Schädlinge im Gemüsebeet: Diese lästigen Tiere können die Ernte ruinieren
Das eigene Gemüse ist der Traum vieler Gartenfans. Doch ob Garten oder Balkon – Schädlinge versuchen unser Gemüse zu fressen. Das sind die häufigsten Schädlinge im Beet.
München – Eigenes Gemüse ist etwas Tolles. Es spart den Gang in den Supermarkt, bei Bio-Qualität wissen wir, was drin ist und selbst angebaute Früchte schmecken einfach besser. Doch was, wenn es im Gemüsebeet plötzlich krabbelt, fliegt oder die Pflanzen Fraßspuren aufweisen? Dann haben Sie es mit Schädlingen zu tun und davon gibt es einige.
Schädlinge im Gemüsebeet: Diese kommen am häufigsten vor
Schädlinge sind weder bei Gärtnerinnen und Gärtnern noch bei Zimmerpflanzen-Fans gern gesehen. Sie fressen an unseren Pflanzen und richten einzeln betrachtet wenig Schaden an. Doch meist treten Schädlinge in Horden auf und die können schlimmstenfalls auch die ganze Gemüseernte ruinieren. Fachbetriebe arbeiten daher mit Pestiziden oder natürlicher Schädlingsbekämpfung in Form von Nützlingen. Je nach Schädling hilft auch nur das Abschneiden der befallenen Teile. Gärtnerinnen und Gärtner sollten das spätestens bei Befall auch tun, so greifen die Tierchen nicht auf anderes Gemüse über.
Das sind die häufigsten Schädlinge im Gemüsebeet und Methoden zur Bekämpfung:
- Gemüsefliegen: Zu den Gemüsefliegen gehört beispielsweise die Möhrenfliege, deren Maden die Wurzeln junger Pflanzen abfressen*. Das ganze Gemüse kann dabei geschädigt werden. Kulturschutznetze sind das Mittel der Wahl und auch die passende Fruchtfolge ist wichtig. Neben der Möhrenfliege gibt es beispielsweise die Zwiebelfliege und die Kohlfliege. Ein Vorteil: Möhrenfliegen mögen Zwiebeln nicht, Zwiebelfliegen mögen Möhren nicht. Diese Pflanzen sind also ideale Beetpartner.
- Blattläuse: Sie können zur wahren Plage werden, normalerweise dezimieren Tiere den Blattlaus-Bestand aber selbst. Einige sinnvolle Hausmittel gegen Blattläuse haben wir hier aufgelistet.
- Erdflöhe: Erdflöhe sind eigentlich Käfer und die fressen als Larven erst mal Wurzeln, als erwachsene Tiere dann Blätter. Typisch sind der Fensterfraß oder viele kleine Löcher in den Blättern. Was bei gesunden und alten Pflanzen nur der Optik schadet, kann Jungpflanzen aber ruinieren. Igel fressen die Tierchen gerne und sind daher ideale Nützlinge im Garten, auch Schlupfwespen und Laufkäfer haben die Flöhe zum Fressen gern. Kulturschutznetze sind ebenfalls eine gute Idee. Regelmäßiges Lockern und Gießen der Erde mögen die Tiere auch nicht besonders, denn sie mögen es ruhig. Mischkulturen sind außerdem eine gute Idee. Erdflöhe gehören somit zu den harmloseren Zeitgenossen.
- Drahtwürmer: Drahtwürmer sind die Larven des Schnellkäfers. Wenn vor dem Beet eine Wiese vorhanden war, können die Käfer zur Plage werden und sich über Salat, Mais, Tomaten, Kartoffeln und einiges mehr hermachen. Sogar in Blumentöpfen können Drahtwürmer vorkommen. Der Schaden entsteht durch Fraß an den Wurzeln oder Zwiebeln, angefressene Wurzeln und runde Bohrlöcher sind ein typisches Schadbild. Die Pflanzen welken und haben kaum mehr Wurzeln übrig. Vorbeugend kann es helfen, die ersten Jahre im neuen Beet auf gefährdete Pflanzen zur verzichten und den Boden gründlich zu lockern. Umgraben und Absammeln der Schädlinge per Hand ist eine Option bei Befall. Natürliche Feinde von Drahtwürmern sind außerdem Igel, Spitzmaus, Maulwurf, Schlupfwespe, Vögel und einige mehr. Ringelblume und Tagetes sind außerdem als Pflanzen im Gemüsebeet sinnvoll, da sie giftig für Drahtwürmer sind. Kalkstickstoff vor dem Pflanzen ist ebenfalls eine gute Idee.
- Kartoffelkäfer: Der Kartoffelkäfer kann Nachtschattengewächse wie Tomaten und Kartoffeln schädigen. Als Larve wie auch als erwachsenes Tier frisst er schlimmstenfalls die ganze Pflanze kahl. Skelettierte Blätter und Lochfraß sind Teil des Schadbilds. Natürliche Feinde sind etwa Laufkäfer und Kröten, die Gartenfans gezielt anlocken können. Kulturschutznetze sollten frühzeitig angebracht werden und wenn Sie Eier finden, sollten Sie diese direkt entfernen. Einhalten der Fruchtfolge und gründliches Umgraben des Beetes vor dem Pflanzen helfen ebenfalls. Biologische Mittel helfen notfalls auch, Sie können aber auch einfach Larven und Käfer absammeln.
- Verschiedene Kohl-Schädlinge: Bei Kohl kommen vor allen die Raupen des Kohlweißlings vor, ebenso die Kohldrehherzmücke. Die Raupen des Kohlweißlings verzehren die Blätter der Pflanze und können notfalls mit biologischen Präparaten bekämpft werden. Die Kohldrehherzmücke beziehungsweise deren Larven können schlimmstenfalls für kompletten Ernteausfall sorgen, denn sie können die Kopfbildung stören. Vorbeugend kann der Anbau auf windoffenem, trockenem Gelände helfen, der Pflanzabstand sollte natürlich auch eingehalten werden. Kulturschutznetze sind ebenfalls für Kohlarten sinnvoll, ebenso Mulchen direkt nach der Ernte. Auch einige Pflanzenschutzmittel eignen sich.
- Nacktschnecken: Nacktschnecken fressen gern an unserem Gemüse, vor allem mögen sie Salat. Gegen Schnecken gibt es spezielle Schneckenzäune, schneckenresistente Pflanzen und einige weitere harmlose Mittel zur Schneckenbekämpfung. Vor allem die Genetzte Ackerschnecke, die Spanische Wegschnecke und die Gartenwegschnecke sind häufige Schädlinge im Garten*.
- Weiße Fliege: Die weiße Fliege heißt eigentlich Schildlaus und sitzt gerne an den Blattunterseiten, wo sie den Pflanzensaft aussaugt. Die Blätter rollen sich ein, verfärben sich gelb und schlimmstenfalls stirbt die ganze Pflanze ab. Auch Rußtaupilz wird durch die Ausscheidungen begünstigt. Gegen die weiße Fliege gibt es Nützlinge wie Florfliegenlarven, Raubwanzen, aber auch Spinnen, Marienkäfer und mehr. Die können Gartenfans gezielt anlocken. Zudem stärken die passenden Wachstumsbedingungen die Pflanze. Abspritzen mit einem Wasserstrahl kann als erste Maßnahme auch helfen.
- Wühlmäuse: Wühlmäuse sind häufig bei falsch angelegten Hochbeeten ein Problem. Denn ohne Wühlmaussperre kommen sie ungehindert ins Beet. Wühlmäuse fressen dann Pflanzenwurzeln und freuen sich vor allem über Wurzelgemüse wie Möhren. Die Tierchen können Sie durch Gitter vom Hochbeet fernhalten oder mit Pflanzen verscheuchen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kulturschutznetze immer eine gute Idee beim Gemüseanbau sind. Vor allem bei größeren Beetreihen lohnen sie sich. Zudem sollten Gartenfans, die keine Pestizide einsetzen wollen, auf Nützlinge setzen und diese gezielt in den Garten locken. Mit genügend Nützlingen werden auch die Schädlinge es nicht schaffen, die ganze Ernte zu ruinieren. Im Handel gibt es zudem Nützlings-Sets zu kaufen, die Gartenfans gezielt bei befallenen Pflanzen anwenden können. *Merkur.de und hna.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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