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Osterfeuer: Vorsicht – Totholz ist wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten

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Von: Jasmin Farah

An Ostern prasselt es vielerorts: Dann werden wieder Osterfeuer als großes Spektakel entzündet. Sehr zum Leidwesen der Umwelt – und vieler Tiere.

Berlin – Endlich wieder Osterfeuer: In vielen Regionen lodert es nach zwei Jahren Corona-Pause an den Feiertagen auf Feldern, in Gärten oder öffentlichen Plätzen und zieht eine Schar Schaulustiger an. Diese versammeln sich mit Freunden und Familie um das Spektakel und sehen dabei zu, wie der brennende Holzhaufen allmählich immer kleiner wird.

Osterfeuer: Vorsicht – Totholz ist wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten

Das Osterfeuer ist eine jahrhundertealte christliche Tradition, die üblicherweise in der Nacht von Ostersamstag zu Ostersonntag gefeiert wird. Mit ihr wird das Ende der Fastenzeit eingeläutet. Das Feuer steht dabei symbolisch für das Licht der Welt, also Jesus Christus, der auferstanden ist. Was für die einen ein großer Spaß ist, stellt für die Natur allerdings ein großes Problem dar.

Drei Personen stehen vor einem Osterfeuer. (Symbolbild)
Bei einem Osterfeuer kommen viele zusammen und feiern. Zum Leidwesen der Natur. (Symbolbild) © Willi Rolfes/Imago

Schließlich wird durch das lodernde Feuer mit Holz und/oder Gartenabfällen sehr viel Feinstaub in die Umwelt abgegeben. Beim Verbrennen eines größeren Haufens können nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland innerhalb von nur sechs Stunden so viel Rauch und Rußpartikel ausgestoßen werden wie 250 ältere Autobusse an einem Tag.

Osterfeuer: Besser erst vor dem Anzünden aufstapeln

Doch ein Osterfeuer, wofür Totholz und morsches Gehölz aus dem Wald und Garten gesammelt und dann zu einem großen Haufen geschichtet wird, beraubt einiger Tiere wichtigen Lebensraum. Allen voran Hirschkäfern, die sich in altem Holz einnisten, um dort Eier zu legen. Die Larven ernähren sich dann von dem morschen, feuchten Holz, was für Gartenfreunde nützlich ist, wenn es zudem von Pilzen befallen ist.

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Doch auch andere Insekten und einige Vogelarten wie das Rotkehlchen nutzen Totholz als Verstecke oder Brutplätze, um ungestört nisten zu können. Daher ruft der Naturschutzbund (NABU) jetzt dazu auf, das Osterfeuer erst kurz vor dem Anzünden aufzustapeln. Das entspreche auch den Vorgaben des Artenschutzes. Haufen aus dem vergangenen Jahr sollten Sie besser aber nicht mehr anzünden. Zu groß ist die Gefahr, dass sich darin bereits Tiere wie Igel einen Unterschlupf gesucht haben. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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