Nistkästen im Winter: Deshalb sollen Sie unbedingt welche aufhängen
Im Winter frieren auch die Singvögel im Garten, vor allem bei Frost. Um ihnen die Kälte erträglicher zu machen, sollten Sie unbedingt auch jetzt noch Nistkästen aufhängen.
Berlin – Was machen Singvögel eigentlich im Winter? Diejenigen, die nicht in wärmere Gegenden fliegen, müssen sich bei uns mit den eisigen Temperaturen arrangieren. Gartenfreunde, die ihnen im Winter etwas helfen möchten, können Nistkästen anbringen.
Nistkästen im Winter: Deshalb sollen Sie jetzt welche aufhängen und das sollten Sie beachten
Grundsätzlich sind unsere Singvögel natürlich die hiesigen Winter gewöhnt und haben auch ihre Nahrungssuche dem Angebot angepasst, auch passende Schlafplätze und Verstecke finden sie. Theoretisch zumindest, denn der Rückgang der Insekten und mangelndes Angebot natürlicher Futterpflanzen in Gärten und auf Feldern sind auch im Winter ein Problem.
Was die Vogelfütterung angeht, so können Sie mit einer Futterstelle und passendem und eventuell selbst gemachtem Vogelfutter die Tiere unterstützen. Im Frühjahr angebaute Futterpflanzen für Vögel werden auch in Herbst und Winter von den Tieren noch abgeerntet. Verstecke bieten Vogelschutzgehölze. Kalt bleibt es aber dennoch.
In einer kalten Nacht kann ein Vogel bis zu zehn Prozent seines Körpergewichts verlieren, gibt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) an. Dann gilt erst mal: Fressen und die Energiereserven aufstocken. Helfen können Sie den gefiederten Gartenbewohnern mit einem Nistkasten für die Nacht. Entweder der hängt schon das ganze Jahr und bleibt draußen oder Sie bauen oder kaufen ihn jetzt.
Nistkästen im Winter: Das müssten Sie beachten
Bekannte Nistkästen werden die Vögel bei Bedarf ohnehin aufsuchen. Bei der Reinigung besteht Uneinigkeit zwischen Vogelfans. Manche raten zur Reinigung nach der letzten Brut im Herbst, merkur.de* nennt beispielsweise den September als geeigneten Monat für die Reinigung des Nistkastens. Andere tendieren zum Frühjahr als guten Zeitpunkt, kurz bevor der Kasten wieder bezogen wird. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sagt dazu aus, dass die Gefahr durch Parasiten im Winter geringer einzuschätzen sei als der Nutzen durch den warmen Schlafplatz. In den sozialen Medien wird daher aktuell dazu geraten, Nistkästen aufzuhängen.
Ob Sie den Nistkasten nun kaufen oder selbst bauen, bleibt Ihnen überlassen. Der NABU gibt Tipps für die Auswahl des richtigen Nistkastens und nennt dabei auch wichtige Punkte:
- Achten Sie darauf, dass der Kasten nicht zu klein ist: Minimal zwölf mal zwölf Zentimeter sollte die Grundfläche laut NABU betragen.
- Der richtige Kasten für den richtigen Vogel: Dabei muss vor allem die Größe des Einfluglochs stimmen, alleine schon Blau- und Kohlmeise brauchen unterschiedliche Größen. Informieren Sie sich also je nach Vogelart im Garten zuerst und kaufen oder bauen dann den entsprechenden Kasten. Manche Anbieter bieten auch austauschbare Ringe für das Einflugloch an.
- Die Kastengröße: Hier nennt der NABU einen Mindestabstand von 17 Zentimetern zwischen Einflugloch und Boden des Kastens, ansonsten hätten Jäger wie Katzen leichtes Spiel mit dem Pfoten. Auch Sitzstangen sollte aus diesem Grund vermieden werden.
- Die Reinigung: Hier rät der NABU unbedingt zu Kästen, die Sie öffnen können, um sie zu reinigen.
- Das Material: Plastik sei zu vermeiden, so der Expertentipp, besser sei raues Naturholz.
Darüber hinaus kann auch ein Schutz gegen Feinde nicht schaden. Wenn es nicht Katze oder Marder sind, so versuchen auch Spechte gelegentlich, einen Nistkasten zu übernehmen und das Loch zu vergrößern. Die Vögel stört eine fehlende Sitzstange übrigens gar nicht, sie halten sich am Einflugloch fest.
Wir raten zu Bastelsets vom Profi. Kaufen Sie lieber Nistkästen, die von Naturschutzorganisationen oder Vogelexperten entwickelt wurden und nicht gleich das billigste Set im Internet. Scharfkantig oder spitz sollte im Kasten gar nichts sein. Am richtigen Nistkasten werden Sie lange Freude haben und die Vögel hoffentlich im kommende Jahr eine erfolgreiche Brut.
Noch ein paar niedliche Fakten zum Abschluss: Laut LBV bilden Zaunkönige im Winter sogar „Kuschelgruppen“ und Spatzen kuscheln sich laut NABU gerne in selbstgebaute Winternester ein. Wollen Sie noch mehr für Wildtiere im Winter tun? Igel sollten um diese Jahreszeit nicht mehr unterwegs sein, Eichhörnchen dagegen können sich schonmal im Garten blicken lassen und freuen sich über Nüsse. Andere Wildtiere dürfen Sie aber nicht immer füttern, das hängt von Ort und Tierart ab. Und der Buntspecht stellt im Winter sogar seine Fressgewohnheiten um. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.