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Insekt des Jahres 2023: Das Landkärtchen trägt im Sommer andere Farben als im Frühling

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Von: Ines Alms

Je nach Zeitpunkt des Schlüpfens flattert das Landkärtchen in orangem oder schwarzen Gewand von Blüte zu Blüte. Brennnesseln locken den Schmetterling in den Garten.

Die Unterseite seiner Flügel haben dem Landkärtchen seinen Namen gegeben – die stark geaderte Zeichnung erinnert an Flussläufe und Landesgrenzen. Nun wurde der Schmetterling zum Insekt des Jahres 2023 gewählt. Wer das Tier auch in seinem eigenen Garten bewundern möchte, kann es mit Brennnesseln und je nach Jahreszeit mit unterschiedlichen Futterpflanzen anlocken.

Insekt des Jahres 2023: Das Landkärtchen gibt es in zwei Farben

Ein orangefarbenes Landkärtchen (Araschnia levana), Schmetterling in der Nahaufnahme
Schon gesehen? Die Frühlingsgeneration des Landkärtchens trägt Orange. © imagebroker/Imago

Wer das Landkärtchen (Araschnia levana) im Frühjahr sieht, hält es höchstwahrscheinlich für eine andere Art als die Sommergeneration, so stark unterscheiden sich beide äußerlich: Der Schmetterling, der ab Mitte April schlüpft, ist leuchtend braunorange gefärbt. Ab Anfang Juli findet man dann eine schwarze Generation mit weißen Bändern und gelblichen Flecken.

Laut Naturschutzbund Deutschland hat vor allem die Tageslichtdauer während der Puppenruhe und die Temperatur einen Einfluss auf die zwei Färbungen. Bekommt die Puppe im Winter weniger Tageslicht, entwickelt sich ein orange-brauner Falter, dank längerer Tage im Sommer ein schwarzer. Die Gründe oder Vorteile dieser beiden Farbvarianten sind bisher jedoch nicht geklärt.

Das Landkärtchen benötigt Brennnesseln zur Eiablage

Auch wenn die Art nicht bedroht ist, wird sie seit gut zehn Jahren regional wieder deutlich seltener. „Es wird ihr offenkundig zu warm und zu trocken“, erklärt Werner Schulze vom Kuratorium „Insekt des Jahres“. Dem Schmetterling macht der Klimawandel zu schaffen und sie breitet sich eher nach Skandinavien und in höhere Gebirgslagen aus. Noch kann man das Landkärtchen aber bei uns finden, sein Lebensraum sind feuchte Fluren mit Brennnesseln in lichten Wäldern, an Waldrändern, Mooren und strukturreichen Kulturlandschaften.

Ein schwarz gemusterter Landkärtchen-Schmetterling sitzt auf einer Blüte
Von Anfang Juli bis Ende August trägt das Landkärtchen die schwarze Tracht. © Panthermedia/Imago

Wer den Schmetterlingen im Garten Futterpflanzen bieten möchte, sollte der Natur sowie Wildblumen Raum lassen. Die beiden Faltergenerationen bevorzugen dabei unterschiedliche Pflanzen:

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Außerdem sollte man für beide Schmetterlingsvarianten an halbschattigen Standorten Brennnesseln stehen lassen. An deren Blattunterseiten legen die Weibchen turmförmig seine Eier ab. Wichtig ist auch, dass in der Nähe Nektarpflanzen stehen, da die Landkärtchen nicht weit fliegen.

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