Schädlinge im Gewächshaus: Nützlinge vertreiben die Tiere
Schädlinge im Gewächshaus breiten sich schneller aus, als so mancher Gartenfan gucken kann. Doch mit den richtigen Tricks lassen sie sich eindämmen.
Im Winter bietet das Gewächshaus vielen Pflanzen wie etwa Wintersalaten Schutz. Auch im Sommer lohnt sich das Häuschen, denn dort sind Pflanzen vor Wind, Regen und Hagel geschützt. Doch nicht immer übersteht das Gemüse den Sommer im Gewächshaus unbeschadet. Denn im warmen, feuchten Klima fühlen sich auch Schädlinge wohl. Viele von ihnen lassen sich aber gut auf natürliche Art und Weise bekämpfen.
Schädlinge im Gewächshaus: So werden Sie die Tiere wieder los

Ein Gewächshaus, das der Sonne voll ausgesetzt ist, heizt sich im Sommer ordentlich auf. Für viele Pflanzen im Gewächshaus ist das genau das Richtige, beispielsweise für Melonen oder Ananas. Doch das feucht-warme Klima im Gewächshaus fördert nicht nur Pflanzen, sondern auch Schädlinge. Wer im Sommer nicht regelmäßig lüftet, der hat die unerwünschten Gäste noch viel schneller an Gemüse und anderen Pflanzen.
Laut der Landwirtschaftskammer NRW finden sich folgende Schädlinge im Gewächshaus am häufigsten:
- Blattläuse
- Spinnmilben
- Weiße Fliege
- Thripsen
Deswegen ist es wichtig, auch im Sommer regelmäßig Kontrollrunden durch das Gewächshaus zu drehen. So erkennen Gartenfans einen Befall sehr schnell und können ihren Pflanzen frühzeitig helfen.
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Schädlinge im Gewächshaus: So erkennen Sie die einzelnen Schädlinge
Fast jeder Schädling hinterlässt ein eigenes Schadbild an den Pflanzen. Die oben genannten, häufigsten Vertreter im Gewächshaus erkenne Gärtnerinnen und Gärtner an folgenden Merkmalen:
- Blattläuse: Bei einem Befall mit Blattläusen kräuseln sich die Blätter und tragen teilweise gelbe Flecken. Da die Blattläuse sogenannten Honigtau ausscheiden, locken sie noch Rußtaupilze an. Sie zerstören das Blatt zusätzlich. Blattläuse sitzen in der Regel an der Blattunterseite in Gruppen, die sich bei Wärme und Feuchtigkeit schnell vermehren.
- Spinnmilben: Spinnmilben sind sehr klein, sodass statt des Tieres an sich eher sein Schadbild erkennen lässt. In den Blattachseln und Blatträndern bilden sich kleine Gespinste. Außerdem sind auf den Blättern kleine, weiße Punkte zu erkennen. Im letzten Stadium rollen sich die Blätter ein und fallen ab.
- Weiße Fliegen: Zu Beginn eines Befalls der Weißen Fliege kleben die Blätter und tragen nach einiger Zeit dunkel Stellen. Grund dafür ist ebenfalls wie bei den Blattläusen der von den Weißen Fliegen ausgestoßene Honigtau, der Rußtaupilze anlockt. Bei einem starken Befall wächst die Pflanze irgendwann nicht mehr weiter.
- Thripse: Die Blätter sind bei einem Thripse-Befall mit gelben und silbrig-grauen Sprenkeln überzogen. Sogar Blüten können von diesen Formen überzogen sein. Thripse sind meist an der Blattunterseite zu erkennen, sie haben einen länglichen Körperbau.
Haben Gärtnerinnen und Gärtner den richtigen Schädling identifiziert, können sie im nächsten Schritt gezielt gegen die Schädlinge im Gewächshaus vorgehen.
Schädlinge im Gewächshaus: So vertreiben Sie die Störenfriede
Liegt bereits ein Befall vor, so empfiehlt die Landwirtschaftskammer NRW, gegen die Schädlinge im Gewächshaus mit Nützlingen vorzugehen. Folgende Nützlinge halten die Schädlinge in Schach:
- Blattläuse: Schlupfwespen (Aphidius-Arten), Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) und die Räuberische Gallmücke (Aphidoletes aphidimyza). Daneben hilft auch das intensive Aroma von Knoblauch gegen Blattläuse.
- Spinnmilben: Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) (Amblyseius californicus)
- Weiße Fliegen: Schlupfwespe (Encarsia formosa)
- Thripse: Raubmilbe (Amblyseius cucumeris) oder Raubwanzen (Orius-Arten)
Die entsprechenden Tiere gibt es in der Regel im Internet oder im Fachhandel zu kaufen. Vom Einsatz von Chemikalien sollten Gartenfreunde absehen, denn die zerstören nicht nur Schädlinge, sondern töten auch andere Tiere ab. Es hilft außerdem, das Gewächshaus etwas zu beschatten beziehungsweise direkt an einem Ort im Garten aufzustellen, an dem größere Bäume Schatten spenden.