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Motten im Zimmer: Einfach einfangen in vier Schritten

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Von: Anna Katharina Küsters

Motten besuchen viele Gartenfreunde im Sommer und Herbst. Sind die Fenster nicht verschlossen, finden sie den Weg zur Deckenlampe garantiert.

Berlin – Sobald im Sommer die Sonne untergeht und nur noch ein leichter Streifen Licht am Horizont zu sehen ist, zieht Motten jede Lichtquelle magisch an. Sei es das Terrassenlicht, die Leselampe am Bett oder Kerzen auf dem Esstisch – nur allzu schnell schwirren viele von ihnen beharrlich ums Licht herum. Dabei können die unterschiedlichen Motten teilweise handgroß werden und tragen wunderschöne Muster auf ihren Flügeln. Die Wohnung oder das Haus sind dennoch der falsche Ort für sie. Deswegen sollten Gartenfans die Tiere vorsichtig entfernen.

Motten im Zimmer: So entfernen Sie das Insekt schnell und tierfreundlich

Motten lösen bei vielen Menschen Ekel statt Faszination aus. Denn haben sich die Tiere erst einmal in die Wohnung oder das Haus verirrt, sind sie schwer wieder einzufangen. Zudem schwirren sie ziellos und aufgeregt durch den Raum, wobei es schwerfällt, die Tiere genauer zu betrachten. Denn eigentlich sind Motten filigrane, teils schön gemusterte Insekten. Viele Tiere, die in der Umgangssprache zu den Motten zählen, sind eigentlich Nachtfalter und somit teils auch Schmetterlinge.

Anders als beispielsweise Lebensmittelmotten, leben Nachtfalter in der Regel im Garten, also draußen*. Besonders häufig treffen Gärtnerinnen und Gärtner hierzulande laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf die Gamma-Eule. Sie ist ein Schmetterling und zählt zur Familie der Eulenfalter. Ihr Markenzeichen ist ein kleines, weißes Y auf ihren Flügeln, das auch an das griechische Gamma erinnert. Wer dieses Zeichen entdeckt, kann sie auch klar vom Taubenschwänzchen unterscheiden.

Die Gamma-Eule, auch Autographa gamma genannt, erreicht mit ausgebreiteten Flügeln eine Spannweite von etwa vier Zentimetern und treibt sich im Gegensatz zu vielen anderen Nachtfaltern teils auch tagsüber im Garten auf der Suche nach Nahrung herum. Besonders gerne mag die Gamma-Eule neben der Dunkelheit auch schwüle, heiße Tage. Fliegt sie eine Blüte an, muss sie sich im Gegensatz zum Taubenschwänzchen kurz mit ihren beiden Vorderbeinen an der Blüte festhalten, um Nahrung aufzunehmen.

Motten im Zimmer: Faszination Licht

Besonders oft finden Gartenfreunde die Insekten zwischen Mai und Oktober. Dann kann es auch schnell dazu kommen, dass sich die Gamma-Eule mal ins Schlafzimmer oder Wohnzimmer verirrt. Denn von starken Lichtquellen fühlt auch sie sich angezogen. Warum Motten diesen extremen Drang zum Licht haben, ist wissenschaftlich bisher noch nicht geklärt.

Forschende vermuten jedoch, dass sich Nachtfalter in der Regel während ihres Geradeausflugs am Licht des Mondes orientieren. Dabei fliegen sie immer in einem bestimmten Winkel zum Mondlicht. Laut dem Südwestrunfdunk (SWR) ist der aber längst nicht mehr die stärkste Lichtquelle in der Umgebung der Motten, künstliches Licht überscheint in der Dunkelheit an vielen Stellen das Mondlicht. Daher orientieren sich Motten dann an diesem Licht und versuchen, in einem Winkel von etwa 40 Grad um die Lichtquelle herumzufliegen. Das endet unweigerlich darin, dass das Insekt irgendwann seine Orientierung verliert und verendet.

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Zu sehen ist eine braune Motto, die Gamma-Eule, auf einem grünen Blatt in Nahaufnahme (Symbolbild).
Das weiße Y auf beiden Flügeln ist das Erkennungszeichen der Gamma-Eule (Symbolbild). © imagebroker/schauhuber / Imago

Motten im Zimmer: Vorsichtig nach draußen setzen

Ein Grund, weswegen Gartenfreunde die verirrten Insekten dringend nach draußen setzen sollten. Auch wenn der Ekel noch so groß ist. So fangen Gärtnerinnen und Gärtner Motten am besten ein:

Gehen Gartenfans so vor, kann der Motte nichts passieren und der anstrengende Flug ums Licht herum ist schnell beendet. Präventiv können Gartenfreunde auch getrockneten Lavendel, Knoblauch oder andere Lebensmittel und Pflanzen aufhängen, die stark riechen. Motten meiden den intensiven Geruch dann meistens. Übrigens lassen sich nicht nur Motten, sondern auch Wühlmäuse mit bestimmten Gerüchen wie Essig vertreiben. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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