Kaisermantel ist Schmetterling des Jahres 2022: So lebt der grazile Falter

Der Kaisermantel ist nicht nur ein hübscher Falter, sondern nun auch „Schmetterling des Jahres 2022“. Wir erklären, wie er lebt und wofür er steht.
Berlin – Tiere und Pflanzen des Jahres gibt es jedes Jahr wieder, die Wahl beziehungsweise Auswahl ist dabei oft keine willkürliche, denn jedes Tier macht auf ein bestimmtes Problem aufmerksam. Für das Jahr 2022 wurde der Kaisermantel der Schmetterling des Jahres, gekürt vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes. Das Tier ist nicht nur schön, sondern steht auch für ein großes Problem unserer Wälder.
Kaisermantel ist Schmetterling des Jahres 2022: So lebt der schöne Falter
Es ist offiziell seit Anfang Dezember 2021: Der Kaisermantel löst den Braunen Bär als „Schmetterling des Jahres“ ab und ist eine recht interessante Wahl, denn laut BUND sei er aktuell noch ungefährdet und zudem der größte mitteleuropäische Perlmuttfalter.
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Der Kaisermantel (Argynnis paphia), auch Silberstrich genannt, hat laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) eine Flügelspannweite von bis zu 65 Millimetern, die Raupen werden maximal 38 Millimeter lang und man könne die erwachsenen Tiere in Schweiz, Österreich und Deutschland zwischen Juni und August beobachten. Verbreitet ist er von Teilen Europas bis nach Japan und in Teile Nordafrikas. Die Tiere können laut NABU schnell mit anderen Faltern der Gattung versechselt werden.
Folgendes sollten Sie über den Kaisermantel wissen:
- Er ist ein Tagfalter der Gattung Argynnis und der Familie der Edelfalter.
- Aussehen: Laut NABU unterscheiden sich Männchen und Weibchen etwas. Der BUND beschreibt im Steckbrief der Pressemitteilung die Männchen als oftmals strahlend orange, mit breiten Strichen auf den Vorderflügeln, Duftschuppen genannt. Weibchen hätten dunkle Flecken auf der Oberseite der Vorderflügel und meist eine gedecktere Farbe, teils auch grau-braun.
- Die Raupen sind laut NABU dunkelbraun, mit Dornen in Braunorange und zwei gelben Rückenlinien. Außerdem haben sie hinter ihrem Kopf ein Dornenpaar in schwarz.
- Nahrung: Wie der NABU berichtet, ernähren sich die Raupen von verschiedenen Veilchen-Arten, der BUND nennt für erwachsene Falter Flockenblumen, Disteln, Skabiosen, Wasserdost und Hochstauden mit weißlichen oder blauvioletten Blüten, auch Brombeerblüten seien beliebt.
- Kurioses: Die bereits genannten Duftschuppen dienen laut dem BUND Männchen dazu, Weibchen zu betören.
- Lebensraum: Lichtungen und Waldränder
- Problematik: Die Lebensräume des Falters werden immer kleiner, berichtet der BUND schon zu Beginn der Pressemitteilung, laut Jochen Behrmann von der Naturschutzstiftung des BUND NRW sei der ideale Lebensraum für den Falter ein lichter, naturnaher Mischwald, er sei auf Bodenbewuchs angewiesen. Der Kaisermantel als neuer Schmetterling des Jahres ist also ein Plädoyer für mehr gesunde Mischwälder.
In diesem Fall können Tierfreundinnen und Tierfreunde also nicht direkt helfen, aber durchaus mitdiskutieren, wenn es um die Vorteile von Mischwäldern und allgemein Lebensraumverlust geht. Wer einen Waldgarten in passender Lage hat, kann vielleicht sogar den ein oder anderen Kaisermantel im eigenen Grün beobachten.