Gefährliche Insekten: Krabbeltiere, die Katzen meiden sollten
Selbst Wohnungskatzen erwischen mal das ein oder andere Insekt, aber ist das schädlich für die Samtpfoten? Einige Insekten können sogar gefährlich werden.
München – Katzen sind von Natur aus neugierig und stets auf der Suche nach Beute. Schwirrt oder flattert dann ein Insekt vorbei, ist der Jagdinstinkt geweckt und selbst der bequemste Stubentiger verfolgt das Tierchen eifrig. Was bei einer Stubenfliege noch nicht viel Schaden anrichtet, kann bei einigen anderen Insekten gefährlich werden. Denn nicht alle heimischen Insekten sind harmlos für Katzen.
Insekten und Katzen: Diese Insekten können für Stubentiger gefährlich werden
Normalerweise ist die Katze der Jäger, nicht das Opfer. Wenn der Stubentiger aber auf bestimmte Insekten trifft, passiert genau das: Das Insekt kann der Katze schaden. Idealerweise sollte eine Katze natürlich gar keine Wildtiere jagen, egal ob Vogel oder Insekt. Neben dem Aspekt des Naturschutzes bei Freigängerkatzen kommt selbst bei Stubentigern oder gesichertem Auslauf ein Problem hinzu: Wenn die Katze gerne Insekten nachstellt, lernt sie meist nur auf schmerzhafte Weise, welche Tiere stechen oder scheußlich schmecken. Teils kann so ein winziges Tier für die Katze aber richtig gefährlich werden. Besitzer sollten die Gefahren durch Insekten daher kennen, aber nicht in Panik ausbrechen. Die Chance, dass einer der später genannten Fälle wirklich eintritt, ist recht gering.

Zunächst seien Allergien genannt, wie sie bei jedem Tier auftreten können. Aber daneben gib es tatsächlich eine ganze Reihe Insekten, die Katzen besser nicht fangen und verspeisen sollten:
- Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen: Sie alle haben Stacheln und stechen zu, wenn die Katze sie fangen will. Was an der Pfote nur zu einer schmerzhaften Schwellung führt, kann im Kopf- und Halsbereich schnell lebensgefährlich werden. Hinzu kommen potenzielle Allergien gegen das Gift. Daher sollten die Samtpfoten schon früh lernen, dass man diese Tiere nicht fängt.
- Grashüpfer: Die tun der Katze doch nun wirklich nichts, oder? Weit gefehlt. Ein Grashüpfer wirkt zwar nicht bedrohlich, hat aber Widerhaken an den Beinen. Versucht die Katze nun, den Grashüpfer zu fressen, kann er im Hals oder Maul stecken bleiben. Auch hier sollten Besitzer sofort einschreiten. Dasselbe gilt natürlich für andere Insekten mit Widerhaken ebenso.
- Stinkwanzen: Stinkwanzen sind schon für Menschen keine besonders angenehmen Zeitgenossen, denn bei Gefahr sondern sie ein stinkendes Sekret ab. Giftig sind die Tiere für Katzen nicht, gelangt aber das Sekret ins Maul, kann die Katze aber vermehrt speicheln. Das sieht auf den ersten Blick zwar schlimmer aus, als es ist, angenehm ist es für die Katze aber nicht. Stinkwanzen sollten vor allem im Herbst ohnehin nicht in Häuser gelangen können.
- Maikäfer und Junikäfer: Je nach Region sind diese Tiere zwar eher selten, doch die Katze sollte sie nicht fressen. Nach dem Fressen kann es, wie bei allem, zu allergischen Reaktionen mit Schwellungen kommen. Wenn das geschieht, ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen. Zudem können Katzen sich an den recht großen Käfern verschlucken oder durch die unverdaulichen Chitin-Teile erbrechen. An sich sind Mai- und Junikäfer aber nicht gefährlich für Katzen.
- Raupen: Raupen sind überall, meist sind sie klein, harmlos und für Katzen völlig uninteressant. Gerade stark allergene Exemplare wie Eichenprozessionsspinner sollten aber niemals in der Nähe der Katze sein. Selbst bei normalen Schmetterlingsraupen sind allergische Reaktionen möglich.
- Giftspinnen: Davon gibt es in Deutschland nur wenige, unter anderem Kreuzspinne und Dornfinger, außerdem die Wasserspinne. Meist können die Spinnen die Haut unserer Haustiere gar nicht durchstecken. Die Reaktion auf einen Spinnenbiss ist in etwa mit der auf einen Bienenstich vergleichbar, kommt aber äußerst selten vor.
- Insekten mit Parasiten: Nicht mal einige der kleinsten Tiere sind vor Parasiten sicher, so können sich auch Insekten damit infizieren. Wenn es blöd läuft, nimmt die Katze die Parasiten mit dem Insekt auf, dann ist eine Wurmkur angesagt.
Draußen lauern aber ganz andere „Gefahren“ wie Grasmilben oder Zecken. Ansonsten können beispielsweise Insekten mit Chitinpanzer zu Erbrechen führen oder schlimmstenfalls im Hals stecken bleiben, auch Ameisen können unangenehm werden. Im Normalfall lernt eine Katze das aber schnell, gerade unbedarfte Jungtiere sollten Besitzer aber immer beaufsichtigen und sie von Insekten konsequent abhalten. Frisst die Katze erst gar keine Insekten und lernt, Wildtiere in Ruhe zu lassen, ist definitiv beiden Seiten geholfen. Schließlich kann eine Schnur oder eine Spielangel genauso interessant gemacht werden.
Weitaus gefährlicher als die Insekten selbst sind für Katzen jedoch oft die Mittel, die Menschen zur Vertreibung von Insekten nutzen*. Insektizide, Rattengift, Pestizide und Ähnliches sollte niemals in der Nähe von Haustieren oder Wildtieren verwendet werden. Im Garten wäre daher das Ansiedeln von Nützlingen deutlich sinnvoller und ist überhaupt nicht schwer. Und letztendlich ist auch der Mensch vor Zecken nicht gefeit – aber hier gibt es auch Hausmittel, um den Zeckenbiss zu behandeln. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.