Insekten und Spinnen in der Wohnung: Warum Tiere im Herbst ins Warme wollen
Im Herbst drängen Insekten und Spinnen an Hauswände und in Wohnungen. Aber wie lässt sich das verhindern und was wollen die Tiere überhaupt von uns?
Hamburg – Mit dem Herbst sinken draußen die Temperaturen und an Wänden oder Fenstern tummeln sich Insekten, die unbedingt in Wohnungen und Häuser wollen. Für manche ein wahrer Albtraum, für die Tiere eine ganz natürliche Intuition oder schlichtweg ein Versehen. Doch wie macht man den ungebetenen Gästen klar, dass in der Wohnung kein Winterquartier ist und verscheucht sie?
Insekten und Spinnen in der Wohnung: Welche ins Warme wollen und wie man sie loswird
Der Herbst hat die Natur im Oktober langsam im Griff, nun fallen die bunten Blätter, die Pflanzen bereiten sich auf den Winter vor und viele Tiere futtern sich Winterspeck an oder sammeln Vorräte. Und dann wären da noch die Insekten und Spinnen, Tiere, die den Winter oft geschützt in Verstecken verbringen, etwa in Laub oder Totholz sowie Mauerritzen. Noch attraktiver scheint für so manches Insekt aber die Wohnung oder das Haus. Da einige Menschen allerdings Angst vor Krabbeltieren haben, kann das zum Problem werden. Aber auch für die Tiere, die in Wohnungen auf Dauer verhungern würden.
Um Insekten im Herbst aus der Wohnung zu vertreiben, muss man aber erstmal wissen, was sie dort suchen. Folgende Tiere kommen beispielsweise im Herbst nach drinnen:
- Wanzen
- Marienkäfer
- Spinnen
- Wespen
- Schmetterlinge
Nicht alle tauchen zur selben Zeit auf und nicht alle gelten als „eklig“, in der Wohnung leben sollten sie dennoch nicht.

Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Insekten und Spinnen in der Wohnung: Deshalb kommen Tiere nach drinnen
Insekten leben oft nur wenige Jahre oder einige Monate, manche überwintern als Larve oder Ei. So sterben beispielsweise zahlreiche Wespen im Herbst, wenn die Brutzeit vorbei ist und die Königinnen befruchtet sind. Schmetterlinge fliegen laut GEO teils in wärmere Gebiete, andere überwintern in Deutschland. Marienkäfer suchen sich ebenso wie Wanzen auch gerne ein passendes Winterquartier und verirren sich dabei nach drinnen. Spinnen sind in der Wohnung manchmal ganzjährig anzutreffen, vor allem Winkelspinnen kommen aber im Herbst ins Innere. Je nach Tier gibt es verschiedene Motivationen, warum das Insekt oder die Spinne uns besuchen kommt und ebenso verschiedene Methoden der tierfreundlichen Vertreibung.
Gründe für Insekten und Spinnen in der Wohnung und geeignete Maßnahmen sind:
- Spinnen: Wie bereits erwähnt, zieht es die Winkelspinne im Herbst ins Innere, meist im September und Oktober, denn dann finde sie in Innenräumen noch letzte Insekten und andere Beute. Spinnen sollten niemals getötet werden, setzen Sie sie notfalls einfach mit einem Glas nach draußen.
- Marienkäfer: Die gepunkteten Glücksbringer suchen im Herbst nach einem Winterquartier und wärmen sich gerne an Hauswänden. Solange Fenster und Türen geschlossen sind, bleiben sie also draußen. Größere Käfer-Gruppen an der Wand sind laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) meist auf der Durchreise in wärmere Gegenden. In Wohnungen kommen die Käfer laut NABU eher zufällig, sie mögen eigentlich Hohlräume wie Mauerritzen. Tierfreunde können für einige Käfer Laubhaufen liegen lassen, was sonst noch bei verirrten Marienkäfern in der Wohnung hilft, lesen Sie hier.
- Wanzen: Stinkwanzen kommen ebenso wie Marienkäfer im Herbst an Hauswände, sind dabei aber meist etwas früher dran als die Glücksbringer und deutlich unbeliebter. Stinkwanzen loszuwerden, ist etwas schwieriger, denn die Tiere wehren sich und sondern dabei ein stinkendes Sekret ab. Setzen Sie sie also behutsam nach draußen.
- Wespen: Ein Sonderfall sind Wespen in der Wohnung. Laut GEO handelt es sich dabei um Tiere, die nach Auflösung des Staates trockene und warme Verstecke suchen. Vor allem Allergiker sollten dann vorsichtig im Umgang mit den Tieren sein*. Geraten wird, Wespen mit einem Glas vorsichtig einzufangen und draußen auszusetzen. Im Winter sei dafür ein offener, nicht genutzer Raum oder eine geschützte Stelle sinnvoll.
- Schmetterlinge: Auch die hübschen Falter verirren sich manchmal in Wohnungen und Häuser. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) berichtet, dass in Deutschland nur wenige Schmetterlinge als erwachsene Tiere überwintern, in Wohngebäuden treffe man im Winter vorwiegend auf den Kleinen Fuchs und das Tagpfauenauge. Sobald die Temperatur dann über 12 Grad Celsius steigt, erwachen die Falter laut BUND, drinnen würden sie ohne Futter aber bald sterben, draußen erfrieren. Der BUND rät daher, die Schmetterlinge in so einem Fall in eine Pappschachtel zu setzen, die oben eine Öffnung hat, durch die der Falter im Frühling passt. Die Schachtel soll dann an einem kalten und geschützten Ort wie einem Gartenhaus bleiben, zunächst mit verschlossener Öffnung. Spätestens wenn es im Frühling warm wird, wird die Öffnung aufgemacht und der Falter kann bei Bedarf herausklettern. Natürlich muss der Schmetterling auch aus dem Raum oder Gebäude selbst entkommen können.
Das sind natürlich längst nicht alle Insekten, mit denen wir eher unwissentlich die Wohnung teilen, doch diese fünf Tiere kommen im Herbst besonders gerne nach drinnen. Manche auch nur versehentlich. Töten sollten Sie keines der Tiere, notfalls rufen Sie lieber einen mutigen Bekannten oder Nachbarn, denn gerade Spinnen stellen viele Menschen vor Herausforderungen und lösen Panik aus, wenn auch komplett grundlos.
Noch besser wäre es aber, den Insekten einfach auf Balkon, Terrasse oder im Garten natürliche Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten* oder alternativ geeignete (und von Naturschützern empfohlene) Insektenhotels zu kaufen. Ein naturnaher Garten bietet Inskten, Spinnen und vielen anderen Wildtieren nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung. *24vita.de und wa.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.