiel auch im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Um die Menschen vor Verletzungen zu schützen, setzt die Behörde dort nun Hubschrauber ein, die Biozide gezielt und auf weiten Flächen verteilen sollen. Die Biozide sorgen dafür, dass die Raupen nichts mehr fressen und sterben. Die Behörde will auf diese Weise etwa 75 Kilometer des Landkreises besprühen.
Um ihr Ziel auch wirklich zu treffen, fliegen die Hubschrauber recht tief. Daher empfiehlt die Behörde Tierhaltern, den Einsatzort mit ihren Tieren möglichst zu meiden und Tiere aus Landwirtschaften im Stall zu lassen. Das ist jedoch nur eine Vorsichtsmaßnahme, denn das Biozid ist für Insekten und Menschen sowie Pflanzen ungefährlich. Normale Hausmittel helfen gegen die Raupen nicht. Der Landkreis geht bereits zum zweiten Mal gegen die Raupen vor, da sich die Tiere stark vermehren und die Brennhaare der Raupen sich auch durch Wind verteilen, sodass Menschen ihnen nicht immer ausweichen können.