Hitze und Wildtiere: So können Sie den Vogel, Igel und anderen Tieren helfen
Hitze macht nicht nur uns Menschen zu schaffen, auch Tiere leiden darunter. Wildtieren im Garten können Tierfreunde ganz einfach im Sommer helfen.
Berlin – An heißen Sommertagen sehnen nicht nur Menschen sich nach Abkühlung und viel Flüssigkeit. Tiere leiden ebenfalls unter der Hitze und vor allem in Verstecken kann schnell gefährlich werden. So können Sie Tieren im Garten bei Hitze helfen.
Hitze und Wildtiere: So können Sie den tierischen Gartenbewohnern im Sommer helfen
Wenn die ersten Hitzewellen uns erst im Griff haben, helfen nur noch kühle Innenräume, viel Trinken und wenig Bewegung. Tiere haben bis auf das Trinken deutlich weniger Optionen zur Abkühlung. Schatten hilft nur bedingt. Und dann gibt es da noch Gartenbesucher wie Igel und Fledermäuse, die nachtaktiv sind. Auch sie können tagsüber aber Schwierigkeiten bekommen. Wer einen Garten oder auch nur einen Balkon hat, kann diversen Wildtieren helfen.
So können Sie Wildtieren wie Igeln, Vögeln, Insekten und Fledermäusen bei Hitze helfen:
- Wasser: Frisches, sauberes Wasser ist das Wichtigste im Sommer. Bieten Sie bestenfalls mehrere Wasserstellen für Tiere im Garten an und reinigen Sie diese regelmäßig. Das Wasser sollte mindestens täglich gewechselt werden. Tipps zur Vogeltränke geben wir hier. Für Insekten können Sie spezielle Tränken aus Moos und Steinen bauen, in denen die Tiere nicht ertrinken. Vögel freuen sich über Wasserschalen oder eigene Vogeltränken. Igel, Eichhörnchen und andere Gäste nutzen diese ebenfalls. Insekten- und Vogeltränken sind auch für Balkone ideal.
- Sand oder Staub: Vor allem Vögel lieben im Sommer Sand- und Staubbäder, denn so werden sie Parasiten los. GEO schlägt daher zusätzlich eine flache Schale mit Sand vor. Wer im Beet etwas Erde unbepflanzt lässt, bietet Vögeln meist auch einen guten Badeplatz.
- Hilfe für Fledermäuse: Fledermäuse ziehen sich als nachtaktive Tiere tagsüber in Fledermauskästen, hinter Fensterläden, unter Bretter, Dachziegel oder ähnliches zurück. Im Sommer kann so mancher Aufenthaltsort zur tödlichen Falle werden. Vor allem Jungtiere leiden unter der Hitze und können aus den Quartieren fallen, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU), auch in die Wohnung würden sich Fledermäuse manche flüchten. Was dann zu tun ist, erklären wir weiter unten.
- Regentonnen, Pools und andere Wasserstellen sichern: Neben Tränken, die extra für die Tiere aufgestellt werden, gibt es zahlreiche Wasserstellen, die gefährlich sind. Decken Sie Regentonnen, Pools und Planschbecken ab, wenn sie nicht benutzt werden. Das hindert durstige Tiere daran, hineinzuklettern und schlimmstenfalls zu ertrinken. Alternativ können auch Rampen eingebaut werden.
- Grüne Gärten: Damit Vögel und andere Tiere Rückzugsorte bei Hitze haben, können Gartenfans den Garten so grün wie möglich gestalten. Schottergärten oder größere unbepflanzte Kies- oder Steinflächen sind dagegen schlecht, sie verstärken und speichern die Hitze nur. Auch Laub- und Totholzhaufen können sinnvoll sein, sofern sie nicht in praller Sonne liegen.
Und dann gibt es da noch die Vögel, die selbst bei größter Hitze mitten auf der Wiese sitzen, die Flügel ausgebreitet, und mit offenem Schnabel verharren. Ihnen fehlt meist nichts. Entweder nehmen die Vögel gerade ein Sonnenbad oder sie versuchen, sich abzukühlen. Vor allem Rabenkrähen und Amseln sitzen laut NABU-Vogelexperte Stefan Bosch dann mit geöffnetem Schnabel und schnell atmend da. Das sei das sogenannte Kehlsackheckeln und diene der Wärmeabgabe. Erst wenn die Vögel auch danach seltsam apathisch wirken, sollten Sie notfalls eingreifen und nachsehen.
Hitze und Wildtiere: Sonderfall Fledermäuse
Fledermäuse sind in vielerlei Hinsicht ein Sonderfall. Wir bekommen sie meist nicht zu sehen, sondern hören sie abends maximal. Viele Hausbesitzer wissen nicht mal, dass Fledermäuse im Dachboden oder unter dem Dach leben. Wer dann tatsächlich tagsüber eine Fledermaus findet weiß, dass etwas nicht stimmt. Der NABU weist explizit darauf hin, dass Fledermäuse nur mit dicken Handschuhen vorsichtig angefasst werden sollten, sie könnten aus Angst beißen.
Wer an heißen Tagen eine heruntergefallene Fledermaus findet, sollte laut NABU und dem LBV-Fledermaus-Experten Rudolf Leitl folgendermaßen handeln:
- Bringen Sie das Tier an einen vor Katzen sicheren, kühleren Ort.
- Etwas Wasser mit einem Löffel oder einer Pipette ans Maul gehalten, wird meist bereitwillig getrunken. Zwingen Sie aber bitte keine Tiere zum Trinken.
- Bis zur Dämmerung können die Tiere in einem Karton (Luftlöcher!) bleiben oder auf einen schattigen Baum gesetzt werden.
Wenn Sie unsicher sind, ob es dem Tier gut geht, rufen Sie lieber bei Experten an. Selbst wenn Auffangstationen überfüllt sind, bekommen Sie dort die passenden Tipps und Kontakte.
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