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Igel im Herbst: Die Tiere bereiten sich auf Winterschlaf vor

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Von: Franziska Irrgeher

Igel im Garten sind etwas Tolles und viele wünschen sich die Stacheltiere als Gartenbewohner. Im Herbst bereiten sich Jungigel auf den Winter vor.

Regensburg – Igel sehen putzig aus mit ihrem stacheligen Körper, den kurzen Beinchen und der hübschen Nase. Während in einigen Ländern Igel bereits als Haustiere gehalten werden, stehen die Stacheltiere bei uns unter Schutz und dürfen weder getötet noch gefangen oder verletzt werden. Ein Igel im Garten oder gar eine ganze Igel-Familie ist also etwas Besonderes und Gartenfans sollten wissen, wie die Tiere sich im Herbst auf den Winter vorbereiten und wo Hilfe nötig sein kann.

Igel im Herbst: Wie sich die Stacheltiere auf den Winterschlaf vorbereiten

Im Bestand gefährdet sind Igel laut dem Bund Naturschutz nicht, allerdings seien sie dennoch nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Das bedeutet, sie dürfen nicht verletzt, gefangen oder getötet werden. Und vor allem bedeutet das auch: Gartenfans können es Igeln im Garten so attraktiv wie möglich machen und dürfen sich dann besonders freuen, wenn die kleinen, stacheligen Wildtiere freiwillig einziehen oder den Garten durchstreifen. Gefahren wie Kellerschächte und Gartenteiche ohne Ausgang, steile Treppen, Mähroboter, Freischneider oder Laubbläser sollten natürlich gebannt sein.

Doch was macht ein Igel im Herbst eigentlich so und wieso sind Pflegestationen jedes Jahr wieder überfüllt?

Igel im Herbst: Kurz vor dem Winterschlaf

Wenn wir im Folgenden von Igeln sprechen, meinen wir den Braunbrustigel. Um einschätzen zu können, in welchem Gesundheitszustand das Igelchen im Garten ist, müssen Tierfreunde wissen, wie Igel den Herbst verbringen.

Wie die Seite Igel in Bayern berichtet, kann die Paarungszeit der Igel bis in den August dauern, das Weibchen zieht die Jungen dann alleine groß. Im August kommen dann viele Igelkinder zur Welt, so Igel in Bayern, teils auch im September nach etwa 35 Tagen Tragzeit. In einem Alter von drei Wochen etwa seien die Kleinen dann langsam mit der Mutter unterwegs, nachts versteht sich, bald schon gehen die Igelkinder dann eigene Wege. Ab Mitte Oktober nehme das Nahrungsangebot dann ab.

Folgendermaßen verhält es sich mit dem Winterschlaf:

Und dann? Wenn die Tiere das nötige Gewicht erreicht und einen guten Platz wie Igelhaus oder Laubhaufen gefunden haben, fallen sie erst in einen Dämmerschlaf, dann in den Winterschlaf. Während die Sinnesorgane weiterhin funktionieren, wird der Stoffwechsel extrem heruntergefahren, bis die Tiere im Frühling dann irgendwann wieder erwachen. Ein praktischer, aber sehr kräftezehrender Prozess, bei dem einiges schiefgehen kann. Dann sind Gartenfans gefragt und müssen die Situation richtig einschätzen.

Igel im Herbst: Wann brauchen Igel unsere Hilfe?

Igel suchen sich für den Winter Behausungen aus, die gut isoliert sind, etwa Laubhaufen. Gartenfans können die Suche aber auch mit selbst gebauten oder gekauften Igelhäusern unterstützen, sofern diese nötige Sicherheitsmerkmale haben und für den Winter geeignet sind. Denn oft handelt es sich beim Igelhaus um ein Futterhaus, nicht um einen Schlafplatz. Ein igel- und allgemein tierfreundlicher Garten ist zudem das A und O für zufriedene Igel.

Zu sehen ist ein junger Braunbrustigel, der von links nach rechts durch Laub läuft (Symbolbild)
Gesunde Jungtiere nehmen vor dem Winter meist ausreichend zu (Symbolbild). © A. Hartl/Imago

Doch wann brauchen die Tiere menschliche Hilfe? Oft werden voreilig Igelkinder eingesammelt, weil sie klein und schutzlos wirken, dabei gilt es aber abzuwägen, ob es ein später Wurf ist, der noch genug Zeit hat, sich Winterspeck anzufressen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer erst eine Igelstation anrufen und die Lage beobachten und schildern. Verletzte Tiere brauchen aber natürlich sofort Hilfe.

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Folgendes gilt im Zweifelsfall im Spätherbst:

Wenn Sie draußen also einen auffälligen Igel sehen oder finden, beobachten Sie ihn zunächst. Sieht er krank oder verletzt aus? Ist er abgemagert oder desorientiert? Im Zweifelsfall helfen Fachleute weiter, denn idealerweise sollten Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung belassen werden. Und wenn nicht: Seien Sie sich darüber im Klaren, dass eine Igel-Aufzucht oder Überwinterung viel Erfahrung und Wissen braucht, im Zweifelsfall geben Sie das Tierchen besser in erfahrene Hände oder lassen sich anleiten.

Ist der Garten aber natürlich gestaltet und das Nahrungsangebot für Igel groß genug, dank Insekten, dann steht einem langen Zusammenleben von Gartenfan und Stacheltier nichts im Weg.

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