Raben im Garten: Vertreiben – oder von ihnen lernen?
Auch wenn man es nicht vermutet – Raben sind alles andere als aggressive Allesfresser. Beobachtet man die Tiere, kann man sogar von ihnen lernen.
München – Sie sind groß, laut und wirken auf manche Menschen sogar furchteinflößend: Raben haben von allen Vögeln den schlechtesten Ruf. Doch auch wenn das Tier, das zu der Familie der Sperlingsvögel zählt, auf den ersten Blick aggressiv wirkt, so ist es laut neuester Erkenntnisse von Forschern außerordentlich intelligent.
Raben im Garten: Vertreiben – oder von ihnen lernen?

Viele Gärtnerinnen und Gärtner legen es mehr darauf an, Raben aus ihrem Garten zu vertreiben, als sie vielleicht genauer zu studieren. Schließlich sind die Tiere nicht nur laut und machen unter Umständen Dreck, sie vergreifen sich auch am Gemüse.
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Raben können jedoch komplex denken, wie eine Studie der University of Auckland in Neuseeland laut dem Bayerischen Rundfunk („BR“) herausgefunden hat. „Stellen Sie sich vor, Sie blicken von oben auf einen Wald hinab und sehen, wie sich die Äste und Blätter eines Baumes bewegen, obwohl kein Wind weht“, fordert Alex Taylor von der University of Auckland in Neuseeland auf. Auch begreifen Raben den Unterschied zwischen einem Ast, der sich durch den Wind bewegt und einem Menschen, der sich in der Nähe des Astes aufhält und den Ast bewegt. Vor allem in freier Wildbahn kann den Vögeln laut BR ein solch abstraktes Denken einen großen Überlebensvorteil verschaffen. Das sind weitere Eigenschaften der schwarzen Vögel:
- Raben sind echte Familientiere, ganz und gar nicht, wie die sich eingebürgerte Bezeichnung der „Rabeneltern“ vermuten lässt. Raben sorgen sich sogar jahrelang um den Nachwuchs und unterrichten diese in der Nahrungsbeschaffung.
- Wissenschaftler aus Schweden haben laut BR zudem untersucht, wie gut Raben planen können. Die Raben lernten es in einem Experiment, einen Stein in den Schnabel zu nehmen und ihn in ein kleines Eisenrohr fallen zu lassen, da sie auf diesem Wege eine essbare Belohnung bekamen.
- Nicht nur das: Raben erkennen sogar Gesichter wieder und können so, beispielsweise nach einer Fangsituation, noch Jahre später die Menschen identifizieren, die sie eingefangen haben. Sogar die Raben, die dies mit beobachtet haben, fürchteten sich laut Studie noch vor diesen Menschen.
- Haben Sie also kein empfindliches Gemüse im Garten oder decken dieses mit Netzen ab, können Sie den Tieren besonders in den frühen Abendstunden zusehen, wie sie Gruppen bilden oder waghalsige Flugmanöver absolvieren. Raben und Krähen sind nämlich ausgezeichnete Flieger.