Maikäfer-Plage: So sehr leiden die Bauern unter dem Schädling
Der Maikäfer ist grundsätzlich kein Schädling – nur wenn er in Horden auftritt, ist er ein Problem. So wie in diesem Jahr in Bayern zum Beispiel.
Altöltting – Maikäfer starten im späten Frühling, am liebsten im Monat Mai ihren Flug. Dann legen sie ihre Eier am Boden ab, aus denen im nächsten Jahr die neue Generation Maikäfer schlüpft. Dieses Spektakel passiert nicht jedes Jahr, doch 2021 ist es wieder so weit. Was die einen freut, bereitet den anderen Sorgen. Denn in großen Mengen zerstören die Maikäfer ganze Felder und fressen alles nieder.
Maikäfer-Plage: Deswegen leiden Bauern in Bayern zurzeit unter den Schädlingen
Nähert sich ein Maikäfer, hören ihn aufmerksame Gartenfreunde schon recht früh. Das Tier brummt beim Fliegen deutlich und kündigt sich so schon meist an, bevor es überhaupt zu sehen ist. Es ist dabei ganz normal, dass alle vier Jahre ein sogenanntes Maikäferjahr stattfindet. Das bedeutet, dass nach drei eher ruhigen Jahren das vierte ein besonders hohes Aufkommen der Tiere zu verzeichnen hat.
Das ist mit der Entwicklung der Käfer zu erklären, die sich über vier Jahre hinzieht. Laut dem BUND Naturschutz in Bayern gräbt sich der Käfer erst nach vier Jahren aus dem Boden aus. Daraufhin schwärmen die Männchen in der Dämmerung aus, um sich eine Partnerin zu suchen. Unterstützung bekommen die Männchen dabei von etwa 50.000 Geruchsnerven auf ihren sieben Fühlerblättchen, sodass sie die Weibchen auf weite Entfernung hin riechen können.
Nach der Paarung stirbt das Männchen. Die Weibchen hingegen graben sich nach der Reifung ihrer Eier in den Boden ein und legen dort etwa 50 Eier ab. Daraus schlüpfen dann nach einiger Zeit die sogenannten Engerlinge, die sich von Pflanzenwurzeln ernähren. Über einen Zeitraum von zwei Jahren fressen und knabbern die Larven also jegliches Wurzelwerk an, das sie zwischen die Zähne bekommen. Besonders kurz vor der Verpuppung kann so ein großer Fraßschaden entstehen, der besonders die Ernte von Bauern gefährdet. Im Herbst schlüpfen die Käfer dann und graben sich im Frühjahr aus der Erde aus.
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Maikäfer-Plage: So hart trifft es die Bauern 2021
Die Käfer fliegen meist in Schwärmen los, sodass sich das Brummen zu einem lauten Summen steigern kann. Gefährlich sind die Käfer für den Menschen so direkt nicht. Maikäfer sind nicht die größten Flugkünstler, weswegen das laute Fluggeräusch entsteht*. Da das Frühjahr bisher recht kalt war, kommt es nun zum vermehrten Schlüpfen der Käfer. Bauern fürchten deswegen besonders das nächste Jahr. Denn dann sind die Eier der nächsten Generation Maikäfer im Boden und die Tiere können sich über die Pflanzenwurzeln hermachen.
Laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) ist in Bayern vor allem der Feldmaikäfer verbreitet. Besonders viele Maikäfer finden Gartenfreunde in folgenden Gebieten:
- Niederbayern: in Breitenberg, Sonnen, Hauzenberg und Neureichenau
- Oberbayern: in Reichling im Landkreis Landsberg/Lech und auf der Fraueninsel im Chiemsee
- Unterfranken: im Spessart im gesamten Talkessel um Hessenthal-Mespelbrunn
Da die Larven des Feldmaikäfers sich besonders gerne von Gräsern ernähren, sind vor allem Felder von ihnen im nächsten Jahr bedroht. Die Wiesen vertrocknen dann, da die Wurzeln kaputt sind. Trotz genügend Regenwasser werden die Gräser dann braun und sterben ab.
Maikäfer-Plage So schützen Sie sich im Garten
Um die Rasenfläche vor einer Maikäfer-Plage zu schützen, ist regelmäßiges Vertikutieren angesagt. Außerdem hilft es, auf extra Beleuchtung zu verzichten und Insektenschutznetze auszulegen. Die Larven des Maikäfers meiden außerdem Pflanzen wie Geranien, Knoblauch und Rittersporn. Generell gilt: Wer einen naturnahen Garten mit vielen Nützlingen besitzt, ist besser gegen die Schädlinge aufgestellt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.