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Heuschrecken im Garten: So nützlich sind die begabten Hüpfer

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Von: Anna Katharina Küsters

Heuschrecken springen weit und sehen für den ein oder anderen etwas befremdlich aus. Doch die Tiere helfen bei der Schädlingsbekämpfung im Garten.

Berlin – An einem ruhigen Sommerabend sind sie oft schon von weit zu hören, denn das Zirpen der Heuschrecken kann mitunter sehr laut sein. Die Tiere sind dann auf der Suche nach Partnern und zwar in einer möglichst hohen Lautstärke. Einige Gärtnerinnen und Gärtner begegnen Heuschrecken lieber mit etwas Vorsicht, denn die Tiere springen teilweise sehr weit. Doch Grund zur Furcht besteht nicht, denn die Heuschrecke ist ein friedlicher Gartenbewohner.

Heuschrecken im Garten: So weit können die Tiere wirklich springen

Heuschrecken gibt es in vielen Größen und Farben. Von Knallgrün über Braun bis teilweise sogar Pink. In Deutschland sind mehrere Arten verbreitet, besonders häufig finden Gartenfans aber das Grüne Heupferd. Das Grüne Heupferd ist im ausgewachsenen Zustand vier Zentimeter lang und beginnt ab Mitte Juli in den Gärten zu zirpen. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) lässt sich sein sogenannter Schwirrgesang über 50 Meter weit hören. Das Beste an diesem Gartenmitbewohner ist sein aktiver Einsatz gegen Schädlinge: Das Grüne Heupferd frisst hauptsächlich Blattläuse, Fliegen und Raupen.

Weit verbreitete Heuschrecken-Arten in Deutschland sind zum Beispiel:

Grundsätzlich lassen sich Heuschrecken in Langfühlerschrecken und Kurzfühlerschrecken einteilen. Zur ersten Gruppe gehören beispielsweise Grillen und Laubheuschrecken, zur zweiten Gruppe die meisten Grashüpfer. Ein allgemeiner Lebensraum für alle Heuschrecken-Arten lässt sich nicht bestimmen. Denn so vielfältig die Heuschrecken sind, so sind es auch ihre bevorzugten Orte. So gibt es beispielsweise den Kiesbank-Hüpfer, der ausschließlich auf Kiesbänken lebt. Oder Exemplare, die nur unter Tage leben wie beispielsweise die Gehörnte Höhlenschrecke. In Deutschland finden sich die meisten Heuschrecken jedoch tatsächlich im Wald und auf Wiesen.

Heuschrecken im Garten: Gesang und Sprungkraft

Gesang und Sprungkraft sind zwei Komponenten der Heuschrecken, die sich je nach Art stark unterscheiden. In der Regel versuchen Heuschrecken-Männchen mit ihrem Gesang oder Zirpen paarungsbereite Weibchen anzulocken, ähnlich wie bei den Zikaden. So singen die Männchen des Grünen Heupferdes beispielsweise im Sommer vom späten Nachmittag bis etwa zwei Uhr nachts. Dafür suchen sie sich spezielle Singplätze, die mindestens 30 Zentimeter hoch sein müssen und sich somit häufig auf Sträuchern oder Bäumen befinden.

Die Langfühlerschrecken nutzen zur Erzeugung ihrer Laute ihre Vorderflügel. Die heben sie leicht an und reiben sie dann aneinander. An der Unterseite des oberen Flügels befindet sich eine sogenannte Schrill-Leiste, die beim Reiben der beiden Flügel über die sogenannte Schrill-Kante des unteren Flügels kratzt. Bei Kurzfühlerschrecken erzeugen einige Arten die Töne mit ihren Hinterbeinen oder beispielsweise mithilfe gezähnter Flügeladern.

Auch die Sprungkraft unterscheidet sich stark, bei manchen Arten hat sie sich sogar komplett zurückentwickelt. Heuschrecken, die unter der Erde leben, brauchen sie beispielsweise gar nicht mehr. Besonders weit springen können Feldheuschrecken, die einen Meter pro Sprung zurücklegen können. Eine Laubheuschrecke ist ebenfalls recht gut dabei, so erreicht die Gemeine Strauchschrecke 66 Zentimeter pro Sprung. Das Interessante daran ist, dass die meisten Feldheuschrecken für ihren weiten Sprung gar keine Muskelkraft nutzen, sondern allein vom Bau ihres Körperskelettes profitieren. Ihr Außenskelett formen sie dafür so um, dass sie sich katapultartig abstoßen können.

Heuschrecken im Garten: So nützlich sind die Tiere

Wie schon oben erwähnt, fressen viele Heuschrecken störende Schädlinge wie Blattläuse. Daneben dienen Heuschrecken in asiatischen Ländern auch als Delikatesse. In der Schweiz ist beispielsweise die Europäische Wanderheuschrecke ebenfalls als Lebensmittel zugelassen. Daneben nutzen einige Bauern Heuschrecken auch als Grundlage für Tierfutter. Doch nicht immer sind Heuschrecken ein Segen. So droht beispielsweise in Gebieten Ostafrikas eine erneute Heuschrecken-Plage, bei der die vielen Tiere Äcker und Weiden zerstören und kahl fressen*. *Hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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